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„Lückenhafte Informationen“

Josef Tschöll

Die Ausschreibung um die Arbeiten zur neuen Einfahrt ins Gadertal sorgt weiter für Aufregung. Josef Tschöll, Vorsitzender der SVP-Wirtschaft kritisiert nun das Team Köllensperger für eine diesbezügliche Anfrage.

von Markus Rufin

Die Landtagsanfrage des Team Köllensperger zur neuen Gadertaler Einfahrt hat für viel Aufsehen gesorgt.

Zur Erinnerung: Paul Köllensperger und Maria Rieder wollten mittels Anfrage Licht ins Dunkel um die Ausschreibung zu den Arbeiten des ersten Bauloses der neuen Gadertaler Einfahrt bringen. Denn die Bietergemeinschaft, die den Zuschlag für die Arbeiten eigentlich erhalten hatte, wurde letztendlich von der Ausschreibung aufgrund eines Formfehlers ausgeschlossen. Die beiden Abgeordneten des Team Köllenspergers vermuteten. Auch der Zweitplatzierte wurde ausgeschlossen.

Den Zuschlag hätte also die drittplatzierte Bietergemeinschaft bekommen. Allerdings vermuten die Abgeordneten des Teams Köllensperger, dass auch diese Bietergemeinschaft einen formellen Fehler begangen habe – und zwar denselben wie die erstplatzierte Bietergemeinschaft. Da das Angebot der drittplatzierten Bietergemeinschaft laut Informationen des TK teurer und technisch weniger hochwertig sei, warnten sie vor Konsequenzen.

Nun kritisiert Josef Tschöll, Vorsitzender der SVP-Wirtschaft die Anfrage des TK scharf: „Die Landtagsanfrage hat eine ganze Reihe von lücken- und fehlerhaften Behauptungen. Dieses nicht nachvollziehbare Vorgehen richte sich eindeutig gegen die heimischen Betriebe.“

Tschöll zufolge sei es den Südtiroler Unternehmen „einmal mehr“gelungen, ihre Stärken zu zeigen. Das werde vor allem daran deutlich, dass die ersten drei Plätze an Bietergemeinschaften mit Südtiroler Beteiligungen vergeben wurden – auch wenn die ersten zwei vom Verwaltungsgericht ausgeschlossen wurden.

Mit der Anfrage ziele das Team Köllensperger darauf ab, auch die dritte Bietergemeinschaft auszuschließen, so Tschöll. Die Behauptungen der beiden Abgeordneten seien aber „schlichtweg falsch“: „Es wird behauptet, dass diese den identischen Fehler gemacht hat, die zum Ausschluss der Erstplatzierten geführt hat. Dabei wurden vom Land Südtirol alle Unterlagen geprüft und eben als nicht fehlerhaft akzeptiert.“

Auch die Behauptung, dass das Angebot der dritten Bietergemeinschaft um fünf Millionen Euro teurer und die qualitative Bewertung deutlich niedriger sei, stimmt nicht, betont Tschöll: „Das Angebot ist nicht um 5 Millionen teurer – und die Bewertung ist um 9,07 Punkte höher als jene der nächstplatzierten Anbieter.“

Der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft fragt sich, woher der „beharrliche Einsatz“des Team Köllensperger für die Bietergemeinschaften ohne Südtiroler Beteiligung rühre. Josef Tschöll kritisiert aber vor allem die lücken- und fehlerhaften Informationen in der Landtagsanfrage. Er meint: „Sollte auch die dritte Südtiroler Bietergemeinschaft ausgeschlossen werden, dann ist selbstverständlich wieder mit Rekursen zu rechnen – und mit Verzögerungen von bis zu zwei Jahren.“Bei einer vollständigen Annullierung samt Neu-Ausschreibung sei gar mit einem Zeitverlust von drei bis fünf Jahren zu rechnen.

Tschölls Kritik gipfelt in dem Vorwurf, dass das Team Köllensperger mit dieser Politik die Südtiroler Wirtschaft schwäche.

Allerdings betonte Paul Köllensperger gegenüber der TAGESZEITUNG, dass man die Arbeiten auf keinen Fall aufhalten wolle und sich für eine baldmöglichste Umsetzung stark mache.

Es handle sich um Sorgen die durchaus berechtigt sind, „immerhin geht es um zusätzliche fünf Millionen Euro“. Sollte das Projekt nicht unter Einhaltung der Gesetze und gleichen regeln für alle beteiligten Firmen realisiert werden, könnte es am Ende Probleme geben – „beispielsweise mit dem Rechnungshof“, erinnert Köllensperger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (14)

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  • andreas

    Liebe SVP, wechselt doch bitte diesen Vorsitzenden oder verbietet ihm sich öffentlich zu äußern, keine Ahnung warum, der Mann ist aber komplett unglaubwürdig, ich z.B. habe den Eindruck, dass er nur andere über den Tisch ziehen will.
    Schon die Argumentation, dass Köllensperger etwas gegen einheimische Betriebe hat impliziert, dass er diesen gerne Aufträge zuschanzen würde.
    Daran ist zwar nichts verwerflich, damit hausieren würde ich aber auch nicht unbedingt gehen.

    • pingoballino1955

      In diesem Punkt muss ich gerne dem andreas zupflichten,dieser Herr Tschöll soll nicht solchen Unsinn verbreiten,dass Herr Paul Köllensberger die Südtiroler Wirtschaft schwäche!!! Ich würde ihn für dieses Aussae verklagen!!!!! FRECHHEIT PUR! Von politischer Fairness wohl noch nie was gehört?????

  • unglaublich

    Der Herr Tschöll kritisiert eine Landtagsanfrage. Was für ein Demokratieverständnis. Natürlich muss die Opposition Fragen stellen, um Aufklärung bemüht sein, wenn für sie nicht alles klar ist. Das verlange ich von einer Opposition und von der Mehrheit verlange ich, Anfragen schnell und gründlich zu beantworten.
    Der Herr Tschöll sollte sich mal über demokratische Umgangsformen informieren.

  • ostern

    Hat die SVP keine besseren Fachleute?
    Wie weit ist diese Partei gesunken!

  • tiroler

    Tschöll, wer ? Der Dauergrinser vom Dienst

  • besserwisser

    der köllensberger macht nur seinen job. wenn die aufregung groß ist dann hat er einen guten job gemacht!

  • george

    Tschöll, lenken Sie doch nicht mit ihrer falschen Kritik an Köllensberger von den hintergründigen Schiebereien ab, die in dieser Sache abgelaufen sind und weiterhin ablaufen. Ihr untergrabt euch doch selbst mit eurem Tun, da braucht ihr nicht dem Team K. dies anzukreiden, wenn ihr geradezu die „Kreide“ selbst liefert.

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