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Das Kennzeichen-Chaos

 

Die neue Kennzeichen-Regelung  führt zu einem regelrechten Kollaps im Mobilitätsamt.

von Markus Rufin

Autofahrer mit ausländischen Kennzeichen haben es derzeit nicht leicht. Denn das Sicherheitsdekret von Innenminister Matteo Salvini sieht vor, dass Autofahrer mit Wohnsitz in Italien auch ihre Autos in Italien zulassen. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es saftige Strafen.

Das Gesetz ist zwar an sich nicht neu, aber durch das Salvini-Dekret wurden die Kontrollen genauer und man darf nicht mehr mit ausländischen Kennzeichen fahren. Vor allem Südtirol trifft die Regelung hart, denn durch die Nähe zu anderen Ländern, machen viele ihre Zulassung im Ausland.

Mittlerweile versuchen sogar die SVP-Parlamentarier in Rom eine Sonderregelung einzuführen oder das Dekret sogar abzuschaffen. Aber bislang gelang kein Durchbruch

Klar also, dass die Besitzer „ausländischer“Fahrzeuge ihre Autos so schnell als möglich umschreiben wollen. Dazu muss man sich ans Mobilitätsamt Bozen wenden. Seit Oktober 2017 ist der Schalterdienst für die Nationalisierung der Importfahrzeuge zuständig. Dort ist man dieser Tage aber völlig überlastet.

Die Koordinatorin des Schalterdienstes, Elisabeth Janes, erklärt: „Wir ersticken förmlich in Anfragen und Ansuchen. Täglich rufen ungefähr 200 Personen bei uns an, die ihr Fahrzeug umschreiben lassen wollen.“Eine unglaubliche Belastung für den Schalterdienst, der beinahe zum Kollaps führt.

Sucht man zum heutigen Zeitpunkt für eine Nationalisierung seines Importfahrzeuges an, würde man bis 10. April warten müssen, um einen Termin zu erhalten. Einziger Weg das Auto doch noch früher umzuschreiben – einige Fahrer mit ausländischem Kennzeichen sind darauf angewiesen – ist, ein privates Unternehmen zu kontaktieren, das diesen Dienst anbietet.

LESEN SIE MEHR IN DER SAMSTAGS-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • tiroler

    Die EU mit grenzüberschreitenden Regeln scheint zu funktionieren. Die #grenzenlosen Sprüche der Politiker vom vereinten Europa. Damit ist wohl grenzüberschreitende Schikane gemeint…

  • einereiner

    @tiroler
    die EU arbeitet gut. Laut EU Gesetz muss man erst nach 6 Monaten das Auto umschreiben. Das ist schon seit Jahren so und funktioniert in allen Staaten außer Italien.
    Das Chaos kommt allein von Rom.

    • rational4.0

      6 Monate stimmt nicht es sind 12 Monate und es hängt mit dem Steuerwohnsitz zusammen. Es wäre an der Zeit dass die Tageszeitung einen professionellen Artikel zu diesem Thema schreiben würde .Bis jetzt war alles einfach nur unvollständig und schlecht recherchiert

      • einereiner

        Wenn ein italienischer Staatsbürger in München aus dem Flieger steigt, bei Sixt ein Auto mietet ( mit deutschem Kennzeichen) und damit über den Brenner fährt, kriegt er eine Strafe von 712 Euro und das Auto wird ihm weggenommen. Sixt hat nämlich auch eine Niederlassung in Italien und hätte ihm deswegen ein Auto mit italienischem Kennzeichen geben müssen. Wissen das die Autovermieter überhaupt?

  • andreas

    Wie kann ein Schalterdienst dem Kollaps nahe sein? Was passiert denn da, implodiert der Schalter und alle Angestellten lösen sich in Luft auf?
    Wenn man heute nicht drankommt, muss man halt am nächsten oder übernächsten Tag hin.

    Ein privates Unternehmen ist günstiger als die Strafe oder das Land regelt es so, dass Terminvormerkungen von der Polizei akzeptiert werden, da das Land hier im Rückstand ist, und deshalb keine Strafen ausstellt.

    Es brächte nur etwas guten Willen, das Problem in Griff zu bekommen. Also Herr Alfreider, statt Almhütten bauen, walten sie ihres Amtes. 🙂

  • unteruns

    @andreas, höchst interessant…. über Kevin Masoccos sagen Sie, Zitat: Sei dahingestellt bei welcher Partei er ist, er ist ein junger Mensch, zwar ein selten dämlicher, welcher eine Dummheit gemacht hat, diese aber keine solche mediale Hetze der Medien rechtfertigt……… Aber Alfreiders Almhütten gehen Ihnen auch nicht aus den Kopf…….

  • keinpolitiker

    Da sieht man mal, wie viele Südtiroler ihre KFZ-Steuer und Versicherung nicht in Italien bezahlen…. richtig so, denn einige Schlaue gibt es immer.

  • rota

    Südtiroler Vorzeige Transport & Logistikunternehmen: Zugmaschine mit bulgarischem Kennzeichen und Südtiroler Firmensitz – Adresse, Anhänger(Aufleger) mit italienischem Kennzeichen.
    Fahrer von irgendwo. Wird wohl Steuern, Versicherungen, Sozialabgaben in mehreren Länder zur Folge haben ? Sicher wird dies alles dort erledigt werden wo man Geld spart.

  • ostern

    Es wird schon seinen Grund haben,(wahrscheinlich steuerlich)
    Das Gesetz besteht bereits, dann soll auch kontrolliert werden.
    Warum diese Polemik?

  • der_brottler

    Und unsere Sesselwärmer in Rom haben 2 Monate gepennt, denn wenn es schon nicht möglich war so ein dilettantisches, europafeindliches Gesetz dieser 2 Clowns zu verhindern, so hätte man zumindest dafür sorgen müssen, dass die Leute über die Folgen frühzeitig aufgeklärt würden.
    Viele sind in die Falle getappt, und erst jetzt, 2 Monate später wollen sich unsere „Vertreter“ in Rom profilieren, und das warscheinlich auch noch aussichtslos.
    Und unser Prinz in Brüssel, was macht der???

  • unterlandler

    Zudem jetzt die Pflicht eine italienische Versicherung abzuschließen.
    Wie geht es weiter?
    – Verbot ausländische Auto zu importieren (da geht das Geld ins Ausland).
    – Verbot im Ausland Urlaub zu machen.
    – Wer in Italien mehr als 6 Monate lebt muss italienische Kleidung tragen und italienische Lebensmittel essen.
    Italien first, eben.
    Mal schauen was danach kommt.

    • der_brottler

      Was danach kommt???, danach kommen wieder die Schranken am Brenner, all die arroganten Zöllner haben wieder Arbeit, die Lira wird wieder eingeführt……

      Das ist das Szenario, zumindest das, was die zwei Clowns in Rom sich vorstellen….

  • morgenstern

    Wohnsitz ist Steuersitz, was gibt es da noch zu diskutieren. Also, Auto umschreiben oder Wohnsitz ins Ausland verlegen.

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