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Acht Fälle

Das Amt für Obst- und Weinbau hat in Auer, Salurn und Margreid Grundparzellen als Befallsherde der Goldgelben Vergilbung, einer der schlimmsten Krankheiten im Weinbau, ausgewiesen.

von Lisi Lang

Sie gehört zu den schlimmsten Krankheiten im Weinbau: die Goldgelbe Vergilbung. „Die Folgen ihrer seuchenhaften Ausbreitung sind wirtschaftlich schwerwiegend. Diese Form der Vergilbungskrankheit erfasst laufend neue Weinbauzonen und nähert sich von Süden her unserem Weinbaugebiet“, erklärt Andreas Kraus, Direktor des Amtes für Obst- und Weinbau.

Bisher hatte man in Südtirol noch keinen offiziellen Befallsherd. Nun wurden im Jahr 2018 erstmals acht verschiedene Fälle an drei Standorten entdeckt. „Diese drei Standorte sind vom Pflanzenschutzdienst offiziell als Befallsherde ausgewiesen und abgegrenzt worden“, erklärt der Amtsdirektor.

„Mit einem Dekret haben wir aufgrund des Ministerialdekrets die Maßnahmen definiert, die wir nun durchführen werden“, erklärt der Amtsdirektor Andreas Kraus.

Das Dekret sieht vor, dass die Pflanzenschutzmaßnahmen vorgeschrieben und die Eigentümer der betroffenen Parzellen entsprechend informiert werden. Auch müssen die Eigentümer in regelmäßigen Abständen systematische Kontrollen durchführen. „Es geht uns weniger um den Pflanzenschutz sondern um die strenge Kontrolle und die systematische Ausmerzung und Rodung von symptomatisch befallenen Rebstöcken“, unterstreicht Andreas Kraus. Es gehe nicht darum ganze Anlagen zu roden, sondern systematisch befallene Pflanzen zu entfernen. Kontrollen werden auch vom zuständigen Landesamt vorgenommen.
Die Goldgelbe Vergilbung gilt wegen ihrer Aggressivität und der epidemischen Ausbreitung als Quarantänekrankheit.

Die Ausbreitung der Goldgelben Vergilbung birgt eine große Gefahr für die Weinproduktion und das Rebschulwesen des Landes. Die Bekämpfung der Krankheit ist, wie im restlichen Staatsgebiet, auch in Südtirol verpflichtend.

Der Schadorganismus wird europaweit schon seit Jahren sehr intensiv beobachtet. „Wenn man diese Krankheit nicht richtig im Griff hat, kann sie dazu führen, dass massiv ganze Anlagen absterben“, erläutert der Amtsdirektor. Die Situation in Südtirol sei aktuell zwar unter Kontrolle, aber man müsse Maßnahmen treffen, damit sich diese Krankheit nicht ausbreitet. „Dann ist sie nur noch schwer in den Griff zu kriegen“, unterstreicht Andreas Kraus.

Der Amtsdirektor betont auch, dass sämtliche Landwirte in Südtirol angehalten sind, ihre Anlagen auf die Symptome dieser Vergilbungskrankheit zu beobachten. Da sich die Symptome aber nicht von der leichteren Form der Schwarzholzkrankheit unterscheiden, sollten im Zweifel Proben gemacht werden.
Die Goldgelbe Vergilbung wird durch Phytoplasmen verursacht, welche durch eine Zikade (Scaphoideus titanus) übertragen werden.

Die Ergebnisse des Monitorings der letzten Jahre bestätigen das starke Auftreten des Vektros Scaphoideus titanus in vielen Rebanlagen des Landes.

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