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Team Roland

In Pfalzen fällt der Startschuss für den Gemeinderatswahlkampf. Der ehemalige SVP-Gemeinderat Roland Hainz bastelt an einer neuen Liste, in enger Zusammenarbeit mit dem Team Köllensperger. Und steckt sich dabei hohe Ziele.

von Silke Hinterwaldner

„In Pfalzen“, sagt Roland Hainz, „wird eine Alternative gewünscht. Da bin ich mir ganz sicher.“ Das ist eine Anspielung auf die Gemeinderatswahlen, die in gut einem Jahr stattfinden. Und darauf, dass der regierenden Volkspartei bei diesem Termin nicht das Feld überlassen werden soll.

Immerhin: Als im Oktober der neue Landtag gewählt wurde, haben die Pfalzner gezeigt, dass es mehr gibt als nur Volkspartei. Auf das Team Köllensperger fielen 32 Prozent der Stimmen. Damit hat die Partei von Paul Köllensperger dort ihr drittstärkstes Ergebnis eingefahren. Geschuldet ist das einem Mann, der wiederum ursprünglich von der Volkspartei kommt.

Roland Hainz war im Mai 2018 nach Jahren innerparteilicher Opposition aus dem Gemeinderat zurückgetreten. Grund dafür war die mehr schlecht als rechte Zusammenarbeit innerhalb der SVP und innerhalb des Gemeinderates. Mit ihm gemeinsam hatten Petra Oberjakober und Markus Winding dem Gemeinderat den Rücken gekehrt. Weil es nicht mehr genügend Nachrücker gab, besteht der Gemeinderat heute nur noch aus 13 Mitgliedern anstatt aus 15.

Das heißt: zwölf Gemeinderäte gehören zur SVP, dazu kommt Clemens Bodner, der für die Freiheitlichen im Gemeinderat sitzt, aber mehr die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Josef Gatterer sucht in Opposition zu treten.

Für Josef Gatterer indes neigt sich die Zeit als Bürgermeister in Pfalzen zwangsläufig dem Ende zu. Nach drei Amtsperioden darf er bei der Wahl in gut einem Jahr nicht mehr antreten, zumindest nicht mehr als Bürgermeisterkandidat. Dasselbe gilt auch für seinen Stellvertreter: Siegfried Gatterer könnte 2020 nicht mehr als Mitglied in den Ausschuss berufen werden, aber er könnte als Bürgermeister kandidieren. Ob er Interesse daran hat, die Nachfolge von Josef Gatterer anzutreten, ist noch offen. Auch Hannes Volgger, ebenfalls derzeit Mitglied im Ausschuss, werden Ambitionen für das Amt des Bürgermeisters nachgesagt. Grundsätzlich gilt wohl auch für die SVP, dass man sich etwas Neues überlegen muss, auch weil viele der derzeitigen Gemeinderäte mit Bürgermeister Gatterer aufhören werden. Aber bei der SVP stecken die Vorbereitungen für die Gemeindewahlen noch in den Startlöchern.

Viel weiter ist auch Roland Hainz noch nicht. Aber er hat sich entschieden. Vor und hinter den Kulissen arbeitet er an einer neuen Liste für sein Heimatdorf Pfalzen. Klar ist dabei, dass es eine enge Zusammenarbeit mit Köllensperger geben wird, unklar ist allerdings wie sich die Partei in Pfalzen nennen wird.

Das Ziel muss indes sein, den Gemeinderat in Pfalzen nachhaltig zu verändern, am liebsten mit einer stattlichen Mehrheit im Gemeinderat. Ob er selbst als Kandidat für das höchste Amt in der Gemeinde kandidieren will, lässt Roland Hainz aber noch offen. „Das hängt davon ab“, sagt er, „welche Kontakte sich ergeben und wie sich die Liste inhaltlich und personell entwickelt.“

Jetzt gehe es ohnehin vor allem darum, mit der Vorbereitung auf die Wahl zu beginnen. Aber was wollen Roland Hainz und das Team Köllensperger in Pfalzen anders machen als die Volkspartei? „Ich stehe für eine offene, ehrliche und transparente Politik“, sagt Roland Hainz. Und weiter: „Die Art und Weise, wie Politik gemacht wird, muss sich ändern. Dabei muss das Gemeinwohl im Vordergrund stehen und nicht die Eigeninteressen.“

Umgekehrt wird es auch spannend, wie sich Paul Köllensperger und seine Mitstreiter in den Dörfern und Städten des Landes aufstellen werden. Nach dem Erfolg bei den Landtagswahlen im Herbst werden die Gemeindewahlen die erste echte Nagelprobe. Dabei gilt es, sich auf breiter Basis zu präsentieren und zugleich die richtigen Leute zu finden. Und außerdem: Das Team Köllensperger steht auch vor der Herausforderung weniger den bestehenden Bürgerlisten das Wasser abzugraben, als vielmehr  etwas Neues schaffen zu müssen.

In Pfalzen stellt sich zumindest dieses Problem nicht. Eine Bürgerliste gibt es dort im Gemeinderat schon länger nicht mehr. Und eine neuerliche Liste der Freiheitlichen ist eher nicht zu erwarten.

Roland Hainz ist jetzt der erste, der sich aus der Deckung wagt. Er kündigt eine Liste an, die vielleicht Team Pfalzen heißen könnte, und sagt offen, dass er nach Pfalznern sucht, die Lust haben, an diesem Projekt mitzuarbeiten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • andreas

    „Ich stehe für eine offene, ehrliche und transparente Politik“, sagt Roland Hainz. Und weiter: „Die Art und Weise, wie Politik gemacht wird, muss sich ändern. Dabei muss das Gemeinwohl im Vordergrund stehen und nicht die Eigeninteressen.“

    Genial, ein 14jähriger könnte es nicht besser sagen.
    Ich bin immer wieder begeistert wie klar und verständlich manche ihre Ziele formulieren können, bravo.

  • florianegger

    bleibt zu wünschen, daß sich viele engagierte Bürger finden, die bereit sind, sich für ihre Gemeinde einzubringen, ohne dabei nur an sich und die eigenen Vorteile zu denken.

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