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Die Ziegen-Posse

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Der Fall des Südtiroler Ziegenbesitzers, der in Gries am Brenner den Diebstahl seiner 17 Ziegen vorgetäuscht hat, wird immer skurriler.

Der Fall hat in Süd- und in Nordtirol für großes Aufsehen gesorgt.

Ein 53-jähriger Südtiroler hatte bei der Polizei in Steinach den Diebstahl von 17 Ziegen aus einem Stall in Gries am Brenner angezeigt.

Doch schon bald stellte sich heraus. Es gab keine Diebstahl!

Freunde des Besitzers hatten die Tiere außer Landes gebracht – und zwar nach Südtirol, um sie dort auf zwei verschiedenen Höfen unterzubringen.

Als Grund dafür gab der Ziegenbesitzer an, dass seine Passeirer Gebirgsziegen ohne Grund zur Notschlachtung hätten geführt werden sollen. Sprich: Er habe seine Tier vor der Schlachtung retten wollen!

Nun gibt es in diesem Fall eine neue Wendung.

Die TT liefert am Neujahrstag neue Details.

Jose­f Oettl, der Amtstierarzt des Bezirkes Innsbruck-Land und derjenige, der die Tötung verordnet haben soll, sagt gegenüber der TT:

„Ich habe den Erlass aus Gründen des Seuchenschutzes ausgesprochen. Denn unter anderem hat der Besitzer die italienischen Ohrmarken der Tiere vorsätzlich entfernt.“

Anders der Ziegenbesitzer.

Der sagt gegenüber der TT, er habe die Tiere im Sommer von ihrem Heimatstall in Südtirol auf eine Weide oberhalb von Gries am Brenner gebracht. Dort habe sie ein Tierarzt kontrolliert. „Da war alles in Ordnung, keines der Tiere krank“, so der Ziegenhalter gegenüber der TT.

Er hab­e schließlich einen Stall im Tal angemietet, um die Tiere dort für den Winter unterzubringen. Dann der Schock: „Mir wurde gesagt, dass alle 22 Geißen getötet werden müssten. Weil sie krank seien“, so erzählt der 53-Jährige der TT. Als zwei seiner Freunde davon erfahren haben, hätten sie den Entschluss gefasst, die Tiere wieder nach Südtirol zu „entführen“.

Er sehe zwar ein, dass es nicht richtig war, seine 17 Ziegen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion außer Landes zu bringen. Der finanzielle Schaden, der ihm durch die Schlachtungen gedroht hätte, wäre aber immens gewesen, gibt er gegenüber der TT an.

Der Amtstierarztes des Bezirkes Innsbruck-Land, Josef Oettl, sagt nun, der Südtiroler habe seine Ziegen bereits im Sommer illegal, also ohne die nötigen Papiere, nach Nordtirol verbracht. Dann seien die Ohrmarken entfernt worden. Da es kurz vor Weihnachten gewesen sei, habe man versucht, einen „für alle Seiten zufriedenstellenden Kompromiss zu finden“, so Oettl zur TT. „Die Rückführung in das Herkunftsland wurde von der zuständigen Behörde aber verweigert. Dadurch wurde aus tierseuchenrechtlichen Gründen und der Gefährdung des Seuchenstatus von Österreich die Tötung der Tiere angeordnet.“

Bei fünf Ziegen, die man im Stall vorgefunden habe, sei dies passiert.

Und wie geht es jetzt weiter:

Laut TT seien die Ermittlungen der Polizei Steinach gegen den 53-jährigen Südtiroler wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat fast abgeschlossen.

Für die 17 Zuchtziegen könnte es jetzt aber ein Happy End geben, sagt ihr Besitzer der TT: „Der Amtstierarzt von Sterzing hat mir gesagt, dass ich die von mir entfernten italienischen Ohrmarken nachbestellen und die Tiere damit behalten kann.“

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