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„Niemand hatte Bauchweh“

Gammelfleisch (Archivbild/NAS)

Zwei Verantwortliche der Firma Olivo, die wegen zweifelhafter Lebensmittellieferungen geschlossen wurde, bestreiten am Landesgericht die Vorwürfe.

Einer sprach, die andere legte eine schriftliche Erklärung vor, der Dritte verweigerte die Aussage. Drei Mitglieder der Firma Olivo aus der Provinz Verona, die vergangene Woche mit einer Verfügung des Bozner Voruntersuchungsrichters Walter Pelino geschlossen wurde, erschienen am Donnerstag in Bozen zu einer Anhörung auf Antrag ihres Verteidigers Beniamino Migliucci.

Insgesamt bestritten sie die schweren Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Bozen gegen das Unternehmen, das im Verdacht steht, „systematisch“ und „vorsätzlich“ Lebensmittellieferungen an acht Bozner Mensen manipuliert zu haben. Einziges Eingeständnis: Bei der Menge der gelieferten Ware könnte es zu unbeabsichtigten Fehlern gekommen sein. Etwa weil der Gewichtsverlust wegen des Abtauen von Eis nicht berücksichtigt worden sei.

Verteidiger Migliucci erklärte am Rande des Termins mit Richter Pelino: „Niemand hat wegen der Lieferungen auch nur Bauchweh bekommen. Zudem stelle ich klar, dass die Staatsanwaltschaft meinen Mandanten nicht die Lieferung von verfallenen Lebensmitteln vorwirft“.

Die Beschlagnahmeverfügung von Richter Pelino spricht da eine andere Sprache: Die sechs Tatverdächtigen hätten durch eine künstliche Verlängerung der Verfallsdaten eine potentielle Gefährdung der Gesundheit verursacht. Zitiert sind dort auch zahlreiche belastende abgehörte Telefonate. Wie etwa: „Stinkt das Fleisch schon“.

Anwalt Migliucci beantragte gestern die Aufhebung der Beschlagnahme (auch wegen der laufenden Lieferverpflichtungen) und eine Verkürzung des einjährigen Tätigkeitsverbots der Tatverdächtigen bei der Firma Olivo. (tom)

 

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