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„Humanitärer Akt“

Der Brixner Flüchtlingsbetreuer Firas Fadel muss sich ab 25. Februar am Landesgericht einem Hauptverfahren wegen gewerbsmäßiger Schlepperei stellen. Wie sein Anwalt einen Freispruch erreichen will.

von Thomas Vikoler

Er saß – nach seiner Verhaftung im Jänner 2017 – ein halbes Jahr in Untersuchungshaft, verlor seine Arbeit bei Volontarius und muss sich nun auf einen langwierigen und teuren Strafprozess am Landesgericht vorbereiten. Fires Fadel, 40, aus Brixen, ehemaliger Flüchtlingsbetreuer am Brenner, wird von der Staatsanwaltschaft der gewerbsmäßigen Schlepperei beschuldigt.

Richter Peter Michaeler hat auf einer Vorverhandlung am Mittwoch die Anklage gegen Fadel zugelassen. Der Prozess gegen ihn beginnt am 15. Februar am Landesgericht vor einem Strafsenat. Der Strafrahmen für die dem Angeklagten vorgeworfenen Delikte liegt zwischen fünf und 15 Jahren Haft.

„Mein Mandant bestreitet weiterhin, Geld von Flüchtlingen erhalten zu haben“, betonte Verteidiger Nicola Nettis nach der Verhandlung.

Nettis’ Mission für das Hauptverfahren ist es, trotz der ziemlich eindeutigen Beweislage vor einer langjährigen Haftstrafe zu bewahren. Der Strafrahmen für die dem nunmehrigen Angeklagten vorgeworfenen Delikte liegt zwischen fünf und 15 Jahren Haft.

Wohl entscheidend für den Ausgang des Prozesses ist die Frage, ob Geld geflossen ist. Mittels Videokonferenz war im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens ein in Stuttgart wohnhafter Flüchtling angehört worden. Der Zeuge identifizierte Fadel aus einer Auswahl von zwölf Fotoportraits und berichtete von einer Zahlung von 2.000 Euro an eine mutmaßliche Kontaktperson eines Schlepperrings. Danach sei seine Familie, so der Zeuge, mit der Hilfe von Fadel mit einem Auto über den Brenner geschleust worden. Er habe auch gesehen, so der Zeuge, wie Fadel von einem jungen Syrer Geld entgegennahm.

Verteidiger Nettis bezeichnet die Aussagen der drei Zeugen aus dem Beweissicherungsverfahren als „höchst widersprüchlich“. Vor allem im Vergleich mit den Aussagen, die sie vor der Festnahme Fadels gegenüber der österreichischen Polizei gemacht hatten.

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