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Die Familien-Millionen

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Das Land zahlte im Vorjahr knapp 74 Millionen Euro an finanziellen Unterstützungen für Familien aus. Die zwei größten Brocken sind das Landesfamiliengeld und das Landeskindergeld.

von Lisi Lang

Familie braucht differenzierte Maßnahmen.“ Mit diesen Worten hat Familienlandesrätin Waltraud Deeg gestern eine Pressekonferenz eröffnet, wo die Familienleistungen in Zahlen vorgestellt wurden. Damit würde eine wichtige Hilfestellung gegeben, welche aber um viele weiteren indirekte und direkte Leistungen für Familien ergänzt werde.

Im Jahr 2018 wurden 73,5 Millionen Euro für Familienleistungen ausgezahlt. Die zwei größten Brocken sind dabei das Landesfamiliengeld und das Landeskindergeld mit je 46 Prozent. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen machen insgesamt 5,1 Prozent aller in Südtirol ausbezahlten Familiengelder aus.

Waltraud Deeg

Das Landeskindergeld erhalten Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind. Der Betrag wird nach Einkommen und Vermögen differenziert. „27.917 Familien, also ca. die Hälfte aller Familien mit minderjährigen Kindern, die in der Provinz ansässig sind, haben im Jahr 2018 mindestens eine Monatsrate des Familiengeldes erhalten“, erklärt Landesrätin Deeg. Der Durchschnittsbetrag pro Monat beläuft sich auf 109,10 Euro.

Das Landesfamiliengeld haben im Jahr 2018 insgesamt 94 Prozent aller Familien mit Minderjährigen erhalten. 15.348 Familien haben im Jahr 2018 zumindest eine Monatsrate des Landesfamiliengeld erhalten. Voraussetzung für den Erhalt der 200 Euro pro Kind und pro Monat: Das Kind hat das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet und die Einkommens- und Vermögensgrenze der Familie darf 80.000 Euro nicht überschreiten.

Das Landesfamiliengeld+ haben in den Jahren 2017 und 2018 hingegen nur etwas mehr als 220 Väter beansprucht. „Die Nachfrage ist zwar angestiegen, aber dieser Beitrag wird sicher eine Nische bleiben“, weiß der Direktor der Agentur für Soziale und Wirtschaftliche Entwicklung, Eugenio Bizzotto. Beim Landesfamiliengeld+ handelt es sich um einen Zusatzbetrag für den Fall, dass sich beide Eltern Erziehungsaufgaben teilen und ein in der Privatwirtschaft angestellter Vater für mindestens zwei Monate Elternzeit beansprucht. Im Durchschnitt erhielten die Familien eine Unterstützung von 1.300 Euro.

Durch die Vereinfachung der Dokumentation und der Vorgangsweise, vor allem aber mit gezielter Informations- und Sensibilisierungsarbeit sei es zudem zu einem Anstieg der Ansuchen um einen Beitrag zur rentenmäßigen Absicherung der Erziehungszeiten gekommen. „1.804 Ansuchen sind dazu im Jahr 2018 eingegangen – im Jahr 2013 waren es nur 443, im 2007 gar nur 194 gewesen. Mehr als 2,3 Millionen Euro wurden 2018 als Beitrag ausbezahlt“, freut sich Waltraud Deeg. Nur wer Beiträge einzahlt, könne später auf eine Rentenzahlung zurückgreifen – dieses Bewusstsein müsse noch weiter gestärkt und verankert werden.

„Grundsätzlich sollte jede Mutter die freie Wahl haben, ob sie sich vollzeitig um ihre Kinder kümmert oder ob sie Familien- und Berufsleben vereinbaren möchte. Als Politik sind wir gefordert, weiter an den Rahmenbedingungen zu arbeiten, um Familien die Wahl zu ermöglichen und eine ihren Bedürfnissen angepasste Lebensform zu finden“, betont die Landesrätin.

Ein Vergleich der finanziellen Hilfestellungen für Familien in Südtirol mit anderen Ländern in Europa ist schwierig. „Wir haben schon einmal versucht, einen derartigen Vergleich zu erstellen, aber aufgrund der vielen verschiedenen Systeme und der Vielzahl an verschiedenen Maßnahmen ist dies sehr schwierig“, erklärt de Familienlandesrätin.

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