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Alice

Alice: (Foto: Jean-Marc Turmes

Tom Waits und Robert Wilson verflechten in „Alice“ kunstvoll das Leben Charles Dodgsons und seine Obsession für Alice Liddell. Ein Gastspiel des Metropoltheater München.

Das Werk beschäftigt sich mit Lewis Carroll, dem Autor von „Alice im Wunderland“ und seiner Besessenheit von der jungen Alice Liddell, dem Mädchen, das ihn zu diesen Werken inspirierte. Die Verwirrungen und Obsessionen des Autors werden thematisiert, der Handlung und Gegenwart, Traum und Wirklichkeit, die Figur und die reale Alice nicht mehr unterscheiden kann.

Tom Waits und Robert Wilson verflechten in „Alice“ kunstvoll das Leben Charles Dodgsons und seine Obsession für Alice Liddell: An einem Wendepunkt in seiner bislang unschuldigen Beziehung zu Alice angelangt, entführt Dodgson sie zum Schutz vor seinem Begehren in ein Wunderland, wo er gefahrlos an ihrer Seite bleiben kann. In einer zwischen Traum und Wirklichkeit wechselnden Szenerie ist Dodgson mal unschuldiges Kaninchen, mal rettender Ritter, und verliert dabei zusehends die Fähigkeit, Fiktion und Realität auseinanderzuhalten. Als sich die Atmosphäre emotional und erotisch immer mehr auflädt, droht die Situation zwischen den beiden einander so tief verbundenen Figuren zu eskalieren.

Die innere Zerrissenheit des Schriftstellers kommt in Tom Waits‘ melancholischen, sehnsuchtsvollen Melodien zum Ausdruck, die von lyrischen Balladen über einen spielerischen Walzer bis hin zu verrauchten Jazzsongs reichen – eine kongeniale Spiegelung des fragilen, abgründigen Traum- und Seelenleben Dodgsons. Waits benutzt Phantastisches, fremdartige Charaktere und Bilder, um die innere Welt eines Mannes zu entwerfen, die geprägt ist von Verlust und Sehnsucht in einer Atmosphäre aus Leid und Träumerei, Wahnsinn und Resignation.

„Alice“ vervollständigt die Tom-Waits-Trilogie am Metropoltheater, die 1998 mit „The Black Rider“ ihren Anfang nahm und 2010 mit „Woyzeck“ fortgeführt wurde.

Die Gastspiele des Metropoltheaters München finden am 7. November im Waltherhaus in Bozen und am 8. November im Stadttheater in Meran statt. Beginn: 20 Uhr. Kostenlose Einführung jeweils um 19.15 Uhr Karten im Südtiroler Kulturinstitut.
Infos unter 0471 313800, im Internet: www.kulturinstitut.org

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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