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„Besondere Grobheit“

Die Grünen wollen mit einer Aufkleber-Aktion einen Kontrapunkt gegen Hass und Verrohung und für mehr Respekt setzen.

Es ist schon wieder passiert: Eine Politikerin wurde in Internet wüst beschimpft – mit der Erschwernis, dass die Angriffe auch noch von einem Politikerkollegen (in diesem Fall der Lega) angestachelt worden waren.

Die Grünen gehen über den konkreten Fall der Bozner Stadträtin Marialaura Lorenzini hinaus, um auf einen Wert aufmerksam zu machen, der uns wichtiger denn je scheint: den Respekt.

Respekt stammt aus dem Lateinischen „respectare“, zurückschauen, innehalten, letztlich: Rücksicht.

„Als Grüne sind wir beseelt vom Bedürfnis, auf die Natur zu schauen, die Schöpfung zu bewahren, wie es die Gläubigen unter uns ausdrücken. Respekt vor dem, was entstanden ist, vor der Verletzlichkeit der Erde und der darauf lebenden Wesen und ihrer Lebens-Räume – das ist die Grundlage unseres Denkens und politischen Tuns“, so Brigitte Foppa & Co. auf einer Pressekonferenz.

Zunehmend scheinen denn Grünen aber auch die Beziehungen zwischen den Menschen von Respekt-Losigkeit geprägt. Es stehe außer Frage, dass aktuell die Spannungen in der Gesellschaft zunehmen. Veränderung und Entwicklung, Migration, Infragestellung überlieferter Ordnungen, neue Kommunikationsformen – das alles schaffe auch Ängste und Misstrauen. Umso wichtiger sei es, entstehende Probleme anzusprechen und Auseinandersetzungen redlich zu führen.

„Indessen stellen wir fest, dass der Ton der Diskussionen in den letzten Jahren zunehmend rauer geworden ist. Menschen verbal angreifen, weil sie anders sind, weil sie einer Minderheit angehören, weil sie einer gegnerischen Meinung sind – das ist leider ganz normal geworden. Eine besondere Grobheit ist in der politischen Debatte festzustellen, ganz besonders im Internet und in den sozialen Netzwerken. Man meint vielleicht, die politische Persönlichkeit zu treffen, doch in Wirklichkeit trifft man die Person, den Mensch. Und man verletzt.“

In vielen Bürgerinnen und Bürgerinnen rege sich Widerstand gegen diese Verrohung. „Doch weiß man oft nicht, was man als Einzelperson gegen die Welle von Rassismus, Sexismus, Ablehnung und Anfeindung tun kann.“

Die Grünen möchten daher einen Kontrapunkt setzen, denn Widerstand gegen Hass und Verrohung sei für eine freie Gesellschaft überlebenswichtig.

Die Grünen denken an mehr Respekt, vor allem auf drei Ebenen:

1.    Respekt vor Natur und Umwelt
2.    Respekt vor Minderheiten, vor dem Anderssein, vor anderer Meinung
3.    Respekt in der öffentlichen Debatte und in der Politik.

Um dies auch klar zu sagen, haben die Grünen auf ein altbewährtes Medium gesetzt, das wieder zu neuem Ansehen gekommen ist, den Aufkleber.

Man kann sich den runden Aufkleber „respect!“ im Grünen Landesbüro (Bozen, Bindergasse 5) abholen oder per Mail ([email protected]) anfordern – und überall dort anbringen, wo dieser Grundwert verletzt wird oder wo man darauf hinweisen möchte, dass er einem wichtig ist.

Im Grünen Büro sind auch T-Shirts erhältlich, mit denen man das Statement für mehr RESPECT! am Körper tragen kann.

In den nächsten Wochen machen die Grünen außerdem mit einer Plakataktion in der Landeshauptstadt auf das Thema aufmerksam. „Wir glauben, dass Politik auch Mentalitätsarbeit und gesellschaftliches Engagement bedeutet.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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