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Der Millionen-Betrug

Foto: Finanzpolizei Trient

Die Finanzpolizei und die Straßenpolizei haben einen Millionen-Betrug gegen die Autobahn-Gesellschaft A22 aufgedeckt.

Am Mittwoch haben knapp 150 Beamte der Finanzpolizei sowie der Straßenpolizei im Rahmen der italienweiten Operation „Tarantella“ 50 Durchsuchungen in den Regionen Trient-Südtirol, Venetien, Lombardei, Emilia-Romagna, Toskana, Latium und Kampanien durchgeführt.

Den Fahndern ist es offenbar gelungen, einen Millionen-Betrug gegen die Autobahn-Gesellschaft A22 aufzudecken.

Die Ermittlungen wurden von der Straßenpolizei in Trient angestoßen, die über mögliche Steuerhinterziehungen bei Raststätten entlang der Autobahn informiert worden. Das war im August vergangenen Jahres.

 

Im Zuge der Ermittlungen legten die Beamten ein Betrugssystem frei, das offenbar von einem Unternehmen mit Sitz in Kampanien ausging. Dieses Unternehmen, das mehrere Raststätten entlang der A22 betreibt, hätte der Autobahngesellschaft laut Verträgen neben den Fixkosten auch Prozentanteile an den Einnahmen abführen müssen – 5 Prozent bei lokalen Produkten und 49 Prozent bei anderen Produkten.

Es stellte sich heraus, dass die Firma es in vielen Fällen unterließ, Kassabelege auszustellen. Auch wurde Produkte fälhlicherweise als „lokale Produkte“ eingestuft, um so den niedrigen Satz von 5 Prozent zu zahlen.

Laut den Ermittlern hat die Firma sogar die Software-Programme der Kassen umprogrammiert, um die Produkte auf dem Kassenbeleg falsch einzustufen.

Mehr noch: Die Firmenchefs in Kampanien waren stets im vorab über Kontrolle durch die A22 informiert.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwölf Personen wegen Steuerhinterziehung, erschwerten Betrugs, Korruption und Geldwäsche. Die Betrugssumme soll sich auf 1,1 Millionen Euro belaufen.

Die Firma hat auch Bars in öffentlichen Spitälern – so etwa in Trient – betrieben.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • andreas

    49% Abgaben grenzen an Wucher dem Kunden und Nötigung dem Betreiber gegenüber.
    Dass bei solchen Konditionen versucht wird zu betrügen ist nicht mal so unverständlich.

    Hier wird von der A22, einer öffentlichen Körperschaft, ausgenutzt, dass es keine Alternativen gibt um sich z.B. ein Getränk zu kaufen, außer es sich vorher mitzunehmen.
    Danke SVP….

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