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„Klotzen statt kleckern“

Paul Köllensperger

Jeder Landesrat bekommt künftig einen eigenen Pressesprecher. Das Team Köllensperger spricht von reinem Selbstzweck und von einer unverschämten Geldverschwendung.

Kaum ist die Aufstockung der Regionalregierung vom Tisch, wartet die SVP mit einem neuerlichen Vorhaben auf, das wieder einmal wie eine Parade-Postenschacherei anmutet, so die Bedenken des Team Köllensperger.

Stein des Anstoßes ist der Tagesordnungspunkt der ersten Sitzung der neuen Landesregierung mit dem Vorschlag, jeden Landesrat künftig mit einem eigenen Pressesprecher auszustatten.

Anscheinend gereichte die bisherige Öffentlichkeitsarbeit des Landespresseamtes, mittlerweile Agentur für Medien und Kommunikation, den SVP-Politikern nicht zur Zufriedenheit, so das Team Köllensperger.

12 Journalisten betreuen derzeit die medialen Belange der Landesregierung. Zudem sind sowohl der Ressortdirektor als auch der persönliche Referent unmittelbar dem jeweiligen Landesrat unterstellt und kümmerten sich bislang auch um die nötige Medienpräsenz.

Das genüge der Polit-Spitze der SVP nun offensichtlich nicht mehr. „Nach der Wahl-Schlappe liegt die Priorität der Südtiroler Volkspartei weder bei einer Selbst-Reflexion noch ganz allgemein bei der inhaltlichen Arbeit. Der Vorschlag zielt einzig und allein auf das Aufmöbeln des angekratzten Images ab“, so der Fraktionschef der stärksten Oppositionspartei Paul Köllensperger.

Die geplante Aufstockung zeuge einmal mehr von einer Geldverschwendung von Seiten der SVP in eigener Sache. „Klotzen statt kleckern lautet also weiterhin die Devise, anscheinend hat man aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt.“

Und ausgetragen würden solche sinnlosen Personalaufstockungen natürlich auf dem Rücken der Steuerzahler, während in anderen weit dringlicheren Bereichen auf die Forderungen der Bevölkerung nicht eingegangen wird: „Solche Aktionen kommen bei den Südtirolerinnen und Südtirolern schlecht an, das kann dann auch kein vermeintlicher Schönrede-Sprecher mehr wett machen.“

Eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit ist notwendig, darin stimmt das Team Köllensperger überein, auch um den Informationsfluss und die Transparenz ausreichend zu gewährleisten. Eine Potenzierung der Landesregierungs-PR-Arbeit zum alleinigen Zweck der Selbstdarstellung lehnt das Team Köllensperger allerdings vehement ab. „Wo ziehen wir sonst künftig die Grenzen? Dann müssten wir eigentlich auch jedem Bürgermeister einen eigenen Presse-Sprecher zur Seite stellen“, so Köllensperger, „es ist höchste Zeit, dass wir uns in Südtirol auf die wesentlichen Erfordernisse konzentrieren und dass endlich ein neuer Wind weht!“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

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  • yannis

    Für wen wird dann wohl die Ladurner Presse-Schwätzerin werden dürfen ? Wäre gelacht wenn sich nicht doch noch ein Pöstchen für sie fände.

  • unglaublich

    „Jeder Landesrat bekommt künftig einen eigenen Pressesprecher.“
    Ja geht’s noch, das kann doch nur ein Faschingsscherz sein, oder?

    • ostern

      @unglaublich
      Das wundert mich eigentich nicht. Wenn wir uns die Qualität der PolitikerInnen in
      Südtirol anschauen. Sprachlich sind wir sowieso nur 3.klassig. Dafür hat auch
      unser zuständige Landesrat für Kultur gesorgt. Angefangen in den Kindergärten
      und hinauf bis zu den Oberschulen wird die deutsche Sprache vernachlässigt.
      und wenn man ihm schreibt,( vor ca. 4 Jahren die Situation beschrieben) bekommt man
      keine Antwort. Nur kurz vor den Wahlen da haben sich so manche Politiker
      sehen lassen. Bravo!!!

    • silberfuxx

      ……….nehme doch sehr stark an, daß den jeweiligen Pressesprecher (sofern ein Südtiroler Landes-Politiker überhaupt sich einbildet einen zu brauchen) der betreffende Landesrat SELBST BEZAHLT………..ODER?

  • pingoballino1955

    Dieser Vorschlag schlägt dem Fass den Boden aus.FRECHHEIT UND STEUERVERSCHEENDUNG. P U R.Die. SVP will wohl mit Gewalt untergehen.

  • andreas

    Werden die derzeitigen Journalisten einem Landesrat zugeordnet oder werden neue eingestellt und wenn, wie viele?

    Alles Mist, kann man zwar aus dem Artikel herauslesen, relevante Informationen aber eher nicht.

    Wie genau soll man sich da eigentlich ein Urteil bilden? Nicht alle sind Berufsempörte, welche über jedes Stöckchen springen, welches man ihnen hinhält.

    • drago

      Siehe gestrige Dolomiten: laut Pappalardo werden die 8 Pressesprecher extra angestellt, der LH war da etwas vager.
      Früher oder später wird jeder Politiker einen öffentlich bezahlten Pressesprecher erhalten. Damit wird der Stellenabbau bei den Zeitungen, verursacht durch das unredigierte Abschreiben der Pressemitteilungen, wieder aufgefangen.
      Läuft unter Veröffentlichung der Verluste bei Privatisierung der Gewinne.

  • annamaria

    Ist ja gut das wir das alkes bezahlen! Wird dies alleine von der SVP entschieden? Frechheit !!! Dann werden sie noch einen persönlichen Coach und Berater für dies und das brauchen!?!?

  • wisoiundnetderfranz

    Wenn der jeweilige Landesrat „seinen“ Pressesprecher mit dem Geld seiner Amtsentschädigung bezahlt, finde ich es eine gute Sache…

  • gestiefelterkater

    Klatschaffen, Papageien und jetzt noch einen Pressesprecher.
    Die Speckmaden wollen sich eben nach unten hin absichern. Die beste Methode dazu ist möglichst viele Pöstchen schaffen und alle Willigen, die der Schleimspur folgen unterbringen und rundum versorgen.
    Einzig und allein beim Geldeinstecken, da braucht keiner dieser Gaukler einen Vertreter, auf diesem Gebiet sind sie alle Profis.

    • yannis

      @kater,

      genauso läuft der (nach unten hin absichern) Hase ! Nicht umsonst hat Merkel sich einen Profischwätzer und Main-Stream Modellierer vom ZDF geholt, praktisch die inofiziellen Propaganda-Minister.

  • franz1

    @ ostern,

    die Herren bräuchten vielmehr einen Schuhputzer & und eine Gehirnwäsche, damit sie im Landtag sauber antreten könnten.
    Südtirol ist dabei den Italienischen Staat – der auch von der SVP als Geldverschwender bezeichnet wird – in Sachen Verschwendung (Parteiwirtschaft) zu überholen!
    Das ist deshalb möglich, da in den Dörfern draußen, eine Menge solcher (Volltrottel?) Leute mit „Tomaten auf den Augen“ (Spruch vom deutschen Sport-reporter Harry Valerien+) umher sind.

  • rota

    Die Geschichte wiederholt sich:
    Mittelalterliche Erzämter werden wieder eingeführt, vom Kämmerer, Marschall, Truchsess und Mundschenk. Auch als Hofnarren soll es schon mehrere Anwärter*innen geben.

  • josef.t

    Und mindestens „zwei Stellvertreter“ dann brauchen die Landesräte
    selber nicht mehr ins Landhaus zu gehen, höchsten zu einer „Feier“,
    denn das Salär wird Ihnen auf das Bankkonto überwiesen ? Zudem
    brauchen Sie ihr „Mundwerk“ nur mehr für Ihre „Lieblingsspeisen und
    Getränke“ ? Rür Kollegen die man sonst nicht unterbringt, eigentlich
    ein schöner gutbezahlter Job ?

  • gestiefelterkater

    Jetzt fehlt nur noch, dass jeder Pressesprecher auch noch eine Bonzenkarre mit Fahrer bekommt, dem Landeshauptmann zu seinem Flughafen natürlich ein eigens schickes Flugzeug, Privatjett.
    Wenn der Achamer und all die anderen Gaukler mit ihren Limousinen, Bonzenkarren vorfahren glaubt man im falschen Film zu sein, einfach nur noch lächerlich was diese Typen sich einbilden.
    Tun gerade als seien sie Staatspresidenten oder weiß der Teufel was. Und das in einem Land mit etwas mehr als 500.000 Einwohnern, zu dämlich ist denen überhaupt nichts.

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