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„Das versteinerte Gesicht“

 

Der Künstler Markus Gasser zeigt in der Ausstellung „Das versteinerte Gesicht“ im Raum3000, Variatio Bruneck eine Auswahl seiner zahlreichen Kopfplastiken aus Stein und Bronze.

Der Bildhauer Markus Gasser ist ein Kopfexperte, gilt der Kopf doch als Steuerungszentrale des Körpers und als Sitz der Persönlichkeit eines jeden Menschen. Gasser, der an der Kunstakademie „Brera“ in Mailand studiert hat, beherrscht das Material – Stein, Holz, Bronze und Marmor, aus dem seine Kopfplastiken gefertigt sind. Teilweise wiegen die Skulpturen bis zu einer Tonne.

„In Stein zu hauen, ist nicht nur ein handwerklicher Akt, sondern mehr noch ein philosophischer. Es beginnt ein Kampf zwischen Material und Idee. An der langen Zeit, welche man an einem Block arbeitet, heftet ein Teil des Lebens. Während der Bearbeitung des harten Granits wird mir die Vergänglichkeit des Lebens bewusst, aber der Augenblick ist ein Teil der Ewigkeit.“

Der Künstler Markus Gasser zeigt in der Ausstellung „Das versteinerte Gesicht“ im Raum3000 eine Auswahl seiner zahlreichen Kopfplastiken aus Stein und Bronze, wobei sich in dieser Werkschau alles auf den reinen Gesichtsausdruck und das Material konzentriert.
Die archaisch anmutenden Köpfe mit reduzierter Mimik, schmaler Nase, mandelförmigen Augen und hoher Stirn wirken zwar einerseits puristisch, aber andererseits auch eingefroren und befremdlich; versteinert – gleich einer Maske.

Die Köpfe stehen vereinzelt, wirken von weitem abweisend, statisch. Beim langsamen Sich- Nähern gewinnen die Skulpturen an Faszination, an Lebendigkeit und an Wärme. Widersprüchlich erscheinen sie. Fremd und doch nah, abweisend, teils spröde, und doch liebreizend. Die Bearbeitung des Materials verstärkt die Intensität des Ausdrucks dieser Köpfe; der Pfunderer Serpentin wird glänzend poliert, die Bronze matt und stellenweise grob bearbeitet.

Der Besucher schaut ihnen direkt in die Augen. Sie faszinieren und irritieren. Erst bei intensivem Hinschauen wird die Variantenvielfalt offensichtlich. Jedes Gesicht ist anders: Jeder Mund hat einen anderen Ausdruck, keine Nase gleicht der andern. Die Augen mal wie Schlitze, mal sind sie gesenkt, mal total abstrahiert, mal wirken sie unsicher, geheimnisvoll und verschlossen. Trotzdem strahlen sie eine zeitlose Würde und Eleganz aus.

Termin: Eröffnung am 22. Februar um 20.00 Uhr im Raum3000, Variatio Oberragen 12 Bruneck , Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 10:00 – 12:30 Sa: 10:00 – 12:30

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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