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Der Pflegenotstand

Anlass zum Nachdenken gibt laut Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), die Erhebung des Verbandes der Seniorenwohnheime, wonach allein bis 2030 2000 Pflegekräfte fehlen würden.

Pflegeberufe seien ihre der zukunftsträchtigsten Berufe, so Tschenett.

Während man in vielen anderen Sparten die Auswirkungen der Digitalisierung nicht abschätzen könne, seien sich die Arbeitsmarktforscher alle einig, dass der Bedarf an Pflegekräften zunehmen werde. Dies untermauere auch die Erhebung des Verbandes der Seniorenwohnheime. Warum gibt es also einen Pflegenotstand und warum wird dieser weiter ansteigen?

„Die Antworten darauf sind relativ einfach. Eine AFI-Studie vom vergangen Sommer hat ziemlich deutlich aufgezeigt, der Hund in den Arbeitsbedingungen begraben liegt. Die Pfleger fordern mehr Personal, weniger Bürokratie und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie eine faire Entlohnung. Während die Führungskräfte eine Positionszulage erhalten haben, stagnieren die Gehälter der Pfleger und stehen schon lange nicht mehr in einem gesunden Verhältnis zum Arbeitsaufwand. Wenn wir die Anregungen des Personals und deren Bedürfnisse nicht ernst nehmen, steuern wir auf einen massiven Mangel an Pflegepersonal zu – und deren Leidtragende werden wir alle früher oder später in irgendeiner Form sein“, so Tschenett, der den Appell an Land, Bezirksgemeinschaften und Gemeinden richtet, dieses Problem nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Rückendeckung gibt Tschenett auch Oswald Mair, dem Direktor des Verbands der Seniorenwohnheime, der vorgeschlagen hat, nach neuen Ausbildungswegen für den Beruf Altenpfleger zu suchen, um der Nachfrage gerecht zu werden.

 

 

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