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„Respektlosigkeit“

Airport Eingang Bozen

„Der Beschluss über die Ausschreibung des Flughafens und über die Verlängerung der Start- und Landebahn einen Tag vor der Angelobung des neuen Landtages ist respektlos“, sagen die Grünen. „Dann verzichtet wie angekündigt auf eine Koalition mit der SVP“, meint die STF.

„Es ist bemerkenswert, dass die alte Landesregierung einen Tag vor der Angelobung des neuen Landtages einen so weitreichenden Beschluss über die Ausschreibung und über den Ausbau des Flughafens trifft“, schreiben die Landtagsabgeordneten der Grünen, Brigitte Foppa, Hanspeter Staffler und Riccardo Dello Sbarba in einer Aussendung.

Daraus gehe hervor, dass dieser Coup bereits von langer Hand vor den Wahlen vorbereitet wurde und jetzt in dieser Übergangsphase zum Entsetzen aller Gegner eines Ausbaus des Flughafens lanciert werde.

Die Grüne Fraktion spricht sich entschieden gegen diese respektlose Vorgehensweise aus und fordert die Landesregierung auf, die Entscheidung zurückzunehmen. Die Verlängerung der Start- und Landebahn komme für die Grüne Fraktion nicht in Frage.

„Grüne Koalitionshoffnung schon verflogen?!“

Die Start- und Landebahn des Flughafens in Bozen soll mit der nun anstehenden Ausschreibung der Betreibergesellschaft ABD ausgebaut werden. Die Landtagsabgeordnete und Co-Vorsitzende der Grünen, Brigitte Foppa, kündigte vor einer Woche an, im Falle eines Ausbaus mögliche Koalitionsgespräche mit der SVP sofort zu beenden, zeigt Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit auf.

In „Pro und Contra“ von Rai Südtirol meinte Foppa zu möglichen Verhandlungen über einen Eintritt in die Landesregierung: „Es wird sicher No-Gos geben. Ich denke z.B. an die Verlängerung der Landebahn des Flughafens. Wenn man uns mit dem konfrontiert, kickt man uns automatisch aus den Verhandlungen. Das ist klar!“

„Werden die Grünen nun ihr Versprechen einlösen oder gleich mit einer Lüge in die Verhandlungen mit der SVP starten?“, fragt sich Zelger. Denn die Ausgangslage sei klar: Die Landesregierung ignoriere den Volkswillen und das Ergebnis der Volksbefragung vom Juni 2016: „Denn anders als oft dargestellt, stimmten die Südtiroler damals über das Gesamtkonzept des Flughafens ab, inklusive öffentliche Finanzierung UND Verlängerung der Start- und Landebahn“, zeigt Zelger auf. „Ein Fakt, den auch grüne Vertreter immer wieder hervorgehoben haben.“

„Nun wird sich zeigen, ob die Grünen der Macht willen Kreide fressen oder zu ihren Ankündigungen stehen werden. Denn eines ist sicher: Der Flughafen wird die Südtiroler Politik noch eine Weile beschäftigen. Und zumindest die Süd-Tiroler Freiheit, gerade im Unterland, wird auch weiterhin gegen den Ausbau des Flughafens und für den Volkswillen einstehen“, so Zelger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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    • tiroler

      Abgestimmt wurde nur, ob weiter öffentliche Gelder in den Flugplatz gesteckt werden oder nicht. Wenn jetzt ein privater den ABD kauft, dann hat weder die Politik, noch die Bürger Einfluss aif Ausbau, Führung, Anzahl der Flüge usw. Aber das war schon vor der Abstimmung klar. Im Wahlkampf war der Flugplatz kein Thema. Bei keiner Partei. Da haben vor allem die Grünen gepennt(wie eigentlich immer).
      Der Zeitpunkt des Beschlusses ist trotzdem äusserst fies. Nach den Wahlen und vor inkrafttreten der neuen Verwaltung. #Hahl, würde der Sarner sagen.Aber der Wähler ist ein vergessliches Geschöpf, siehe Rentengeschichte.

      • saustall_kritiker

        @Es stimmt nicht, dass die Politik keinen Einfluss hat; Das Land braucht nur nachhaltig dafür zu sorgen, dass die Landebahn nicht verlängert wird, was ja die Gemeinde Leifers schon zigmal gefordert hat. Hier und nur hier wird man sehen, wie ehrlich unsere zuständigen Landespolitiker sein werden. Oder ob sie das ganze so lange auf die lange Bank schieben bis es zu spät ist…..
        Deshalb: Hier gilt es zu beobachten… die Ehrlichkeit sieht man am Verhalten im Einzelfall und nicht bei Sonntagsreden 🙂 🙂

    • besserwisser

      es geht nicht ums heulen. natürlich kann man auch gehässig provozieren. es geht aber vor allem darum dass eine fremdgesteuerter lh ein klares votum des volkes missachtet und sich hinter abenteuerlichen wortklaubereien vesrteckt. und zufällig jetzt nach den wahlen wird die neue „erfindung“ mit dem masterplan und der enac rausgezogen … mein gut, so dumm kann man ja nicht sein dass man da noch an zufälle glaubt …
      wünsche dir nicht in der einflugschneise zu leben …..

      • andreas

        Der LH hat sich bei diesem Thema effektiv etwas ungeschickt angestellt. Sein größter Fehler war der, ohne größere Not, eine Volksbefragung zu versprechen.

        Dass die Gegner aber in die Volksbefragung irgend etwas reininterpretieren, was nie das Thema war, ist aber nicht sein Fehler.

  • saustall_kritiker

    Da wird einfach weitergemacht wie bisher, wie es scheint. Die Verlängerung der Piste wird gemacht, gegen den Willen der Anrainergemeinden und gegen das doch als richtungsweisend zu bezeichnende Referendum vor einem Jahr. Demgegenüber steht die traurige Bilanz, was die Erreichbarkeit mit dem Zug aus und in Richtung Norden betrifft. Dort hat die Landesregierung bis heute nichts für die Verbesserung des Fernverkehrs geleistet: Ich erinnere nur wieder daran: Der erste direkte Zug von Bozen nach München fährt in Bozen um 10.34 ab, auch nach dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember. In umgekehrter Richtung fährt der letzte Zug von München nach Bozen in München um 15.34 ab. Den so genannten Euregio-Zug lässt man wohl ganz bewusst und im Sinne der Autoindustrie-Lobby um 21 Uhr in Innsbruck Richtung Bozen abfahren, während der Abend-Ec, der um 19.34 in München abfährt, in Innsbruck um 21.20 ankommt. Und weil der dort Endstation hat, haben unsere Fahrplanstrategen den Euregiozug wohl zu Fleiß um 21 Uhr in Innsbruck nach Bozen abfahren lassen, damit ja keine zu gute Erreichbarkeit erreicht wird. Den Flixbus dagegen, der diese Misere in dem Planungschaos erkannt hat und dankenswerterweise eingesprungen ist, verbannt man in die Bozner Industriezone, damit ja niemand auf die Idee kommt, vom Bus auf den Zug umzusteigen und umgekehrt. Sollen wohl alle den Flieger nehmen, werden sich unsere Flugnarren denken. Oder mit dem eigenen Auto, was die Autoindustrie freut. Wie sagte N.C.Kaser: Dem F… graust!!!!!

  • ostern

    Als suedtiroler bin ich für einen Flughafen auf dem Schlerngebiet.
    Da kann der Kompatscher direkt zur Landtagssitzung „fliegen“.
    Da zeigt die SVP ihr wahres Gesicht.
    Schämt euch!!!

  • robby

    Ober awia a haale Bazille ischer schun unser LH, gell?

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