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Zufriedene Kaufleute

Foto: 123 rf

Das Geschäftsklima im Südtiroler Einzelhandel ist positiv und steigt weiter an. Dies ergibt sich aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Instituts für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.

Fast neun von zehn Unternehmen konnten das Jahr 2018 mit einem zufriedenstellenden wirtschaftlichen Ergebnis abschließen und heuer wird eine weitere leichte Verbesserung der Rentabilität erwartet. In der Kfz-Handel- und -Reparaturbranche ist das Geschäftsklima gut und 95 Prozent der Unternehmen sind mit der Ertragslage zufrieden.

Das Jahr 2018 war für den Südtiroler Einzelhandel vielversprechend und 89 Prozent der Kaufleute bewerteten die Ertragslage positiv. Dieser Anteil ist der höchste seit 2011 und die Erwartungen für 2019 sind auf Wachstum ausgerichtet: 92 Prozent der Einzelhandelsunternehmen erwarten heuer ein befriedigendes Betriebsergebnis.

Im vergangenen Jahr gab es einen leichten Umsatzanstieg, der zum Teil auf höhere Verbraucherpreise zurückzuführen war. Dieses Wachstum wurde hauptsächlich mit Südtiroler Kund/innen erzielt, während das Geschäftsvolumen bei Verbraucher/innen aus anderen italienischen Provinzen zurückging. Der Umsatz mit ausländischen Kund/innen blieb weitgehend stabil. Mehr als ein Drittel der Kaufleute berichten allerdings von einer Verschlechterung ihrer Wettbewerbssituation. Die Investitionen stiegen leicht an, wobei die größten Zuwächse bei den Supermärkten sowie bei den Apotheken und Drogerien zu verzeichnen waren. Die Beschäftigung zeigte eine positive Entwicklung: Zwischen Januar und Oktober 2018 lag die Zahl der Beschäftigten im Handel (einschließlich Großhandel) durchschnittlich um 3,0 Prozent über dem Niveau der Vorjahresperiode. Für 2019 wird wieder ein leichter Anstieg des Umsatzes und der Beschäftigung erwartet.

Unter den einzelnen Bereichen des Einzelhandels ist das beste Geschäftsklima – so wie das größte Umsatzwachstum – bei den Supermärkten zu finden. Schwierigkeiten gibt es hingegen bei den Lebensmittelgeschäften, bei denen über ein Viertel der Kaufleute eine unzureichende Rentabilität meldet.

In der Kfz-Handel- und -Reparaturbranche ist das Geschäftsklima auf einem guten Niveau und wächst nun das fünfte Jahr in Folge. 95 Prozent der Unternehmen dieses Bereiches erzielten 2018 ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis. Die Umsätze entwickelten sich positiv, und dies ist sowohl auf die wachsende Nachfrage als auch auf die Steigerung der Preise zurückzuführen. Die Unternehmen melden aber gleichzeitig eine Zunahme der Betriebskosten. Die Erwartungen für 2019 sind in Bezug auf Umsatz und Beschäftigung zuversichtlich und fast alle Unternehmen rechnen heuer mit einer zufriedenstellenden Rentabilität.

Handelskammerpräsident Michl Ebner befürwortet, dass das Land Südtirol die Öffnungszeiten der Geschäfte wieder autonom regeln kann: „Nahversorgungsgeschäfte sind unerlässlich, insbesondere für weniger mobile Menschen und müssen geschützt werden. Es ist wichtig, dass die Regulierung des Einzelhandels auf Landesebene definiert wird, um den Bedürfnissen der Bürger/innen bestmöglich gerecht zu werden.“

Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände:

Philipp Moser, hds-Präsident

„Der Einzelhandel ist gemeinsam mit anderen ortsrelevanten Tätigkeiten wie den Dienstleistungen, der Gastronomie, dem ortsgebundenen Handwerk und der Privatvermietung ein wesentlicher Bestandteil für lebendige, lebenswerte und attraktive Ortszentren in Südtirol. Die Entwicklung unserer Städte und Dörfer sollte somit im Vordergrund stehen, damit wir langfristig den hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wert eines belebten Ortes beibehalten können.“

Federico Tibaldo, Präsident Confesercenti Südtirol

„Das positive Geschäftsklima ist ein guter Ausgangspunkt für die Erholung unserer Wirtschaftsbranche. Die Besorgnis der kleinen Händler/innen über den Rückgang der Margen sollte aber nicht übersehen werden. Kluge Regeln bei den Öffnungszeiten und ein Aufschub der Erteilung von Lizenzen für Großverteiler würde eine Erholung des traditionellen Handels ermöglichen, zum Wohle der Beschäftigung und der Lebensqualität der Bürger und Bürgerinnen. Land und Gemeindeverband sollten die volle Kompetenz in diesem Bereich wiedererlangen.“

 

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