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Der Renten-Report

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Arme Frauen, reiche Jung-Rentner. Das Landesinstitut für Statistik hat Daten zu den Rentenbeiträgen veröffentlicht. Dabei gibt es einige Überraschungen.

von Markus Rufin

2.294 Millionen Euro – diese Summe wurde 2016 an Rentenleistungen ausbezahlt. Das geht aus der jüngsten ASTAT-Statistik zu den Renten aus dem Jahr 2016 hervor. Demnach ist die Gesamtleistung gegenüber 2015 um 1,8 Prozent gestiegen.

Rund 170.000 Rentenleistungen wurden insgesamt an rund 125.000 Rentner ausbezahlt. Das bedeutet, rund 24 Prozent der Gesamtbevölkerung sind Rentner. Auch das entspricht einer geringen Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Dieser Unterschied zwischen ausbezahlten Beiträgen und Empfänger  erklärt sich damit, dass ein einzelner Rentenempfänger mehrere Ansprüche auf sich vereinen kann.

Dasselbe gilt für die durchschnittliche Rentenzahlung (13.530 Euro) und das durchschnittliche Renteneinkommen je Empfänger (18.290 Euro) pro Jahr. Allerdings werden diese Werte durch sogenannte Ausreißer verzerrt.

Hier ist die Betrachtung des Medians hilfreich, also dem Wert, der genau in der Mitte einer geordneten Reihenfolge liegt. Er zeigt also den Wert an, bei dem die Hälfte der Renteneinkommen der Empfänger darunter oder darüber liegt. Der Median des jährlichen Gesamtbeitrages liegt bei 9.104 Euro, während er beim Renteneinkommen bei 15.409 Euro liegt.

Im Jahr 2016 beläuft sich der Rentenanteil am Bruttoinlandsprodukt auf 10,3 Prozent. Damit liegt dieser Anteil deutlich unter dem gesamtstaatlichen Anteil von 16,8 Prozent. Ebenso liegt die Pensionierungsrate, also das Verhältnis zwischen ausbezahlten Rentenbeiträgen und Wohnbevölkerung, unter dem gesamtstaatlichen Durchschnitt.

Der durchschnittliche Jahresbetrag der Rentenzahlungen ist zwar um knapp 1.000 Euro höher als im restlichen Italien, aber wenn man diesen Wert mit dem BIP pro Kopf in Verbindung setzt, relativiert sich dieses Ergebnis. Dieser Index des relativen Nutzens liegt in Südtirol bei 31,9 Prozent, auf gesamtstaatlicher Ebene jedoch auf 31,9 Prozent.

Die wichtigste Rente ist die Invaliden-, Alters- Dienstalters und Hinterbliebenenrente. 2.164 Millionen Euro wurden dafür verwendet. Dahinter liegt die Fürsorgerenten, die bedürftigen Personen ein Lebensminimum garantieren, mit 89 Millionen Euro. 41 Millionen Euro werden für die Vorruhestandsrenten verwendet.

Etwas mehr als 101.000 Personen bezogen 2016 eine Altersrente. Rund 70 Prozent davon bezogen diese Rente allein. Die Hinterbliebenenrente ist mit 30.000 Empfängern die zweit wichtigste Rente. Nur 22,6 Prozent bezieht nur diese Rente, der Rest lebt von weiteren Renten.

Interessant ist auch ein Blick auf die Rentenempfänger nach Geschlechtern. Dementsprechend sind zwar 53,1 Prozent der Empfänger Frauen, sie beziehen aber nur 43,1 Prozent des gesamten Renteneinkommens in Südtirol. Das mediane Renteneinkommen bei Männern liegt bei 19.573 Euro, während es bei den Frauen bei 12.435 Euro liegt.

Noch deutlicher wird dieser Wert, wenn man den medianen Wert der Altersrenten alleine anschaut. Bei Männern liegt dieser bei 20.196 Euro, bei Frauen hingegen bei 8.461 Euro. Der mediane Wert bei der Hinterbliebenenrente hebt diesen Wert allerdings auf 12.902 Euro. Das Renteneinkommen der Männer liegt auf jedem Fall deutlich über dem der Frauen, gleichgültig ob man nur die Altersrente oder auch zusätzliche Rentenbezüge betrachtet.

Lohnend ist auch ein Blick nach Dezilen, also wenn man die „ärmsten“ und „reichsten“ zehn Prozent der Rentner betrachtet. Auf die untersten zehn Prozent fallen lediglich 2,7 Prozent der Gesamtsumme der Altersrente, während auf den obersten zehn Prozent 27,1 Prozent abfallen.

Betrachtet man die Altersrenten nach Altersklassen so ist klar ersichtlich, dass sich das Rentensystem in den letzten Jahren verbessert hat. Die unterste Altersklasse bis 59 Jahre bezieht die höchste mediale Altersrente mit über 27.000 Euro. In den Altersklassen von 60 bis 84 Jahren fällt dieser Wert kontinuierlich. Bei den über 85-jährigen liegt er nur noch bei 8.000 Euro. Das ist unter anderem auf die schlechteren Rentenversicherungen in der Vergangenheit zurückzuführen.

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Kommentare (10)

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  • andreas

    @Markus Ruffin
    Sie sollten den Artikel vielleicht etwas verständlicher schreiben, ohne dass man x mal googeln muss.

    „Lohnend ist auch ein Blick nach Dezilen, also wenn man die „ärmsten“ und „reichsten“ zehn Prozent der Rentner betrachtet.“
    Solche Sätze bzw. „Dezilen“ machen den Artikel z.B. nur unnötig länger und kompliziert.

  • ostern

    In Österreich und Deutschland wird die Rente den
    Lebenshaltungskosten angepasst. Warum geschieht das
    nicht auch in unserem REICHEN Land Südtirol?
    Aber…..einmal in Rente wird man vom Rest der Welt vergessen!
    Die Politiker haben es nicht notwendig da sie natürlich mit hohen Renten
    rechnen können.

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