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„Gescheitertes Verkehrsmanagement“

Die Süd-Tiroler Freiheit will mit einer Anfrage im Landtag klären, ob das Stau-Chaos auf der Autobahn vermeidbar gewesen wäre.

Das Stau-Chaos auf der Brennerautobahn hat am vergangenen Wochenende den gesamten Verkehr zum Erliegen gebracht. Tausende Autofahrer waren bei Eiseskälte über Stunden in ihren Fahrzeugen eingeschlossen. Inzwischen häufen sich die Mitteilungen betroffener Autofahrer, die auf die fehlende Staukoordinierung und die mangelnde Information hinweisen.

Die Süd-Tiroler Freiheit wird diesen Mitteilungen mit einer Anfrage im Landtag nachgehen, um aufzuklären, ob das Stau-Chaos vermeidbar gewesen wäre. „Vor allem aber geht es darum, das Verkehrsmanagement zu verbessern, damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt“, so der Landtagsabgeordnete Sven Knoll.

In einer Aussendung schreibt Sven Knoll:

Sven Knoll

„Das Verhalten der LKW-Fahrer, die trotz starkem Schneefall mit Sommerreifen und teilweise ohne Schneeketten über den Brenner fahren wollten und dabei sogar das Überholverbot missachteten, ist unverantwortlich. Es tut daher Not, dass die Verantwortlichen bestraft werden.

In diesem Zusammenhang muss aber auch geklärt werden, warum die Autobahngesellschaft und die Straßenpolizei diese Lkw überhaupt hat so weit fahren lassen. Die straken Schneefälle kamen nicht überraschend, sondern waren seit Tagen angekündigt. Die Lkw hätten schon wesentlich weiter südlich auf ihre Wintertauglichkeit überprüft werden müssen.

Völlig unverständlich erscheint auch der Umstand, warum die Leitplanken nicht in bestimmten kontrollierten Abschnitten geöffnet wurden, um die Autos über die Südspur abfahren zu lassen und den Stau somit aufzulösen.

Auch in Nord-Tirol bildete sich im gesamten unteren Wipptal ─ als Folge der Autobahnsperre ─ ein kilometerlanger Stau. Den ganzen Vormittag über wurde in den Verkehrsinformationen bemängelt, dass überhaupt keine Informationen aus Südtirol kommen und Autofahrer somit ungewarnt in den Stau fahren würden. Autofahrer werden mit dieser Fehlinformation in die Irre geführt. Ein gemeinsames Verkehrsmanagement zwischen Nord- und Südtirol, sowie ein lückenloser Austausch der Verkehrs- und Wetterdaten ist daher dringend notwendig.“

Es gehe ausdrücklich nicht um Schuldzuweisungen, so Sven Knoll, sondern um die Frage, was man in Zukunft besser machen kann, um ein solches Stau-Chaos zu vermeiden. „Abschließend sei den vielen Rettungskräfte gedankt, die die eingeschlossenen Autofahrer bestmöglich betreut haben und ohne deren Einsatz das Chaos noch viel größer gewesen wäre.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • pantone

    Ich denke auch, dass es für die Autobahn – Ingenieure möglich sein muß auszurechnen, alle vielviel Minuten bei einem Schneefall bestimmter Intensität ein Schneepflug samt entsprechender Salzstreuung an einer bestimmten Stelle vorbeifahren muß.
    Dementsprechend müssen die Streckenabschnitte und die Anzahl der Schneepflüge berechnet werden.
    Und da hat es wohl gehapert. Große Ankündigungen des Zivilschutzes, dass es einen großen Schneefall geben würde. Was ja jedermann vom Wetterbericht erfahren konnte. Aber die Vorbereitungen scheinen mir dürftig gewesen zu sein.
    Die LKW’s hätten wohl auch bessere kontrolliert werden sollen, wegen ihrer Reifen.
    Wo schon der Schneefall vorausgesagt worden ist hätte man ja auf der Höhe von Trient die Autobahn sperren und den ganzen Verkehr durch eine Tanksstelle schleußen können mit Kontrolle der Reifen, der Ketten usw. Gescheider langsamer fahren müssen wegen diesen Kontrollen als 20 Stunden im Stau stehen.
    Jedenfalls, als es in Nordtirol vor 2 Wochen so stark schneite, wurde nicht bekannt, dass auf jener Seite der gesamte Verkehr zum Erliegen gekommen wäre. Also haben sie dort mehr richtig gemacht.

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