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Die Betrugsmethoden

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Die Postpolizei warnt Südtirols Unternehmen vor Betrügern, die sich als Gläubiger ausgeben. Wie die Betrüger vorgehen.

Die Post- und Kommunikationspolizei Abteilung Bozen informiert die Bürger und insbesondere die Unternehmen, dass einige Betrugsarten erneut aktuell sind.

So erhielt etwa der für Bezahlungen zuständige Mitarbeiter eines Unternehmens in Bozen in den vergangenen Tagen eine E-Mail, die scheinbar vom Unternehmensinhaber stammte, mit einem Überweisungsauftrag zugunsten eines Bankkontos im Ausland. In Wirklichkeit wurde diese Mail aber von Betrügern verschickt und nicht vom Firmeninhaber.

„Glücklicherweise war dem Mitarbeiter dieses ungewöhnliche Verfahren verdächtig und hat so Kontakt mit seinem Inhaber aufgenommen, der natürlich bestritten hat, ihm die Zahlungsanweisung gegeben zu haben. So wurde vermieden, dass das Unternehmen einen Schadenverlust von mehreren zehntausend Euro erlitt“, berichtet die Postpolizei.

In der Vergangenheit habe es jedoch Fälle gegeben, in denen andere Unternehmen Zahlungen an Bankkonten im Ausland geleistet haben. Bankkonten, die auf Betrüger zurückzuführen waren. „Und nachdem man den Betrug festgestellt hatte, konnte man die Überweisung nicht mehr stornieren“, so die Postpolizei.

Sie informiert weiters:

„Eine andere Betrugsmethode, die hauptsächlich Unternehmen betrifft, begann mit einer E-Mail, die scheinbar von Lieferanten oder Dienstleistern versandt wurde, aber in Wirklichkeit von Kriminellen stammte. Mit diesen E-Mails haben sich die Betrüger als das Unternehmen ausgegeben, das Waren oder Dienstleistungen geliefert hat, und teilen nun dem Empfänger und somit dem Schuldner mit, dass die Rechnungen von nun an auf einem anderen als dem bereits bekannten Konto bezahlt werden müssen.

In der Provinz Bozen wurden bereits einige dieser Fälle verzeichnet, in denen Unternehmensinhaber, die davon überzeugt waren, ihre Waren an die Person zu bezahlen, die sie geliefert hat, tatsächlich aber Betrügern den entsprechenden Betrag gezahlt haben, wodurch sie sogar einen Verlust von einigen zehntausend Euro erlitten.“

Wie erhalten die Kriminellen überhaupt die Informationen, die es ihnen ermöglicht, ihre Opfer in die Irre zu führen?

„Früher erhielten die Betrüger Informationen über ein Unternehmen, indem sie in den Papierabfällen dieser stöberten. Mit den neuen Technologien suchen Betrüger heute nach Informationen, insbesondere im Internet, und führen eine echte ,Social Engineering‘-Aktivität aus, zum Beispiel mit OSINT-Techniken (Akronym der englischen Wörter Open Source INTelligence), also die Nachrichtengewinnung von Informationen aus frei verfügbaren, offenen Quellen oder Phishing“, erklärt die Postpolizei.

Der Ratschlag ist, die E-Mails immer sorgfältig zu lesen und in zweifelhaften Fällen vor dem Fortfahren eine Reihe von Überprüfungen durchzuführen, um die Echtheit der Kommunikation zu überprüfen.

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