Aufstand gegen Fotofallen
Die Deutschnonsberger und Ultner Bergbauern proklamieren ihr Recht auf Privacy im Wald und machen gegen das Wolfsmonitoring mittels Wildkameras mobil.
von Karin Gamper
Es ist ein Aspekt, der in die Wolfsdebatte bislang noch nicht eingeflossen ist: sind die vielen Wildkameras, die das Landesamt für Jagd und Fischerei zur Erhebung von Großraubtieren ungefragt in Privat-Wäldern anbringt, eigentlich legal?
Über diese Frage wurde am Freitagabend im Schulhaus von Unsere Liebe Frau im Walde länger diskutiert.
Dort fand auf Einladung von Gemeinde und Jagdrevier eine gut besuchte Informationsveranstaltung über die Wölfe am Deutschnonsberg statt.
Sind Fotofallen in privaten Wäldern also rechtens?
Amtsdirektor Luigi Spagnolli, der am Freitag zugegen war, sagt: ja. Und zwar deshalb, weil die Kameras zwecks Wolfsmonitoring und somit im öffentlichem Auftrag und Interesse installiert werden (am Dienstag hat Spagnolli die Beobachtungen für das Jahr 2018 veröffentlicht).
Völlig anderer Meinung sind die Bauern, die ihr Recht auf Privacy im Wald proklamieren. Jagdrevierleiter (und Gemeindereferent) Christoph Egger: „Der Großteil der Wälder am Deutschnonsberg sind in Privatbesitz und ich habe das Recht zu wissen, wenn auf meinem Grund jemand eine Kamera anbringt“.
Die Waldeigentümer und die Jägerschaft fühlten sich sonst bei ihren Rundgängen beobachtet. Bisher seien weder die Grundbesitzer noch die Revierleiter über Zahl und Standort der Wildkameras informiert worden. „Fotofallen auf Privatgrund werden künftig in Ulten zur Anzeige gebracht“, sagte ein weiterer Bergbauer aus dem Publikum, „diese Kameras dienen der Observation ungescholtener Bürger und nicht dem Wolfsmonitoring“.
Ein Vorwurf, den Amtsdirektor Spagnolli zurückwies: „Die Fotofallen sind im Sinne der Bürger, damit wir genau wissen, wie viele Wölfe sich in ihrem Gebiet aufhalten“.
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Kommentare (11)
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watschi
die bauern haben recht
yannis
Der große Bruder beobachtet dich jetzt auch im Wald…………. Orwells Prophezeihung trifft immer öfter zu.
Angeblich sei der Wolf ja das riesige Problem der Bauern, sieht jetzt aber so aus dass es wohl nicht so ist.
Also wessen Problem ist es denn wirklich ?
george
Fasching oder Südtirol-Saga!
Was tun denn die Jäger und Bauern im Wald Absonderliches, dass sie sich beobachtet fühlen?
einereiner
@george
sie zeigen den Grünen den Stinkefinger
thefirestarter
Jeden Bauer der sich weigert Fotofallen in seine Wald zu zulassen…
jeglichen Beitrag streichen.
Überhaupt gehört das Beitragswesen entflechtet. Die Bauern bekommen von
Zig-Ämtern Beiträge, so das am Ende keiner mehr sich auskennt wer, wem ,was gibt und somit jegliche Kontrolle erschwert wird.
einereiner
@thefirestarter
was passiert, wenn man einem jungen Menschen alle Bildungsmöglichkeiten streicht, sieht man bei deinen Beiträgen.
silverdarkline
Was passiert, wenn man Ihnen die ganzen Beiträge streicht??
ahaa
Was passiert wenn man einen Chemiebauern wie dir ,die Beitràge streicht?
Er wùrde verhungern oder sich selbst mit seinem Mùll langsam vergiften.
einereiner
@ahaa
ich bin zu 93% Biobauer. Den Rest schaff ich auch noch umzustellen, aber da fehlen noch ein paar Maschinen.
Also halt die Pappn.
drago
Tolle Probleme haben die; aber irgendwie verständlich. Gibt es keine gesicherten Daten, kann man jegliches Gruselmärchen verbreiten.
robby
Wie soll ich mich denn nun unbeobachtet mit der Nachbarin für ein Schäferstündchen im Wald treffen wenn überall diese blöden Fotofallen hängen? Dann lieber die Wölfe.
Ich habe volles Verständnis für die armen Bauern und Jäger.