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Die Tigermücken-Plage

Tigermücke

Auch 2019 soll die Ausbreitung der Tigermücke gezielt eingedämmt werden. Dazu braucht es Maßnahmen der öffentlichen Hand sowie die Mitarbeit der Bevölkerung.

Der Sommer ist zwar noch weit entfernt, schon jetzt machen sich Experten aber darüber Gedanken, mit welchen Maßnahmen sich eine mögliche Tigermückenplage vermeiden bzw. möglichst klein halten lässt.

Auf Einladung des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz unter der Leitung von Alberta Stenico haben sich vor kurzem Vertreter der Sanitätseinheit, des Landestierärztlichen Dienstes und der Gemeinden Bozen und Meran im Rahmen der Arbeitsgruppe „Tigermücke“ getroffen. „Um im Spätsommer die Mückenplage in Grenzen zu halten und das Risiko für Übertragung von Viruserkrankungen zu minimieren, müssen wir frühzeitig geeignete Maßnahmen planen und die verschiedenen Aktionen zwischen den öffentlichen Einrichtungen absprechen und koordinieren“, gab Stenico das Ziel des Informationsaustausches vor. Die Herausforderung Tigermücke kenne keine Saison.

Die Tigermücken-Erhebungen der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz im Zeitraum 2013-2017 zeigen, dass sich die Tigermücke insbesondere in den klimatisch begünstigten Haupttälern Südtirols ausgebreitet hat. Die durchschnittliche Anzahl abgelegter Eier pro aufgestellter Eiablagefalle und entsprechend die Gesamtzahl nachgewiesener Eier im Zeitraum von Mai bis Oktober hat sich seit 2013 fast verzehnfacht. Globalisierung und Klimawandel haben die Ausbreitung dieser aggressiven Stechmücke, die ursprünglich aus Südostasien kommt, begünstigt.

Larvizide ab Frühjahr im Einsatz

Frühzeitige und geeignete Maßnahmen sollen dem starken Ansteigen der Tigermückenpopulation während der Sommermonate entgegensteuern: Die Gemeinden Bozen und Meran planen – in Abhängigkeit von Temperaturverlauf – ab Frühlingsbeginn 2019 den regelmäßigen Einsatz von Larviziden auf öffentlichem Boden. Für die Schulen in Bozen und Meran werden geeignete Mittel zur Tigermücken-Vorsorge bereitgestellt. In ausgewählten Vierteln der Landeshauptstadt soll zudem versuchsweise die Wirksamkeit biologischer Mittel gegen Tigermückenlarven geprüft werden.

„Für eine effiziente Bekämpfung der Tigermücke ist aber die Mitarbeit der gesamten Bevölkerung unumgänglich“, unterstreicht Amtsdirektorin Stenico.  Dies würden auch die Verordnungen der Bürgermeister deutlich machen: Demnach ist der Bürger für die Vorsorge auf privatem Grund verantwortlich (Vermeidung von kleinen Wasseransammlungen bzw. – wenn nicht möglich – Vorsorge mit geeigneten Mitteln). Auch die Bekämpfung der Larven in den Straßen-Gullys durch Gemeindemitarbeiter oder beauftragte Firmen ist nur dann wirksam, wenn sich auch die Bürger aktiv in ihrem Umfeld beteiligen.

Bevölkerung einbinden

Auch 2019 wird das Biologische Labor die Tigermückenerhebung fortführen, um Zuwachs und Ausbreitung der Tigermücke zu beobachten. Die Erhebung sei wichtig, da die Tigermücke auch Viren übertragen und damit zu einem Problem für die öffentliche Gesundheit werden kann. „Nur wenn wir genaue Kenntnisse zur Verbreitung haben, ist es möglich, bei Auftreten einer mit der Tigermücke verbundenen Viruserkrankung Maßnahmen planen zu können“, so die Experten. Generell müsse man zur Kenntnis nehmen, dass krankheitsübertragende Insekten aus anderen Gebieten der Erde auf dem Vormarsch sind. Neben der Tigermücke sind Sandfliegen (Überträger der Leishmaniose) und Zecken (Überträger von FSME) zunehmend von Bedeutung. Deshalb wird die Arbeitsgruppe „Tigermücke“ ihre Tätigkeit auch auf diese invasiven Organismen erweitern.

Um die Bevölkerung auf das Problem aufmerksam zu machen, planen die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz und die Gemeinden verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung stellt auch die Tatsache dar, dass das römische Unterrichtsministerium das Thema „Tigermücke“ in den Lehrplan der Schulen eingefügt hat.

Detaillierte Informationen zum Thema Tigermücke und Tigermücken-Vorsorge finden sich auf der Webseite der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz.

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