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Haus der Jugend

Die Welt von Südtirols Jugendarbeit hat ein neues Zentrum: Das Haus in der Bozner Goethestraße wurde am Freitag offiziell seiner Bestimmung übergeben.

„Die Geschichte dieses unseres Hauses in der Goethestraße ist auch ein bisschen die Geschichte der Jugendarbeit in Südtirol insgesamt“, betonte der Direktor des Amtes für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter, der die Eröffnungsveranstaltung moderierte: In den 1970er-Jahren, resümierte er, begann es mit dem Entstehen und Wachsen der Jugendorganisationen, von Alpenvereinsjugend und Bauernjugend, Jungschar und Südtirols Katholischer Jugend SKJ bis zum Verein für Kinderspielplätze und Erholung VKE – Jugendorganisationen, die ihre Zusammenarbeit im Südtiroler Jugendringgefunden haben.

Die 1980er-Jahre waren geprägt von der Gründung der Jugenddienste, gedacht als regionale Bezirksstellen zur Begleitung der lokalen Jugendarbeit, die in und mit der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste AGJD eine gelungene Form der Zusammenarbeit aufgebaut haben. Aufbauend auf Erfahrungen einzelner offener Jugendstrukturen in den späten 1970er-Jahren entwickelte sich ab den 1990er-Jahren in dichtes Netz von Jugendtreffs und Jugendzentren, die offene Jugendarbeit, die wiederum in ihrem Dachverband Netz eine landesweite Form der Vernetzung gebildet hat.

„Im Sog dieser mitunter auch stürmischen Entwicklung kam bald die Idee auf, die landesweiten Jugendbüros der Dachverbände in einem gemeinsamen Haus zusammenzuführen“, berichtete der langjährige Amtsdirektor Nothdurfter: 2004 hatte die damalige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, unterstützt auch vom Landesjugendbeirat, die Idee das erste Mal in die Landesregierung eingebracht.

Dann bedurfte es einiger Zeit und vieler Diskussionen, bis es Ende 2017 der Landesregierung gelang, das Haus in der Goethestraße im Zentrum von Bozen zu kaufen. Im April 2018 wurden der Kaufvertrag unterschrieben und der Schlüssel übergeben. In mehreren Sitzungen wurde eine einvernehmliche Lösung für die Raumaufteilung gefunden. Dann ging alles schnell, im Sommer vergangenen Jahres wurde mit dem Einzug begonnen. Die vier Trägerstrukturen sind die Fachstelle Jugend des Forums Prävention, Netz – Offene Jugendarbeit, Südtiroler Jugendring, Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste.

„Ich bin überzeugt, dass die 7,3 Millionen Euro, welche die Landesregierung für dieses einmalige Projekt für die Jugend zur Verfügung gestellt hat, sehr gut angelegt sind“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Eröffnungsfeier. Das Haus schaffe die ideale Voraussetzung, die vielfältige Jugendarbeit unter einem Dach zu vereinen. „Dieses neue Haus“, wies Jugendlandesrat Philipp Achammer hin, „ist viel mehr als eine Zusammenführung von Büros und eine gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten. Dieses neue Haus bedeutet mehr: ein Mehr an Zusammenarbeit, an Begegnung und an Synergien.“

Denkmalgeschütztes Bozner Bürgerhaus

Es handelt sich um zwei für Bozen typische Stadthäuser, die verbunden wurden, um ein neues Ganzes zu schaffen, das eine moderne Nutzung als Bürogebäude mit dem Erhalt wertvoller Bausubstanz verbindet. Das Haus in der Goethestraße Nummer 40 – ehemals „Schlüsselwirt“ – steht mit seinen für ein Bozner Bürgerhaus sehr seltenen spätgotischen Wandmalereien und Balkendecken und anderen historischen Bauelementen unter Denkmalschutz. Die beiden Häuser sind mit ihren sehr schmalen und langen Grundrissen ein Teil der mittelalterlichen Stadtstruktur von Bozen.

Jugendseelsorger Pater Shenoy Maniyachery Varghese segnete die Räumlichkeiten, bevor Amtsdirektor Nothdurfter die Einladung aussprach, bei einem Rundgang „einzutauchen in die Welt der Jugendarbeit“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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