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Die Motivsuche

Das Motiv der Gewaltattacke eines 35-jährigen Asylwerbers am Sonntag in der Bozner Industriezone bleibt weiter unklar. 

Filippo Maturi, Kammerabgeordneter der Lega im Wahlkreis Viterbo, fühlt sich auch für Südtirol zuständig. Auch weil er weiterhin Gemeinderat der Lega in Bozen ist. In beiden Funktionen gab Maturi am Montag eine Pressekonferenz vor der Flüchtlingsunterkunft Ex-Alimarket in der Bozner Gobetti-Straße.

Und wartete dabei mit einer verblüffenden Behauptung auf: Der Mann, der am vergangenen Sonntagmorgen in der Bozner Galileistraße unbekleidet für Angst und Schrecken sorgte, habe, während er eine Passantin attackierte und mit einer Eisenstange auf mehrere parkende Fahrzeuge einschlug, Allahu Akbar („Gott ist groß“) gerufen.

Der Slogan der islamistischen Selbstmordattentäter. Maturi geht folglich davon aus, dass es sich um eine terroristische Attacke des 35-jährigen Mannes aus Togo, A.S., handelte. Der Lega-Abgeordnete beruft sich auf angebliche Aussagen eines Augenzeugen, sicheren Beweis gibt es aber keinen.

Deshalb bleibt das Motiv für die Gewaltattacke in der Industriezone weiter unklar. Sicher ist, dass der Mann, der die vergangenen zwei Jahre für das Rote Kreuz arbeitete, in der Vergangenheit nie auffällig geworden ist.

„Wir können uns das nicht erklären“, hieß es am Sonntagabend beim Roten Kreuz. Bei der Massenschlägerei im Ex-Alimarket im Jahre 2017, wurde er am Gesicht verletzt. Sein Name befindet sich nicht unter jenen, gegen die später ein Strafverfahren eingeleitet wurde.

Diesmal ist das freilich der Fall: A.S., der im Krankenhaus Meran untergebracht ist (bis die ihm verabreichte Zwangsbetäubung abklingt, dann muss er ins Gefängnis), wird sich wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstands gegen Amtspersonen verantworten müssen. Plötzliche Gewaltausbrüche von Flüchtlingen, die nicht selten traumatisiert sind, sind keine Seltenheit.

Der Abgeordnete Maturi beschuldigte indirekt die Gemeindeverwaltung (und die Flüchtlingspolitik des PD) für den Zwischenfall.

Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi ließ den Vorwurf nicht gelten.

„Der Abgeordnete soll sich an seinen Innenminister wenden. Seit ich Bürgermeister bin, ist in Bozen die Kriminalitätsrate stetig zurückgegangen“.

(tom)

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