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Die Berg-Influencerin

Magdalena Mittersteiner gehört zu den erfolgreichsten Influencern in Südtirol. Im Interview verrät die 20-Jährige, wie viel Arbeit hinter ihren Schnappschüssen steckt – und wie ihr Alltag heute aussieht.

Tageszeitung: Magdalena, Sie gehören zu Südtirols erfolgreichsten Influencern. Hätten Sie sich diesen Erfolg erwartet?

Magdalena Mittersteiner: Um ehrlich zu sein hatte ich eigentlich nie geplant, Influencerin zu werden (lacht). Ich bin selbst immer wieder überrascht, wenn ich mir vor Augen führe, dass mir 84.000 Menschen folgen und sich dafür interessieren, was ich mache und wo ich unterwegs bin.

Mittlerweile folgen Ihnen fast 85.000 Fans auf Instagram. Wie hat alles angefangen?

Das ist ziemlich genau ein Jahr her. Ich habe damals angefangen Bergfotos zu posten und gemerkt, dass einige Fotos gut angekommen sind und auch von größeren Seiten geteilt wurden. Das hat mich damals wirklich gefreut. Im Winter war ich dann in Neuseeland unterwegs und habe auch dort viele Bilder gemacht und meine Fan-Zahlen sind dann recht schnell gewachsen.

Magdalena Mittersteiner

Wanderungen, Skitouren, Klettern – Ihre Welt scheinen die Berge zu sein. Was wollen Sie Ihren Fans mit den Bildern sagen?

Mir geht es vor allem darum, andere Menschen zu motivieren. Mich freut es daher auch, wenn Leute zu mir sagen, dass sie unsere Umgebung jetzt mehr schätzen und viel mehr unterwegs sind. Wir leben ja wirklich in einem Paradies, aber oft vergessen wir, was vor unserer Haustür auf uns wartet. Ich wollte aber auch zeigen, dass jeder die Natur genießen kann. Klettern, Bergtouren und Wanderungen auf hohe Gipfel sind nicht mehr nur Männersache (lacht).

Wie viel Arbeit steckt hinter einem Bild? Sind das wirklich noch Schnappschüsse?

Ich poste hauptsächlich Bilder, die ich einfach bei einer Tour gemacht habe. Es geht mir aber nie nur um das Foto. Ich mache keine Tour, nur um ein schönes Foto zu machen. Ich suche eine Tour aus, die mich interessiert – die Fotos sind nur zweitrangig. Ich bin auch oft alleine unterwegs und an diesen Tagen mache ich beispielsweise überhaupt kein Foto.

Brauchen Sie heute länger für ein Foto als früher?

Es war mir immer wichtig, dass ich die Berge weiterhin so genieße wie zuvor. Wenn ich Shootings habe, dann geht es klar um die Fotos. Instagram ist für mich zweitrangig und da ich manchmal wirklich nur den Berg genießen möchte, bleibt die Kamera auch mal daheim.

Werden Sie mittlerweile auf der Straße erkannt?

(lacht) Ich wurde letztens tatsächlich auch im Alltag schon ein paar Mal angesprochen. Ich war zwar überrascht, dass ich angesprochen werde, aber es freut mich natürlich, wenn ich andere Menschen motivieren kann.

Seit einigen Monaten sind Sie auch als Werbegesicht für bekannte Sportmarken tätig. Wie funktionieren diese Kooperationen?

Das ist eigentlich recht unterschiedlich. Sehr viele Sportartikelhersteller statten Influencer mit neuen Kleidungsstücken, Schuhen oder Produkten aus und diese zeige sie dann auf den Fotos. Mit anderen Firmen wiederum arbeite ich als Model an einem neuen Katalog. Aktuell absolviere ich aber auch ein Fernstudium, dadurch kann ich parallel weiterhin auf die Berge gehen und nebenbei mit Instagram oder als Model arbeiten – reich geworden bin ich aber noch nicht (lacht).

Sie posten mehrmals pro Woche neue Bilder. Sind Sie wirklich so oft in den Bergen unterwegs oder geht es mittlerweile auch darum, Präsenz zu zeigen?

(lacht) Ich bin wirklich oft in den Bergen unterwegs. Aber natürlich poste ich manchmal auch nicht mehr ganz so aktuelle Bilder. Dies wäre oft aber auch nicht möglich, da ich nach einer Tour spät abends nicht noch Fotos durchsehen will.

Influencer gehören mittlerweile zu den wichtigsten Meinungsmachern. Freut es Sie, dass Sie ein Vorbild sein können oder wird es Ihnen manchmal zu viel?

Ich finde diese Welt wirklich sehr interessant. Ich möchte aber nur mit Marken zusammenarbeiten, die ich kenne und Produkte zeigen, wo ich auch wirklich dahinter stehen kann. Bei den vielen Nachrichten ist es aber wirklich so, dass ich leider nicht immer antworten kann.

Welche Tipps haben Sie für Jugendliche, die auch gerne Influencer werden möchten?

Man muss sich auf jeden Fall authentisch präsentieren. Man muss sich etwas Besonderes suchen und dann einfach nur sich selbst treu bleiben und weiterhin Spaß an seinem Hobby haben.

Interview: Lisi Lang

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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