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„Suchen nach einer Lösung“

Immer wieder kommt es vor, dass die öffentlichen Recyclingglocken im Wipptal völlig überfüllt sind. Müllsäcke stapeln sich vor den Glocken.

von Markus Rufin

Der Müllsammeldienst im Wipptal funktioniert normalerweise recht gut. Zwar gab es heuer Probleme mit der Firma, die die Sammlung übernehmen sollte, das wurde mittlerweile aber behoben. Seit Jahresbeginn ist eine neue Firma für den Müllsammeldienst im Wipptal zuständig.

In den vergangenen Jahren lief sonst aber eigentlich alles geregelt. In regelmäßigen Abständen häufen sich aber die Beschwerden bei der Bezirksgemeinschaft, die die Müllsammlung im Wipptal koordiniert. Besonders zu den touristischen Hochsaisonen geben die öffentlichen Recyclingglocken ein Bild ab, das eher an Neapel als Südtirol erinnert.

So auch in der Gemeinde Pfitsch. Einige Bewohner sprechen von „üblen Zuständen“. Besonders in der Mühlgasse sei das Problem besonders schlimm. Müllsäcke stapeln sich derzeit vor den Glocken und werden nicht entsorgt. Seit mehreren Jahren sei das so, so die Anrainer. Für sie ist es unverständlich, wieso die Gemeindeverwaltung nicht längst eingeschritten ist. Dass sich die Bewohner darüber beschweren, scheint verständlich.

Auch Massimiliano Grendele, Leiter der Abfallbewirtschaftung bestätigt, dass sich die Beschwerden in der letzten Woche gehäuft haben. Er erinnert aber daran, dass es ein leichtes ist, sich aufzuregen, wenn man nicht über die Hintergründe Bescheid weiß: „Diese Probleme haben wir immer zu denselben Zeiten: Ferragosto, Weihnachten und Ostern. Der Auslöser für diese Zustände sind also die vielen Touristen in dieser Zeit.“

Laut Grendele sei der Müllverbrauch in diesen Tagen so hoch, dass der Müllsammeldienst mit der Verarbeitung einfach nicht nachkomme. Momentan werden die Glocken zwei Mal wöchentlich entleert, zudem gibt es auch die reguläre Hausmüllsammlung. Im Normalfall reicht das auch für die Gemeinden im Wipptal. „Wir können die Frequenz nicht erhöhen, wenn die Verarbeitung ansonsten ausreicht. Sonst würde nämlich der Bürger draufzahlen.“Ziel sei es aber, die Kosten möglichst gering zu halten.

Genauso wenig sei es für die Firma möglich, die Müllsäcke, die neben den Glocken  liegen, mitzunehmen. „Erstens kostet das viel Zeit und zweitens könnten wir diese Übermengen auch nicht einsammeln“, sagt Grendele.

Die Gemeindeverwaltungen und die Bezirksgemeinschaft wissen über das Problem aber Bescheid. Seit Monaten suchen sie nach einer geeigneten Lösung. Bisher fruchtete weder der Apell an die Bürger noch andere Ansätze.

Dazu kam heuer noch ein weiteres Problem. „Durch den Firmenwechsel gibt es vielleicht auch einige Umstellungen. Ohnehin kann es vorkommen, dass es hin und wieder zu Fehlern kommt“, meint Grendele.

In den nächsten Wochen wird eine Sitzung stattfinden, bei der Grendele den zuständigen Assesoren vorschlagen wird, die Frequenz der Müllentleerung nur in touristischen Hochsaisonen zu erhöhen. „So könnten wir den Müll beseitigen ohne die Kosten groß zu erhöhen.“

Bis dahin bittet der Leiter der Abfallwirtschaft aber um Geduld, auch wenn er die Beschwerden nachvollziehen kann: „Hält man sich die Hintergründe vor Augen, ist das Problem aber verständlich.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

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  • andreas

    Wenn die Zeiten, in welchen es ein Mehraufkommen gibt, bekannt sind, sollte es nicht wirklich schwierig sein, dieses zu bewältigen.
    Zu Ferragosto, Weihnachten und Ostern 3 Säcke mehr mitzunehmen, sollte auch nicht die Welt kosten.

    Wenn die Müllsäcke neben den Container liegen, da diese voll sind und anscheinend nicht aufgehoben werden können, müsste man halt die Frequenz der Abholungen erhöhen. Wenn 2x die Woche in den Stoßzeiten nicht reicht, sollen sie ihn halt 3 oder 4x abholen. So groß kann die Menge in Pfitsch gar nicht sein, dass es dafür nicht genügend Müllwagen geben würde.

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