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„Es braucht die Verlängerung“

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hält einen kommerziellen Flughafen wichtig für die Erreichbarkeit Südtirols – und wird sich nicht gegen eine Verlängerung der Landebahn zur Wehr setzen.

Tageszeitung: Herr Landesrat, sind Sie zufrieden, wie es mit dem Verkauf der Flughafen-Gesellschaft ABD bisher gelaufen ist?

Daniel Alfreider: Es ist weniger eine Sache der Zufriedenheit, sondern eine Sache des Verfahrens. Im Landtag wurde damals ja entschieden, dass das Land aussteigt und diese Gesellschaft verkauft. Jetzt ist genau das durchgeführt worden, was im entsprechenden Gesetz vorgesehen war. Was man sicherlich sagen kann: Zum Glück hat es einen Anbieter gegeben, sonst wäre es nochmal eine langwierige Diskussion geworden.

Wäre es Ihnen grundsätzlich lieber, wenn der Bozner Flughafen weiterhin in öffentlichen Händen wäre?

Wer meine Position von damals kennt, weiß, dass ich mich dafür eingesetzt habe, dass die öffentliche Hand den Flughafen weiterführt, da der Flughafen ein Teil der Mobilität und Erreichbarkeit Südtirols ist. Den Ausgang des Referendums und den Beschluss des Landtags, dass das Land aussteigt, muss man zur Kenntnis nehmen. Das ist jetzt die aktuelle Lage.

Das heißt, Südtirol braucht einen kommerziellen Flughafen?

Für mich ist es wichtig, dass eine vorhandene Infrastruktur funktioniert. Es wäre auch richtig, dass die öffentliche Hand weiter das Management innehat. Jetzt werden Private übernehmen, aber es ist weiterhin wichtig, dass die Infrastruktur gut funktioniert.

Was wünschen Sie sich für die künftige Entwicklung des Airports, was zum Beispiel Linienflüge und Charterflüge anbelangt?

Eines vorweg: Es ist nicht so, dass es bis jetzt keinen Flugbetrieb mehr gegeben hat. Es starteten Privat- und Charterflugzeuge. Das einzige, was nicht mehr stattgefunden hat, sind Linienflüge. Ich glaube schon, dass man angebunden werden soll. Dafür braucht es auch Linienflüge zusätzlich zu den Charterflügen, die im letzten Sommer ja von mehreren tausend Südtirolern genutzt wurden. Obwohl wenig Betrieb war, nutzten also viele Südtiroler den Bozner Flughafen. Das heißt, die Nachfrage ist schon da.

Befürworten Sie eine Verlängerung der Landebahn?

Es geht da nicht um die Prinzipfrage dafür oder dagegen, sondern darum, dass der Flughafen funktioniert. Die Voraussetzungen dafür waren schon damals gegeben mit dem Verlängerungsprojekt, das dann nicht umgesetzt wurde. Das Projekt, das vorgesehen war, braucht es auf jeden Fall. Es gibt ja auch Neuerungen bei den Themen Sicherheit, Anflug usw.

Das Land wird also nicht eingreifen, wenn die Privaten die Verlängerung durchführen wollen?

Das Projekt war ja schon damals genehmigt, also kann man es nicht verhindern. Das wäre nicht sinnvoll.

In der SVP soll die Meinung dazu gespalten sein…

Es geht nicht um SVP oder nicht SVP, sondern darum, die getroffene Entscheidung umzusetzen. Wenn man mehrheitlich entschieden hat – und vor allem auch alle Parteien –, dass die Flughafen-Gesellschaft ausgeschrieben werden soll mit allen Rahmenbedingungen – das heißt mit den genehmigten Projekten, Mitarbeitern, Infrastrukturen usw. –, dann kann man heute nicht wieder etwas anderes sagen.

Wie will man jetzt garantieren, dass keine öffentlichen Gelder mehr in den Flughafen fließen?

Es fließen keine Gelder mehr. Das ist auch sicherlich nicht vorgesehen.

Interview: Heinrich Schwarz

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (37)

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  • erich

    Kompliment an Alfreider endlich wieder ein Politiker der Entscheidungen trifft, seid Durnwalder waren wir nur mehr von Wasserträger umgeben die sich vor dem eigenen Schatten fürchten.

    • besserwisser

      was hat er denn entschieden? der tageszeitung mitgeteilt dass er gerne das etschtal mit der valdastico zubetonieren will damit der den bozner flughafen besser auslasten kann?
      sonst auch noch was?

  • andreas

    99,5% der Südtiroler bekommen die Verlängerung und die paar Linienlüge gar nicht mit, was sie aber nicht daran hindert, den Weltuntergang zu propagieren und sich kontinuierlich auszuheulen, wie böse die Politik mit ihnen ist.

    Sachlich mit Gegner zu diskutieren scheint unmöglich zu sein, da sie als einziges Argument mit einem Fuß aufstampfen und heulen „das habe ich so aber nicht gewollt“, als ob es jemanden interessieren würde, was sie in die Frage beim Referendum hineininterpretiert haben.

    Am meisten heulen sowieso die, welche am wenigsten vom Flughafen mitbekommen, da sie nicht im Einzugsgebiet leben oder arbeiten.

  • guyfawkes

    „…Den Ausgang des Referendums und den Beschluss des Landtags, dass das Land aussteigt, muss man zur Kenntnis nehmen.“

    Sehr geehrter Herr Alfreider,
    es ist sehr aufschlussreich was Sie von Referenden und Landtagsbeschlüssen halten.
    Ein weniger selbstherrlicher Politiker hätte dies sicher nicht wie Sie formuliert, sondern zum Beispiel so:
    Den Ausgang des Referendums und den Beschluss des Landtags, dass das Land aussteigt, muss man RESPEKTIEREN.

    Ist schon ein kleiner Unterschied.

  • pantone

    Bei Wikipedia nachzulesen:
    der Flugplatz Innsbruck besitzt eine Landespiste von 2.000 m Länge,
    der Flugplatz Verona besitzt eine Landepiste von 3.000 m Länge,
    der Flugplatz Bozen besitzt eine Landepiste von 1.294 m Länge, es besteht die Möglichkeit, sie auf 1.432 m zu verlängern. Das sind genau 138 m mehr Piste. Welche Flieger sollen da landen können? Kaum größere als bisher.
    Also weshalb die ganze Aufregung?
    Populismus pur von Parteien, die Kapital aus diesem Thema schlagen wollen.
    Populismus auch in den bewußt (?) falschen Deutung des Inhaltes des Referendum.
    10 Jahre lang sind im Sommer die Austrian Airways Flieger in Sizilien, Sardinien und Kalabrien gestartet. Hat die jemand überhaupt gehört?
    In der Sache ist einfach etwas mehr Ruhe und kühle Überlegung nötig.

  • pingoballino1955

    Herr Alfreider,da gibt es im SWR eineTV Sendung die heisst :Hannes und der Bürgermeister. Haben sie sich da was von Hannes(spielt immer den Deppen) abgeschaut??? der sagt nämlich immer zum Bürgermeister Zitat: ICH HÖRE MICH NICHT NEIN SAGEN! Ist dasselbe wie ein klares JA. Flughafen hin-Flughafen her,da habt ihr euch ein schönes E I eingehandelt,so oder so wird es euch eine Menge Stimmen kosten,eure Glaubwürdigkeit ist ohnehin passé,also freut euch auf euren BOOMERANG!

    • erich

      Da kann ich dich beruhigen, diese Erfahrungen haben wir schon oft gemacht, ist das Projekt fertig und funktioniert dann findet man niemand mehr der je dagegen war, bestes Beispiel MEBO. Alle Diskussionen hier sind überflüssig, die neuen Betreiber wissen was sie kaufen und wissen wie sie ans Ziel kommen.

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