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Der Faktor A(rno)

Der TAGESZEITUNG liegt exklusiv die Demox Research-Umfrage zu den Motiven und Hintergründen der Landtagswahl vor. Wenn die SVP mit einem blauen Auge davongekommen ist, so ist dies Arno Kompatschers Verdienst.

von Artur Oberhofer

Jene „Parteifreunde“, die Details zu einer Wählerumfrage und zur internen Wählerstromanalyse nach außen getragen haben, haben ein Dokument zurückgehalten. Möglicherweise bewusst. Es handelt sich dabei um das Dokument mit der Seitenzahl 25.

Dabei ist gerade dieses Dokument mit der Seitenzahl 25 ein Schlüsseldokument, auf dessen Grundlage man vor allen Dingen das SVP-Wahlergebnis interpretieren kann.

Aus diesem Dokument geht nämlich klar hervor, dass sich die SVP bei Landeshauptmann Arno Kompatscher bedanken muss, dass sie bei den Landtagswahlen nicht abgestraft wurde, sondern mit einem blauen Auge davongekommen ist.

Dass ausgerechnet dieses eine Dokument zurückgehalten wurde, weist darauf hin, dass es auch SVP-intern Seilschaften gibt, die mit aller Kraft die Mär eines geschwächten LH aufrechterhalten wollen.

Der TAGESZEITUNG liegt nun exklusiv die rund 70 Seiten starke Wählerbefragung des renommierten Wiener Demox Research-Institutes vor.

Demox hat im Auftrag der Südtiroler Volkspartei zwischen 16. und 20. Oktober dieses Jahres 750 WählerInnen zu den Motiven ihrer Wahlentscheidung befragt.

Die Demox-Umfrage ist eine aufschluss- und detailreiche Fotografie dieser Landtagswahl, mittels der man nach geschlagener Wahl nicht nur die Wählerströme und Stimmenflüsse gut nachvollziehen, sondern auch die Stimmung im Lande „messen“ kann.

Und anhand dieses Dokuments lässt sich auch die These widerlegen, dass der Landeshauptmann für die Stimmenverluste der SVP verantwortlich und durch die Wahl geschwächt worden wäre.

Das Gegenteil ist der Fall.

Denn die neuen Daten belegen: Ohne Arno Kompatscher hätte die SVP wohl kaum ein Ergebnis von über 40 Prozent erreicht. Mit anderen Worten: Der LH hat die SVP vor einer Wahlschlappe bewahrt.

Im Gegensatz zu seiner Partei hat Arno Kompatscher Traumwerte – nicht nur bei den SVP-Wählern.

Die Fakten – und damit wären wir bei Dokument mit der Seitenzahl 25:

Die Demox Research-Interviewer haben die Werte des LH erhoben.

Die Frage lautete:

„Sind Sie dafür, dass Arno Kompatscher Landeshauptmann von Südtirol bleibt oder soll jemand anderer Südtiroler Landeshauptmann werden?“

Das Ergebnis steht auf dem Dokument mit der Seitenzahl 25: 75 Prozent der Befragten erklärten, Arno Kompatscher soll Landeshauptmann bleiben. Ein bulgarischer Wert! Also drei Viertel der SüdtirolerInnen (nicht der SVP-Wähler!) wünschen sich, dass Kompatscher LH bleibt.

Nur 15 Prozent meinten, ein/e andere/r sollte Landeshauptmann werden.

Interessant ist auch die auf die Wahlpräferenz aufgeschlüsselte LH-Frage.

So wünschen sich 93 Prozent (sic!) der SVP-Wähler, dass Arno Kompatscher LH bleibt, nur 2 Prozent möchten lieber einen anderen. Das ist kein bulgarischer, das ist ein chinesischer Wert.

Von den freiheitlichen Wählern wünschen sich 47 Prozent Arno Kompatscher als LH. Bei den STF-Wählern kommt Kompatscher auf einen Wert von 44 Prozent, genauso wie bei den Wählern des Teams Köllensperger.

Von den Grünen-Wählern würden sich gar 80 Prozent Kompatscher weiterhin als LH wünschen, bei den Wählern der BürgerUnion sind es nur fünf Prozent. Dies könnte damit zu tun haben, dass der LH das staatliche Impfgesetz verteidigt hat.

90 Prozent der PD-Wähler sehen Arno Kompatscher ebenfalls als den besten LH, bei der Lega liegt Kompatschers Sympathiewert bei 79 Prozent.

Diese Daten zeigen also ganz klar, dass man die sanfte Watschn, die die SVP bei den Wahlen am vergangenen Sonntag kassiert hat, nicht am Landeshauptmann festmachen kann.

Im Gegenteil: Ohne den Faktor A(rno) wäre die Volkspartei wohl erstmals unter die 40-Prozent-Marke gerutscht.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • esmeralda

    Könnte mir im Moment auch keine/n Bessere/n für diesen Posten vorstellen. Ihr etwa schon?

  • morgenstern

    Was soll das Ganze, wenn wie, was, wo….?
    Fakt ist, dass ein einziger Fingerzeig der genügt, und die Lohnschreiber vom Weinbergweg werfen den LH seiner Partei zum Fraße vor.
    Und genau aus diesem Grund ist jeder der bei uns eine politische Karriere ins Auge fast gut beraten, sich zuerst mit dem Begriff „Schleimspurakrobatismus“ näher auseinander setzen.

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