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Neues Planungssystem

NewPlan macht Südtirols Raumpläne für alle zugänglich, im Bild der Kreuzungsbereich längs des Eisacks bei Waidbruck

Landschafts- und Bauleitpläne werden schrittweise angeglichen und dabei Unschärfen beseitigt. Die Harmonisierung wird bis Jahresende abgeschlossen.

Die Landeskartographie leistet zurzeit wichtige Grundlagenarbeit für die Zukunft: Die Landschafts- und Bauleitpläne Südtirols werden schrittweise angeglichen. Bislang wurden diese beiden kartografischen Planungsinstrumente voneinander getrennt geführt. Von zwölf Gemeinden sind die Raumpläne bereits vollständig in ein neues System übertragen worden. Bis Jahresende sind die Daten aller Südtiroler Gemeinden harmonisiert.

„Diese Harmonisierung stellt für den Start des neuen Landesgesetzes für Raum und Landschaft eine große Unterstützung der Gemeinden dar“, sagt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, „wir erreichen damit den modernsten Standard in der Umsetzung unserer urbanistischen Planungen – anderen italienischen Regionen sind wir weit voraus.“

NewPlan heißt das System, mit dem es gelingt aus zwei Systemen eines zu machen. Warum bislang zwei verschiedene kartografische Systeme geführt worden sind, hat mit der Entwicklung der Digitalisierung zu tun: Landschaftsplaner digitalisierten vor 20 Jahren ihre, bis dahin mit Hand, gezeichneten Pläne und die Gemeinden begannen ebenso in den 1990er Jahren die Bauleitpläne zu digitalisieren.

Die digitale Erfassung der Geodaten in den beiden Planungsinstrumenten „erfolgte allerdings nach verschiedenen Kriterien, und wurden bislang mit verschiedene Software verwaltet“, erklärt Landeskartograph Giorgio Zanvettor. Jede raumplanerische Entscheidung der Landesregierung wird, sobald sie in Kraft tritt, in den digitalen Karten eingetragen. „20 Jahre lang mussten viele Informationen in beiden Systemen aktualisiert werden“, beschreibt Giorgio Zanvettor den Aufwand in den Gemeindestuben und in den Ämtern der Landesabteilung 28.

Für die Kartografen ist es eine Herausforderung, die Informationen aus beiden System in ein einziges System, das neue „NewPlan“ einzutragen. Alle Daten müssen überprüft und abgeglichen werden. Legenden werden vereinheitlicht, die Bezeichnungen für die unterschiedlichen Kategorien werden systematisiert. „Wir krempeln aber nicht alles um“, die ‚Harmonisierungsarbeiten‘ stellen keine inhaltliche Änderung der Planungsabsicht der Gemeinde dar“, schildert der Koordinator der Landeskartographie und der Geodaten, Zanvettor.

Eine der größten Überraschungen der neun Kartografen in der Abteilung Raum und Landschaft war: „Wir haben bestimmte Unschärfen in den Planungen entdeckt, die niemandem aufgefallen waren.“ Etwa Flächen, ohne ausreichend normative Informationen. „Wir mussten dafür in den Archiven nachschauen und die Beschlüsse nach den festgelegten Bestimmungen durchsuchen.“

Eine zweite Überraschung der Kartografen war: „Es ist uns gelungen, alle Kriterien so gut zu systematisieren, dass uns die Arbeit deutlich leichter von der Hand geht, jede einzelne Fläche vollständig in NewPlan zu beschreiben“, sagt Zanvettor. Infolge hat sich die gute Vorbereitung gelohnt: Bis Ende des Jahres werden alle Geodaten aus den beiden wichtigsten Planungsinstrumenten des Landes für alle 116 Gemeinden im NewPlan-System erfasst sein. Die Landesregierung beschließt jede einzelne im neuen System NewPlan erfasste Gemeinde. Sobald diese Beschlüsse in Kraft treten, gehen die Gemeindekarten online.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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