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„Märchen ohne Happy End“

Das Team Köllensperger über die Kandidatur der SVP mit Berlusconi und Mussolini: „Heiligt der Zweck wirklich jedes Mittel?“

Paul Köllensperger und Renate Holzeisen schreiben in einer gemeinsamen Aussendung:

„Es war einmal eine Partei in Südtirol, die den alleinigen Vertretungsanspruch der deutschen und ladinischen Minderheiten hatte. Eine Partei, deren politische Grundlage darauf beruhte, nach den schweren Zeiten im Faschismus, den deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler/innen ihre Sprache, ihre Schule und ihre Kultur zu sichern. Leider gibt es in diesem Märchen kein Happy End.“

Das Team Köllensperger meint: Gestern: SVP= Antifaschismus! Heute: SVP= Antifaschismus?

„Diese einst so erfolgreiche und anerkannte Partei erlebt einen fortschreitenden Verfall ihrer Grundwerte. Von der Koalition mit der Lega – den politischen Freunden der Anti-Europäer Orban und Le Pen – auf Landesebene hin zum Zusammenschluss mit Forza Italia für die EU-Wahlen…. sehr beunruhigende Annäherungen! Ist die Kandidatur von Alessandra Mussolini bei Forza Italia für die EU-Wahlen neben SVP-Kandidat Dorfmann nicht ein Skandal? Genau hier, in einem Land, das unter dem Faschismus besonders gelitten hat, finden wir den Namen Mussolinis in enger Verbindung mit einem Kandidaten der SVP, Herbert Dorfmann, der auch vom Bauernbund unterstützt wird. Mussolinis Name war in den letzten Tagen auch international zu vernehmen, weil die Neo-EU-Kandidatin in einem Twitter-Streit mit Schauspieler Jim Carrey ihren traurig berühmten Großvater vehement verteidigte.

Leider ist Alessandra Mussolini nicht die einzige zweifelhafte Politikerin, die sich im selben Boot wie der SVP-Kandidat befindet. Dorfmann ist genauso umgeben vom verurteilten Silvio Berlusconi (Listenführer), von Antonio Tajani, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, der kürzlich über seine Haltungen zum faschistischen Regime berichtete und natürlich von der treuen Michaela Biancofiore, der ewigen Feindin unserer Autonomie (denken wir an ihre vielen Veröffentlichungen, von „Italien kann es sich Autonomien nicht mehr leisten“ bis „Berlusconi ist nicht der Duce, schade“).

So ergibt sich hier also die absurde Situation, in der die SVP in Südtirol mit den Feinden Europas, Salvini’s Lega, und in Europa mit den Feinden der Autonomie, Biancofiore und Mussolini, gemeinsame Sache macht. Eine beeindruckende Abkehr von den Grundwerten der SVP, die sich nun stets den für sie günstigeren Partner sucht.. Es ist, als ob in Bayern die CSU eine Koalition mit der AFD schließen würde, nur um eine Parallele zu ziehen.

Zum Glück gibt es eine Alternative, eine Kandidatin vom Team Köllensperger: Mit Renate Holzeisen auf der Liste +Europa haben die Südtiroler/innen die reale Chance, eine zweite Vertreterin unseres Landes nach Brüssel zu entsenden.“

So reagieren Holzeisen und Köllensperger auf die Wahlallianz zwischen SVP und Forza Italia.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (22)

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  • andreas

    Üblicherweise kritisiert man die Gegner, wenn man selbst keine Stärken hat…..
    Ob die SVP mit der Lega eine Koalition für die Wahlen eingeht oder nicht, ändert nichts daran, dass sie dann in der EVP auf jeden Fall wieder auf die Lega und ev. auch Orban treffen..
    Der Vergleich CDU und AFD ist nebenbei Blödsinn, da die AFD nicht in der EVP ist.

    Wenn die neue Politik die ist, auf die Unwissenheit der Masse zu setzen, finde ich das eher peinlich.

    Es geht bei diesen Wahlen nebenbei nicht um Macht, ein Mann aus Südtirol kann in Brüssel keine Macht haben, sondern nur um einen Vertreter Südtirols in Brüssel.
    Manchen scheint nicht klar zu sein, dass wenn den Posten kein Südtiroler bekommt, ihn halt ein anderer kriegt.
    Aber manche sägen anscheinend gern am Ast auf den sie sitzen.

    • tiroler

      Dieser Andreas versucht die Typische svp hirnwäsche zu betreiben, nur eben besonders plump, so dass ihn jedes Kleinkind durchschaut.
      Ein Südtiroler kann.niemals Faschisten wählen und das macht er diesmal automatiscv wenn er SVP wählt

  • andreas

    @stefan1
    Hätte meinen Kommentar nochmals lesen sollen. Meinte Forza Italia und nicht Lega und CSU und nicht CDU.
    Es handelt sich um eine technische Listenverbindung um auf die geforderte Quote zu kommen. Viele Parteien blieben für eine Koalition ja nicht mehr übrig.

    Was Dorfmann gesagt hat, geschenkt, der redet viel, wenn der Tag lang ist.
    Und um mal Adenauer zu zitieren „Aber meine Herren, es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden“, Dorfmann sollte das wohl auch mal versuchen.

    Aber lustig, dass mein Kommentar zwar inhaltlich komplett falsch war und so keinen Sinn ergeben hat, es aber keinem aufgefallen ist. Daraus kann man schließen, dass einige zwar wie die Weltmeister gegen die SVP wettern, aber eigentlich keine Ahnung haben. 🙂

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