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Silent Opera Vixen

Ursprünglich wurde Vixen für den Londoner Untergrund konzipiert, in Trient wird die Silent Opera in die Gallerie di Piedicastello verlegt.

Mit Vixen der britischen Regisseurin Daisy Evans zeigt die regionale Opernsaison OPER.A 20.21 in Trient erstmals eine Silent Opera. Ungewöhnlich und neu ist dabei nicht nur das Aufführungskonzept – das Publikum hört die Musik über Kopfhörer –, sondern auch der Aufführungsort selbst: die aufgelassenen Straßentunnel von Piedicastello in Trient.

 Vixen basiert auf Leoš Janáčeks 1924 uraufgeführter Oper Das schlaue Füchslein. In der neu interpretierten Fassung von Daisy Evans wird die Füchsin zur selbstbewussten jungen Frau, die in der männlich dominierten Londoner Unterwelt entschlossen ihrem eigenen Weg folgt.

Entschlossen beschreitet auch die britische Regisseurin Daisy Evans einen neuen Weg. Mit Silent Opera hat sie ein innovatives Aufführungskonzept für das Musiktheater im 21. Jahrhundert entwickelt. Als Vorbild diente Evans die Silent Disco, eine Diskothek, bei der die Musik über Funkkopfhörer gehört wird. Auch in der Silent Operawird die vorab aufgenommene Musik dem Publikum über Kopfhörer zugespielt, die Sänger sind vor Ort und performen live. Das Publikum sitzt nicht starr im Zuschauerraum, sondern wird gewissermaßen selbst zur Bühne und nimmt aktiv an der Oper teil: Jede und jeder kann und soll sich im Raum frei bewegen und mit ihm in Interaktion treten. Jene Partien, die in Janáčeks Oper an die mährische Folklore angelehnt sind, werden in Vixenlive dargeboten, während die romantisch impressionistisch geprägten Orchesterpartien im Vorfeld aufgenommen wurden und über die Kopfhörer zu hören sind.

Ursprünglich wurde Vixenfür den Londoner Untergrund konzipiert, in Trient wird die Silent Operain die Gallerie di Piedicastello verlegt. Die aufgelassenen Straßentunnel der Umfahrungsstraße von Trient bilden den passenden Rahmen für dieses neuartige, unmittelbare und intensive Opernerlebnis.

Leoš Janáčeks Das schlaue Füchsleinbasiert auf einem Comicstrip, der 1920 als tägliche Fortsetzungsgeschichte in der Brünner Lokalzeitung Lidove Novinyerschien. Erzählt wird die Geschichte eines Försters, der im Wald eine junge Füchsin entdeckt. Ihre Augen erinnern ihn an das Zigeunermädchen Terynka, er nimmt die wilde Füchsin mit nach Hause und sperrt sie ein. Doch gelingt es ihr, sich loszureißen und in den Wald zu fliehen. Dort verliebt sie sich in einen Fuchs. Die Jahre vergehen und Fuchs und Füchsin haben viele gemeinsame Jungen. Doch die Füchsin ist noch immer voller Temperament. Dieses wird ihr zum Verhängnis als der Wilderer Haraschta sie erschießt und das Fell seiner Angetrauten Terynka um den Hals hängt. Als der Förster dies sieht, ist er tief betroffen und geht in den Wald. Dort entdeckt er ein kleines Füchslein, das der getöteten Füchsin wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Der Kreis schließt sich und letztlich siegt das Leben über die Vergänglichkeit.

Die italienische Erstaufführung findet am 2. März um 20.00 Uhr statt. Die Oper wird am 3. März um 17.00 und um 20.00 Uhr wiederholt. Den Aufführungen der Oper Vixengehen Einführungsveranstaltungen voraus, die in den Gallerie di Piedicastello stattfinden: Oper.a Backstage bietet einen Blick hinter die Kulissen der Produktion (Donnerstag, 28. Februar, 18 Uhr) und Oper.a Introführt in das Stück ein (jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn).  Von Bozen nach Trient und zurück gibt es einen Bustransfer, dieser muss beim Kauf des Tickets vorgemerkt werden.Info:Stiftung Haydn von Bozen und Trient, 0471 053800 www.haydn.it

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