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Flaute im Osten

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Nach den Weihnachtsferien blieben die Gäste aus: Ganz besonders im Hochpustertal rechnen die Gastwirte mit Einbußen. Der Grund: Viele italienische Gäste verzichten heuer auf einen Winterurlaub.

von Silke Hinterwaldner

Wieder einmal purzeln die Rekorde: Als vor wenigen Tagen die Tourismuszahlen für das abgelaufene Jahr 2018 präsentiert wurden, sprach man von einem dicken Plus. Der aus touristischer Sicht stärkste Bezirk ist dabei das Pustertal.

Aber Zahlen hin oder her: Dort sind viele nicht glücklich mit den Entwicklungen. Ganz besonders in den Wochen nach den Weihnachtsferien hat sich gezeigt, dass es nicht immer aufwärts gehen kann. „Für viele Betriebe“, sagt Hannes Kühebacher, Wirt im Hotel Weißes Rössl in Innichen, „war und ist es eine Katastrophe.“ Manche Hotels haben wegen der ausbleibenden Gäste in der zweiten Jännerhälfte und Anfang Februar überlegt, den Betrieb für einige Wochen zu schließen und auf die Faschingsferien zu warten, wo wieder mit mehr Andrang zu rechnen ist.

Manche geben dem Schnee die Schuld, der in diesem Winter mit Verspätung kam. Andere wiederum haben festgestellt, dass vor allem die italienischen Gäste ausbleiben. Sie bleiben in Anbetracht von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Italien eher zu Hause. Das trifft die Tourismushochburgen im Hochpustertal besonders hart. Denn: Rund 75 Prozent der Gäste kommen aus italienischen Regionen. Zwar versucht man auch im oberen Pustertal andere Märkte zu beackern, aber der italienische Gast bleibt der Hauptakteur.

Dazu kommt: Gerade rund um die Skiberge Kronplatz oder Helm machen mittlerweile viele Gästegruppen aus Polen, Tschechien oder Kroatien Urlaub. Aber vor allem sobald sie in großen Reisebussen ankommen, sind diese nicht überall gern gesehen. Auf den Skipisten werden sie zu den Rasern gezählt und viele kommen nur als Tages- oder als Wochenendgäste nach Innichen oder Toblach. Die Gastronomie sucht eher einen Gast, der eine Woche gepflegt Urlaub im Ort macht, sagt Hannes Kühebacher, aber die Skigebiete würden sich auch mit dem Massentourismus zufrieden geben. Hier verfolgt jeder seine ureigenen Interessen.

 

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