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„Unverständliche Änderung“

Südtirols Postler wollen die Änderungen im Zustellbereich so schnell wie möglich rückgängig machen. Nun kümmert sich die Politik darum.

von Markus Rufin

Es sollte eigentlich die Lösung sein, aber nun steht fest: Südtirols Post-Beamte wollen alles daran setzen, dass die Änderungen im Zustellbereich so schnell wie möglich abgeschafft werden.

Wie die TAGESZEITUNG berichtete hat die Poste Italiane schon vor einigen Jahren eine italienweite Reorganisation des Systems beschlossen. Dadurch wird zum einen der Beginn der Arbeitszeit eines Briefträgers um bis zu zwei Stunden nach hinten verlegt, zum anderen ist ein Briefträger für größere Zonen verantwortlich, in denen er eine sogenannte „schnelle Post“(Zeitungen, Pakete und rekommandierte Briefe) und eine „langsame Post“(Postkarten und ähnliches) ausliefert.

In Toblach, Bruneck und Schlanders ist die Neuregelung bereits aktiv. In den restlichen Gebieten Südtirols soll sie bis März folgen.

Das führt in Südtirol teils zu absurden Situationen. Von 50 Zeitungen können so am Tag teilweise nur mehr 20 ausgetragen werden. Das geht so nicht, denken sich auch Südtirols Briefträger und springen nun auf die Barrikaden.

Vor allem ASGB Betriebssekretär im Bereich Post, Alfred Moser, wütet gegen die Neuregelung: „Unverständlich an dieser Änderung der Arbeitszeiten ist vor allem, dass sie weder im Sinne der hiesigen Zeitungsverleger, Betriebe und Kunden der Post sein kann. Bereits in diesen ersten Tagen war das Chaos groß und viele Abonnenten von Zeitungen haben in Postämtern Beschwerden gemeldet.“

Laut Moser haben dabei viele Briefträger sogar zahlreiche Gratis-Überstunden geleistet, um den Dienst noch einigermaßen aufrechterhalten zu können. „Als Gewerkschafter rate ich jedoch davon ab, denn es kann nicht sein, dass das Personal ohnehin aufgrund von chronischer Unterbesetzung ständig unter Druck ist und weit über die tägliche Arbeitszeit hinaus arbeitet“, meint Moser. Es liege in der Verantwortung der Führungskräfte, bei einer Änderung, die Organisation so zu planen, um einen geordneten Start und Dienst zu gewährleisten. „Dies darf nicht auf Kosten von unbezahlten Überstunden und einer untragbaren Mehrbelastung des Personals gehen“, stellt Moser nochmals klar.

Für ihn ist es vor allem unverständlich, dass niemand gefragt wurde. Tatsächlich wurden von den Neuregelungen im Zustellbereich, über welche die TAGESZEITUNG am Samstag berichtet hat, Briefträger, Kunden und Zeitungsverleger überrascht. „Das Eigenartige ist, dass die Konföderierten der Änderung der Arbeitszeiten zugestimmt haben, ohne dass die Zustimmung der eigenen Mitglieder in unserer Provinz erfolgt ist“, berichtete Alfred Moser.

Der Gewerkschafter erklärt weiterhin, dass die Gewerkschaftsmitglieder und das übrige Personal nicht im Vorfeld darüber informiert wurde und von den Neuigkeiten überrumpelt wurden.

Lesen Sie mehr in der Dienstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG

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