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Die Pfleger-Vermittler

Das Land unterstützt soziale Einrichtungen, die zwischen Familien und Hauspflegekräften vermitteln. Auch soll die Weiterbildung gefördert werden. 

Schätzungen zufolge arbeiten in Südtirol rund 5000 private, zumeist ausländische Hauspflegekräfte, sogenannte „Badanti“. Die Kosten für die Anstellung dieser Hauspflegehilfen – zu mindest zu einem Teil – decken zu können, ermöglicht das 2007 vom Land Südtirol eingeführte Pflegegeld. „Die Hauspflegekräfte stellen für viele Südtiroler Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen seit Jahren eine bewährte und nicht mehr wegzudenkende Hilfe dar“, weiß Soziallandesrätin Martha Stocker.

Eine wichtige Rolle als Bindeglied und Mittler zwischen den Pflegekräften und den Familien spielen soziale Organisationen, vor allem Sozialgenossenschaften. „Wir haben uns dafür entschieden, private, soziale Organisationen, vor allem sozialen Genossenschaften, als Vermittler zwischen den Pflegekräften und Familie einzuschalten“, erklärt die Soziallandesrätin.

Diese Einrichtungen bieten Hilfestellung nicht nur was die finanzielle Unterstützung und die Verwaltungsabläufe angeht, sondern leisten eine Art Kompletthilfe mit dem vorrangigen Ziel, eine korrekte und qualifizierte Vermittlung zu garantieren. Das bedeutet: Sie helfen bei der Auswahl, sorgen für die Aus- und Weiterbildungen des Pflegepersonals und die Urlaubsvertretungen, überprüfen die Arbeit und greifen im Ernstfall als Mediatoren ein.

Die Abteilung Soziales ist davon überzeugt, dass ein solches Angebot für Familien viel nützlicher sei als Einzellösungen, wie etwa öffentliche Pflegelisten. Diese wurden in mehreren Regionen getestet, waren aber wenig erfolgreich. Der eigentliche Mehrwert für Familien, die sich dafür entscheiden, sich bei der Auswahl der richtigen Pflegekraft an einen neutralen Dritten zu wenden, sei das Komplettpaket, also eine Hilfestellung, je nach Bedürfnislage und Anforderungsprofil.

Da die Herkunftsländer der ausländischen Pflegehilfen vielfältig sind, viele der „Badanti“ stammen aus Osteuropa und Südamerika und sie sich oft nur schlecht auf Deutsch oder Italienisch verständigen können, ist die Sprachförderung ein weitrees wichtiges Thema. „Die Sprachförderung sowie die fachliche Weiterbildung ist für das Gewährleisten von qualifizierten Pflegegehilfen in den privaten Haushalten unabdingbar“, betont Landesrätin Stocker. Daher werde das Weiterbildungsangebot für Pflegekräfte an den Landesfachschulen für Sozialberufe in beiden Landessprachen regelmäßig erweitert. In der Landesberufsschule für soziale Berufe „Emmanuel Lèvinas“ beispielsweise wird ein 140 Stunden umfassender Kurs, bestehend aus sieben Modulen, angeboten. Dazu gehört u.a. das Erlernen der Landessprache ebenso dazu wie Hauswirtschaftsfächer, Grundkenntnisse der Geriatrie und Erste-Hilfe-Kurse oder soziokulturelles Wissen.

Für weitere Informationen zu den Dienstleistungen von Pflegegehelfern können sich Interessierte an die Anlaufstellen für Pflege und Betreuung in den jeweiligen Bezirken oder direkt an die Abteilung Soziales, Amt für Senioren und Sozialsprengel, wenden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • exodus

    Was schreiben Sie für einen Unsinn. Die Pflegerinnen oder Badanti haben einen genauen Arbeitsvertrag der die Arbeitszeit, die freien Stunden und die Ferien vorschreibt! Unter diesen Bedingungen ist ein Lohn von 800-900€ mit Wohnen und
    Verpflegung bestimmt nicht wenig. Nebenbei werden noch die Abgaben bezahlt, Inps
    Krankenversicherung, sowie 1 Monat Abfertigung pro Arbeitsjahr. Anscheinend sind
    Ihre Badanti Schwarzarbeiterinnen, denn niemand arbeitet einen 24 Stundentag. Ich
    spreche aus Erfahrung, inzwischen gibt es auch unsere Leute die diese Arbeit machen.

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