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Kampf gegen Tirol

Die Handelskammern haben strategische Maßnahmen für den Transitverkehr über den Brenner präsentiert.

Anfang Oktober 2018 hat die Tiroler Landesregierung weitere Einschränkungen für den Schwerverkehr beschlossen, die ab August 2019 in Kraft treten könnten. Unter anderem sind das ein Durchfahrverbot für Lkw Euro 4 (Euro 5 folgt ab 2021) und die Ausdehnung des sektoralen Fahrverbotes auf die Lkw der Klasse Euro 6.

In Anbetracht der Bedeutung des Brennerpasses für den Im- und Export von Italien haben die Handelskammersysteme verschiedener norditalienischer Regionen (Emilia Romagna, Lombardei, Veneto und Trentino-Südtirol) ihre Sorge um die Auswirkungen der Maßnahmen Tirols auf den Handelsverkehr mit den europäischen Partnerländern in einem gemeinsamen Positionspapier zum Ausdruck gebracht. Dieses wurde am Freitag im Zuge einer Pressekonferenz in der Handelskammer Bozen vorgestellt. Präsentationen gab es im Vorfeld bereits in den Handelskammern von Modena, Mantua, Verona und Trient.

Die im Positionspapier vorgeschlagenen strategischen Maßnahmen zum Transitverkehr über den Brenner beschränken sich nicht nur auf die Bekämpfung der einseitigen Maßnahmen Tirols, sondern enthalten auch konkrete Vorschläge als Alternative, wie etwa die Verbesserung des intermodalen Verkehrs- und Schienentransports.

„Es bedarf einer gemeinsamen Verkehrspolitik im Alpenraum, die die umweltbezogenen Anforderungen mit jenen der Wirtschaft auszugleichen vermag“, betont Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.

In die gleiche Kerbe schlägt der Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings, Hannes Mussak: „Es braucht eine grenzübergreifende Strategie für den Brennerkorridor, sowohl für die Straße als auch für die Schiene. Wir können die Initiative der norditalienischen Handelskammern nur begrüßen, denn diese ist ein zentrales Thema für die heimische Wirtschaft.“

Thomas Baumgartner, Präsident von ANITA, der italienischen Vereinigung der Transportunternehmen, ist überzeugt: „Die bestehenden Verkehrswege müssen bestmöglich ausgelastet werden, indem der Verkehr verteilt und Stoßzeiten verhindert werden. Die bisherigen Fahrverbote haben bewiesen, dass das Konzept nicht funktioniert und das Problem nur von Tirol in die Nachbarländer Südtirol und Bayern ausgelagert wird.“

„Durch die neuen immer strikteren Verbote der Tiroler Landesregierung wird der Im- und Export aus und nach Südtirol negativ beeinträchtigt. Für unser Land entsteht ein wirtschaftlicher Schaden“, so Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure im Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa).

Ausgearbeitet wurde das Positionspapier über die strategischen Maßnahmen für den Transitverkehr über den Brenner von Uniontrasporti. Vorgestellt wurde es von Antonello Fontanili, Geschäftsführer von Uniontrasporti, und Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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