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Rezepte für alle

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Ein Meraner Gynäkologe wird vom Rechnungshof zur Zahlung von 69.000 Euro verurteilt. Er hatte Rezepte für fruchtbarkeitsfördernde Medikamente verschrieben. An Frauen, die nicht dazu berechtigt waren.

von Thomas Vikoler

Der Gynäkologe war offenbar guter Hoffnung. Guter Hoffnung, dass seine Patientinnen ihren Kinderwunsch würden erfüllen können, auch wenn sie nicht mehr ganz jung waren. Also stellte er reihenweise Rezepte für furchtbarkeitsfördernde Medikamente aus.

Ob die Patientinnen schließlich schwanger wurden, ist nicht bekannt. Fest steht seit Mittwoch hingegen, dass die Rechtsprechende Sektion am Rechnungshof den Meraner Gynäkologen Paolo Netzbandt, 54, zur Zahlung von 69.000 Euro verurteilt hat. Wegen Rezepten, die er für Patientinnen ausgestellt hatte, die dazu nicht berechtigt waren.

Frauen über 45.

Laut einer Vorgabe der „Agenzia italiana del farmaco“ (AIFA) werden die Kosten für derartige Medikamente vom staatlichen oder regionalen Sanitätsbetrieb einzig für Frauen bis zu einem Alter von 45 übernommen. Mit Ausnahme des Veneto, wo 2011 ein Gesetz erlassen wurde, das die Kostendeckung für Frauen bis zu einem Alter von 50 Jahren vorsieht.

Der Gynäkologe, der in einer bekannten Meraner Klinik tätig ist, stellte die Rezepte – zwischen 2011 und 2016 – dennoch aus. Für die Staatsanwaltschaft am Bozner Rechnungshof eine „augenscheinliche Verletzungen seiner Pflichten“.

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Kommentare (7)

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  • rota

    Du darfst nicht schwanger werden, du bist schon zu runzelig und nicht schön und halb krank und hast keine blauen Augen und keine blonden Haare. Das hatten wir ja schon vor drei Generationen.

  • ollaweilleiselber

    „Rota“
    Bitte mal überlegen welch Risiken für Mutter und Kind mit dem Alter der Mutter >45 verbunden sind.
    Wer das nicht zur Kenntnis nehmen will ist blauäugig!

  • rota

    @ollaweilleiselber
    ja du obergscheidi setzen wir also überall Grenzwerte, teure medizinische Eingriffe nur während des Arbeitsalters, Euthanasie für medizinisch gesellschaftliche …nun ich möchte diese Zeiten auch nicht in neusozialischtischer Form wiederfinden.

  • kerstin

    Ich finde es allgemein sehr bedenklich wie leichtfertig Gynäkologen mit dem Rezeptblock umgehen. Jungen Mädchen wird kaum haben sie die erste Menstruation, gleich die Pille als Allheilmittel gegen Pickel und Periodenbeschwerden und weiß nicht was alles noch angepriesen, obwohl sie noch gar kein Verhütungsmittel bräuchten. Ist aber gut für die Kundinnenbindung. Der Körper wird schon ab 13/14 mit Hormonen vollgepumpt, dann dauert es einige Jahre bis man den passenden Mann gefunden hat um eine Familie zu gründen dann haben viele Frauen schon über 20 Jahre lang hormonell verhütet, dann verschreibt man wieder Hormone für die Fruchtbarkeit und in den Wechseljahren wollen sie dann wieder Hormone verschreiben gegen Wechseljahresbeschwerden. Irgendwie total wieder Natur und krank.

  • ahaa

    Eine Bekannte von mir wollte bis 40 keine Kinder,dann doch, ging nicht,mit 44 gings dann doch und mit 6 Monaten war das Kind schon auch in der Kita und sie beim arbeiten. Wir leben in einer Irrenanstalt.Die „Normalen“die es nicht packen, kommen in die Offizielle!

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