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Südtirol hat gewählt

Die SVP-Granden am Montagmorgen am Parteisitz

Einen schönen guten Morgen, liebe TAGESZEITUNG Online-LeserInnen!

Sie stehen auf – und wir – die Redakteure Lisi Lang, Matthias Kofler, Roman Gasser und Artur Oberhofer – servieren Ihnen zum Frühstück die frischen Ergebnisse der Landtagswahl 2018!

Südtirol hat also gewählt! Und was für ein sensationelles Ergebnis!

Fassen wir zusammen:

Die SVP kommt 41,9 Prozent der Stimmen, verliert zwei Mandate – und 12.594 Stimmen (minus 3,8 Prozent).

Die Volkspartei ist – in Zeiten, wo die großen Volksparteien allenthalben abgewatscht werden – mit einem blauen Auge davongekommen.

Thomas Widmann

Vor der Wahl hatten die SVP-Granden erklärt, ein Ergebnis mit einem Vierer vorne wäre gut! So ist es gekommen.

Man kann von einer sanften Watschn für die Volkspartei sprechen.

Es gibt auch schon erste Reaktionen zum Wahlergebnis.

SVP-Wahlkampfleiter Thomas Widmann sagte am Morgen gegenüber TAGESZEITUNG Online:

„Wir sind zufrieden. Die Prognosen waren noch viel schlechter und in diesem Sinne haben wir stark aufgeholt. Ich glaube, dass das Ergebnis für uns als Volkspartei und als Regierungspartei absolut in Ordnung ist.“

Die großen Wahlsieger sind das Team Köllensperger – und die Lega.

Das Team Köllensperger hat ein sensationelles Ergebnis eingefahren.

Das TK erreicht über 15,2 Prozent der Stimmen – und 6 Mandate! Und löst damit die Freiheitlichen als stärkste Oppositionspartei im Südtiroler Landtag ab.

43.315 SüdtirolerInnen haben für Köllensperger & Co. gestimmt.

Paul Köllensperger ist mit fast 30.000 Vorzugsstimmen – nach Arno Kompatscher und Philipp Achammer – der Drittgewählte im Landtag.

Der Wermutstropfen für Paul Köllensperger:

Da kein/e Italiener/in den Sprung in den Landtag geschafft hat, gibt es für das TK sicher keine Regierungsbeteiligung.

Allerdings:

Vor der Wahl war die Rede, dass der Wipptaler Arzt Franz Ploner im Fall seiner Wahl auf sein Mandat verzichten würde. In dem Fall würde die Meranerin Francesca Schir in den Landtag nachrücken.

Mal sehen …

Auffallend ist:

Das Team Köllensperger hat in den Bezirken Wipptal (mit 28,3 Prozent) und im Pustertal (mit über 20 Prozent) sensationell gut abgeschnitten.

Drittstärkste Kraft im neuen Südtiroler Landtag ist die Lega mit 11,1 Prozent der Stimmen.

31.510 SüdtirolerInnen haben das Listenzeichen der Lega angekreuzt.

Von faktisch Null auf 11,1 Prozent der Stimmen – man kann von einem Salvini-Effekt sprechen.

Die Ein-Prosit-Wahlauftritte des Innenministers und Lega-Chefs in Südtirol haben also Spuren hinterlassen.

Die großen Wahlverlierer sind die Blauen:

Die Freiheitlichen schrumpfen wieder zu einer Mini-Partei, kommen nur mehr auf 6,2 Prozent der Stimmen und zwei Mandate (die an Ulli Mair und Andreas Leiter Reber gehen).

Im Jahr 2013 hatten die Blauen noch 17,9 Prozent der Stimmen errungen – 51.510 Stimmen.

Diesmal sind es nur 17.620 Stimmen – die Freiheitlichen haben also zwei Drittel ihrer Stimmen verloren. Ein Desaster!

Die Enthüllungen der TAGESZEITUNG zum Finanzskandal bei den Blauen, die Diskussionen um Pius Leitners Renten-Million, die parteiinternen Streitereien und vor allen Dingen die Ausbootung von Roland Tinkhauser haben den Freiheitlichen enorm viele Stimmen gekostet.

In keinem einzigen Bezirk kommen die Blauen auf eine zweistellige Prozentzahl.

Es dürfte nun wohl so kommen wie Roland Tinkhauser prophezeit hat:

Dass nämlich der blaue Laden nach dem 21. Oktober auseinanderbrechen werde.

Kurios: Ulli Mair war 2013 mit über 30.000 Stimmen die meistgewählt Frau im Südtiroler Landtag – diesmal kommt Mair nur mehr auf  9.030 Stimmen!

Die Grande Dame der Blauen hat also fast 22.000 Stimmen verloren!

Abgewatscht haben die WählerInnen auch Mairs engsten Mitarbeiter „Tschuggi“ Stocker, der 2013 noch über 9.000 Stimmen bekam, kommt nur mehr auf rund 1.000 Stimmen.

F-Obmann Leiter Reber sprach von einem „bitteren Ergebnis“.

Die Grünen, denen in Umfragen nur zwei Sitze prophezeit worden waren, schaffen doch noch den dritten Sitz. Möglicherweise haben die Erfolge der Grünen in Bayern den hiesigen Grünen im letzten Moment noch Aufwind gegeben.

Neben Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba zieht auch Hanspeter Staffler in den Landtag ein.

Die Grünen haben 1,9 Prozent der Stimmen gegenüber 2013 verloren.

Die Grünen hätten die entscheidenden Stimmen für die Briefwahl bekommen, erklärte Brigitte Foppa.

Für die STF schaffen Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle den Sprung in den Landtag schaffen.

Bernhard Zimmerhofer ist nicht mehr im Landesparlament vertreten.

Das Ergebnis ist für die STF sicher enttäuschend, denn die Bewegung hatte eigentlich fest mit einem vierten Sitz gerechnet.

Sven Knoll hat fast 3.000 Stimmen verloren.

Und ganz knapp nicht geschafft hat es Andreas Pöder von der BürgerUnion.

Andreas Pöder erklärter gegenüber TAGESZEITUNG Online am Montagmorgen:

„Es war eine Ehre für mich, vier Legislaturen im Landtag für Südtirol arbeiten zu dürfen.

Der Wille der Bevölkerung, Politik und Landtag zu erneuern ist gut und wichtig und zur Kenntnis zu nehmen, so gerne ich weiterhin im Landtag gearbeitet hätte.

Ich wünsche allen Neugewählten eine glückliche Hand.“

Das Ergebnis bedeutet wohl auch:

Die SVP kann eigentlich nur mit der Lega regieren!

Denn der PD kommt nur mehr auf einen Sitz (und der geht etwas überraschend nicht an den amtierenden LH-Stellvertreter Christian Tommasini, sondern an Sandro Repetto). Roberto Bizzo hat den Einzug ins Landesparlament nicht geschafft.

Theoretisch wäre eine Ampel-Koalition zwischen SVP, Grünen und 5-Sterne-Bewegung möglich. Aber die SVP wird wohl die Lega mit ins Boot holen.

Zu den Vorzugsstimmen bei der SVP:

LH Arno Kompatscher verliert zwar Stimmen gegenüber 2013, kommt aber – mit über 68.000 Vorzugsstimmen – auf ein beachtliches persönliches Ergebnis, genauso wie Philipp Achammer, der fast 19.000 Stimmen mehr bekommen hat als vor fünf Jahren.

LR Arnold Schuler kann zwar seinen dritten Platz halten, er verliert aber gegenüber 2013 über 11.000 Stimmen.

Waltraud Deeg wird mit Sicherheit der neuen Landesregierung angehören.

Als heißer Anwärter auf einen Platz in der Landesregierung gilt Franz Locher, der überraschend auf Platz 6 gekommen ist.

Mit Helmut Tauber und mit Jasmin Ladurner haben zwei SVP-Kandidaten den Sprung in den Landtag geschafft, die sehr stark die sozialen Medien als Werbekanäle genutzt haben.

Auch Gert Lanz, der lvh-Chef hat den Sprung in den Landtag geschafft.

Kurios: Mit Daniel Alfreider und Manfred Vallazza sitzen nun zwei Ladiner für die Volkspartei im Südtiroler Landtag.

Und es gibt ein prominentes Opfer:

Oswald Schiefer hat es nicht geschafft.

Der Kurtatscher ist der erste Nichtgewählte auf der SVP-Liste.

Diese SVP-Kandidaten haben es nicht geschafft:

+++ 02:53 Uhr +++

So sieht der NEUE LANDTAG aus:

SVP: 15 Sitze

Kompatscher Arno
Achammer Philipp
Schuler Arnold
Deeg Waltraud
Alfreider Daniel
Locher Franz Thomas
Widmann Thomas
Noggler Josef
Hochgruber Kuenzer Maria
Lanz Gert
Renzler Helmuth
Vallazza Manfred
Tauber Helmut
Amhof Magdalena
Ladurner Jasmin

Team Köllensperger: 6 Sitze

Köllensperger Paul
Ploner Alex

Ploner Franz
Unterholzner Josef
Rieder Maria Elisabeth
Faistnauer Peter

Lega: 4 Sitze

Bessone Massimo

Vettorato Giuliano

Vettori Carlo

Mattei Rita

Grüne: 3 Sitze

Foppa Brigitte

Dello Sbarba Riccardo

Hanspeter Staffler

Freiheitliche: 2 Sitze

Mair Ulli

Leiter Reber Andreas

Süd-Tiroler Freiheit: 2 Sitze

Knoll Sven

Atz-Tammerle Myriam

PD: 1 Sitz

Repetto Sandro

M5S: 1 Sitz

Nicolini Diego

Alto Adige nel cuore: 1 Sitz

Urzi Alessandro

Dem neuen Landtag gehören neun Frauen an, 2013 waren es zehn.

+++ 01:55 Uhr +++

Frische Gesichter im Hohen Haus!

Alex und Franz Ploner, der Freienfelder Bürgermeister Peter Faistnauer und der Unternehmer Josef Unterholzer werden wohl dem neuen Landtag angehören.

Dem Team Köllensperger fehlen dafür aber Italiener.

+++ 01:30 Uhr +++

Spannung pur liefert der Kampf um den goldenen Platz 15 auf der SVP-Liste.

Diesen hätte derzeit die JG-Kandidatin Jasmin Ladurner inne.

Bei den Freiheitlichen liegen Ulli Mair und Andreas Leiter Reber vorn.

+++ 01:05 Uhr +++

80 % der Listenstimmen sind ausgezählt: Die SVP hat nun die 40-Prozent-Marke überschritten und käme auf 15 Mandate.

Welche Listen es noch in den Landtag schaffen dürfen:

+++ 00:57 Uhr +++

Paul Köllensperger hat mit dem guten Ergebnis nicht gerechnet.

Er habe den Wählern ein seriöses Angebot mit einer Partei der Mitte gemacht, dieses sei gut angekommen. „Wir haben ein hervorragendes Ergebnis erzielt“, so der Listenführer auf RAI Südtirol.

Paul Köllensperger

+++ 00:53 Uhr +++

Sven Knoll will noch nicht von einer Watschn für die patriotischen Kräfte sprechen. Noch sei das Ergebnis stark verzerrt.

„Ich habe das nicht erwartet. Der neue Landtag wird ganz anders aussehen“, so der STF-Politiker auf RAI Südtirol.

Myriam Atz und Sven Knoll

+++ 00:47 Uhr +++ 

F-Obmann Andreas Leiter Reber spricht auf RAI Südtirol von einem „schwarzen Tag für die Freiheitlichen.“

Es mache ihm aus autonomiepolitischer Sicht Sorgen, dass so viele Deutschsprachige die Lega gewählt hätten.

Seine Partei habe Fehler gemacht und seien mit internen Querelen negativ aufgefallen. Es sei daher absehbar gewesen, dass seine Partei Federn lassen werde.

Überraschend sei der Erfolg des Teams Köllensperger, das im Wahlkampf programmatisch kaum aufgefallen und so „allen gut gegangen“ sei.

+++ 00:43 Uhr +++

Brigitte Foppa hofft auf ein drittes Mandat für die Grünen, will aber die Stimmenverluste ihrer Partei nicht schönreden.

„Der Generationenwechsel nach dem Abgang von Hans Heiss war eine Herausforderung für uns“, so die Grüne auf RAI Südtirol.

+++ 00:27 Uhr +++

Gespannte Stimmung im Mediencenter!

SVP-Wahlkampleiter Thomas Widmann sagt, er wolle das Endergebnis abwarten. Noch seien Analysen und Prognosen verfrüht, weil es bei großen Wahlsektionen noch zu großen Verschiebungen kommen könne.

Widmann spricht von „leichten, absehbaren Verlusten“ für die SVP.

Am Montag um 6.00 Uhr wird die SVP-Leitung bei einer Sitzung das Wahlergebnis analysieren. Um 6.30 Uhr lädt die Partei zu einer Medienkonferenz, bei der SVP-Obmann Philipp Achammer und SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher erste offizielle Stellungnahmen abgeben werden.

Derzeit liegt die SVP bei knapp 39 Prozent – das sind 14 bis 15 Mandate.

Thomas Widmann

Die Freiheitlichen

Riccardo Dello Sbarba und Brigitte Foppa

Massimo Bessone und Christian Bianchi

+++ 00:17 Uhr +++

Mittlerweile sind 56 Prozent der Stimmen ausgezählt:

Die SVP kann sich mit 37 Prozent wieder Hoffnung auf ein 14. Mandat machen. Dieses würde die Koalitionsverhandlungen (aller Voraussicht nach mit der Lega) doch etwas erleichtern.

Um die Plätze 13/14 kämpfen zurzeit Sepp Noggler, Magda Amhof und Helmut Tauber.

+++ 00:05 Uhr +++

Des einen Freud, des anderen Leid:

Während die Freiheitlichen ein Wahl-Waterloo erleiden, dürfen Paul Köllensperger und die Lega so langsam den Sekt kaltstellen!

Team Köllensperger

Massimo Bessone

Die Freiheitlichen

+++ 23:57 Uhr +++

Welche Parteien ziehen in den neuen Landtag ein?

PD, Freiheitliche und Süd-Tiroler Freiheit liegen bei je 2 Sitzen.

Ein Mandat werden auch der Movimento 5 Stelle und NOI holen.

Casapound und Forza Italia hoffen auf ein Restmandat.

Andreas Pöder (0,9 Prozent) hingegen muss seinen Stuhl im Hohen Haus definitiv räumen.

+++ 23:47 Uhr +++

Die SVP wird – Stand jetzt – nur mehr 13 Mandatare im Landtag stellen.

Während LH Arno Kompatscher starke Einbußen bei den Vorzugsstimmen hinnehmen muss, schneidet Obmann Philipp Achammer – trotz der drohenden Niederlage seiner Partei – überraschend gut ab.

Franz Kompatscher und Franz Locher haben gute Chancen, in den neuen Landtag einzuziehen.

+++ 23:37 Uhr +++

Lega-Chef Massimo Bessone übt sich – trotz des berauschenden Zwischenstands von 17 Prozent – noch in Zurückhaltung:

„Wir feiern erst, sobald feststeht, dass wir die Wahlen gewonnen haben.“

Matteo Salvini und Massimo Bessone (Archiv)

+++ 23:09 Uhr +++ 

Paul Köllensperger hat auf seiner Facebook-Seite einen Lichstrahl gepostet. Er scheint mit dem bisherigen Wahlausgang ganz zufrieden zu sein – auch wenn er mit 13 Prozent deutlich hinter der Lega (17 Prozent) liegt.

+++ 23:04 Uhr +++

Es zeichnet sich ab, dass alle im Rentenskandal verwickelten Parteien vom Wähler einen Denkzettel verpasst bekommen.

Wird es nach den Wahlen im neuen Landtag einen Versuch geben, die skandalösen Millionen-Vorschüsse abzuschaffen?

+++ 22:53 Uhr +++

Ein Viertel der Listenstimmen sind ausgezählt.

Die SVP muss sich langsam auf einen deutlichen Stimmenverlust einstellen. Sie liegt bei rund 35 Prozent. Das Halten der 17 Mandate ist wohl vom Tisch.

Brisant: Die Lega hat derzeit halb so viele Stimmen wie das Edelweiß und liegt bei 17 Prozent.

Gemeinsam hätten die beiden Parteien eine klare Regierungsmehrheit.

Banges Warten in der SVP-Zentrale

+++ 22:45 Uhr +++

Bei den Freiheitlichen sieht es sehr düster aus:

Derzeit liegen sie auf Platz 6 – hinter dem PD!

+++ 22:31 Uhr +++

Gute Stimmung bei den Grünen: Sie liegen bei 7 Prozent und könnten damit ihre 3 Mandate halten.

Die Grünen in ihrem Büro

+++ 22:28 Uhr +++

Die Lega hat nun (16 Prozent ausgezählt) das Team Köllensperger überholt.

Die Salvini-Partei liegt auf dem 2. Platz.

+++ 22:22 Uhr +++

12 % der Listenstimmen sind ausgezählt. Ein erster Zwischentrend:

Die SVP liegt bei rund 40 Prozent und würde damit 2 Mandate im Landtag einbüßen.

Das Team Köllensperger (15,5 Prozent) kann – sollte es bei diesem Ergebnis bleiben – mit 5 bis 6 Mandaten rechnen.

Die Lega (13 Prozent) bekommt ebenfalls 4 bis 5 Mandate.

Den Freiheitlichen (6 Prozent) droht ein Debakel: Sie würden 4 Mandate verlieren – und hätten künftig mit 2 Sitzen gleich viele wie die Grünen!

Doch noch ist der Abend sehr lang …

+++ 22:14 Uhr +++

Das Endergebnis der Gemeinde Franzensfeste liegt vor:

Die SVP hat 3 Prozent verloren, die Freiheitlichen haben ein Debakel erlitten.

Triumph für Köllensperger und Lega.

+++ 22:11 Uhr +++

8 % der Listen sind ausgezählt: Das Spitzentrio bleibt unverändert.

+++ 22:07 Uhr +++ 

Schlechte Wahlbeteiligung!

Bis zur Schließung der Wahlurnen um 21 Uhr haben nicht ganz drei Viertel der 382.964 Wahlberechtigten in Südtirol ihre Stimme abgegeben.

Die Wahllokale in den 487 Wahlsektionen sind seit 21 Uhr geschlossen. Nun kann im Hinblick auf die Wahlbeteiligung Bilanz gezogen werden. Gewählt wurden die 35 Abgeordneten zum Südtiroler Landtag. Mit der heutigen Wahlbeteiligung setzt sich der fallende Trend der letzten Jahre weiter fort: Waren 1998 noch 85,7 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gegangen, waren es 2003 noch 82,4 Prozent und 2008 80,1 Prozent. 2013 sank die Wahlbeteiligung mit 77,7 Prozent unter die 80-Prozent-Marke.

In den 14 Stunden seit der Öffnung der Wahllokale heute früh um 7 Uhr haben 282.920 wahlberechtigte Südtirolerinnen und Südtiroler in den 116 Gemeinden von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, das entspricht 73,9Prozent. Bei den Wahlen zum Südtiroler Landtag vor fünf Jahren waren es bis zur damaligen Schließung um 22 Uhr 77,7 Prozent gewesen. Bei der heutigen Wahlbeteiligung wird damit eine Abnahme um 3,8 Prozent registriert.

382.964 beträgt die Anzahl der Wahlberechtigten, die in Südtirol ihre Stimme abgeben konnten (2013 waren es 373.050). Zusammen mit den mittels Brief Wählenden ergibt dies 417.968 (vor fünf Jahren waren es 400.961). Von den 35.003 Wählerinnen und Wählern im Ausland, die in das Verzeichnis der im Ausland wohnhaften Italiener (Anagrafe degli Italiani Residenti all’Estero AIRE) eingetragen sind, haben bis zum letztmöglichen Termin vorgestern (19. Oktober) abends 10.442 von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Die Beteiligung errechnet sich derzeit auf die Zahl der in Südtirol Wahlberechtigten, die Zahl der Briefwahlberechtigten fließt nun doch nicht in diese Berechnung mit ein.

Die größte Wahlbeteiligung wurde in der Gemeinde Vöran mit 86,5 Prozent der Wählenden verzeichnet (2013 war die Gemeinde mit der größten Wahlbeteiligung Rodeneck mit 91,1 Prozent gewesen). Die geringste Wahlbeteiligung wurde aus Meran mit 62,1 Prozent gemeldet (vor fünf Jahren war es Bozen mit 64,4 Prozent); am niedrigsten unter den anderen Gemeinden war Salurn mit 67,7 Prozent.

In den Großgemeinden sah die Wahlbeteiligung heute folgendermaßen aus: In Bozen lag die Wahlbeteiligung bei 64,6 Prozent (2013: 64,6 Prozent), in Brixen waren es 73,0 Prozent (76,7), in Bruneck wurde mit 74,2 Prozent (79,2) die höchste Quote gezählt, in Leifers beteiligten sich 67,8 Prozent (65,4), und Meran weist mit 62,1 Prozent (65,6) die niedrigste Beteiligungsquote auf.

Bei den Bezirken ist der Bezirk mit der derzeit größten Wahlbeteiligung jener von Salten-Schlern mit 80,0 Prozent, die geringste wurde aus dem Bezirk Bozen mit 64,6 Prozent gemeldet.

+++ 21:59 Uhr +++

4 % der Listenstimmen sind ausgezählt: Die SVP liegt deutlich in Führung, es folgen das Team Köllensperger, die Lega und die Grünen.

Die Süd-Tiroler Freiheit, die sich in ihrem Bozner Wahlbüro versammelt hat, liegt auf Platz 6.

STF

+++ 21:54 Uhr +++

Die ersten Sektionen haben bereits die Listenstimmen ausgezählt. Am Beginn der Wahlnacht führt die SVP vor dem Team Köllensperger und der Lega.

Provinz BZ

+++ 21:52 Uhr +++

Das Team Köllensperger startet mit einem Bierchen und einem netten Watter in die Wahlnacht.

Paul Köllensperger befürchtet, dass die im Vergleich zu 2013 geringere Wahlbeteiligung „nicht gut für uns“ sei.

Doch noch liegen keine Ergebnisse vor.

Paul Köllensperger

+++ 21:45 Uhr +++

Die Freiheitlichen-Spitze um Andreas Leiter Reber wirkt schon in Feierlaune.

Ulli Mair und Andreas Leiter

+++ 21:36 Uhr +++

Mediencenter

Unser Fotograf Charly Oberleiter befindet sich im Mediencenter im Palais Widmann. Noch ist dort wenig los. Die ersten Politiker werden erst nach 22 Uhr dort erwartet.

Wie lange die Auszählung dauern wird, ist noch unklar. Erste Trends dürften aber schon gegen Mitternacht vorliegen.

Fotos: Karl Oberleiter

+++ 21:08 Uhr +++

Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen im LIVE-Ticker von TAGESZEITUNG ONLINE.

Die Landtagswahlen 2018 sind geschlagen, nun beginnen die Stimmzähler mit der Auswertung der Wahlkarten.

Wir führen Sie durch die spannende Wahlnacht, halten Sie über die Ergebnisse am Laufenden und bringen Reaktionen und Analysen.

Die spannenden Fragen lauten:

– Wird die SVP Stimmen verlieren?

– Wer wird zweitstärkste Partei im neuen Landtag?

– Wie schlägt sich das Team Köllensperger? Und wie stark wirkt sich der Hype um Matteo Salvini auf das Ergebnis der Lega aus?

– Welche Kleinparteien schaffen den Sprung ins Hohe Haus?

– Wer fliegt aus dem Landtag?

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (57)

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  • leser

    Hoffentlich fällt die freiheitluche ab und köllensperger schlägt ordentlich zu

  • sepp

    abwarten bis die städte ausgezählt sind dann wird’s für die SVP grausam

  • leser

    Leider wird die arroganz der svp zuwenig bestraft aber wenn sue 3 sitze verlieren, dann haben sie hoffentlich die botschaft der jugend verstanden
    Sollten sie sich trauen mit der lega eine koalition zu machen dann hoffe ich dass es einen ähnlichen aufstand wie vor vier jahren beim rentenskandal
    Denn wenn heute , so wie es ausschaut, die freiheitlichen abstürzen, dann hat man due bitschaft der jugend verstanden, dass man rechte themen und vetternwirtschaft ablehnt
    Kompatscher du hast eine verantwortung zu übernehmen und nucht der obrigkeit zu gehirchen, zeige rückgrad

    • besserwisser

      @leser: der kompatscher hat gebuggelt, deswegen hat er sich die niederlage eigentlich nicht so verdient wie die partei. um die ohren geflogen ist ihm und seinen kollegen der flughafen (unglaubwürdig bis zum geht nicht mehr!) und die santität.
      der parteiobmann wird morgen nicht zurücktreten und von megatrends wie in bayern reden … und genau das ist das probelm: wir führen uns immer auf wie ien staat und machen einen auf wichtig.
      etwas bescheidenheit täte uns ganz gut ab und zu!

      • leser

        Besserwisser ich tede nicht von rücktritt wenn ich vonerantwortung spreche. Daswäre zu einfach. Ich meine mit verantwortung übernehmen, dass er weiss wie er sich bei koalitionsverhandlung zu verhalten hat,
        Und dass er mit seinen kniefällen vor der obrigkeit aufhört, damit meine ich die königsmacher aus der presse und die leithammel aus der wirtschaft und den bauerntölpel

  • sepp

    jawohl ein traum wird war

  • leser

    Ein grosser teil ist schon getan, dass kamdidaten wie leiter reber , von ach usw uns vetschont bleiben
    Das scheimt umd grosser tag zu werdem und ein schritt im die richtige richtung zu werden, jetz wenn noch widmann, kuenzer auch nich nach hause gehen , dann kann man einen fussmarsch nach weissenstein überlegen

  • andreas

    Also ist Südtirol doch nicht so rechts wie man annehmen könnte, wenn man manche Kommentare liest.

    Die SVP hat berechtigterweise ein paar % verloren, für den Mist den sie bei Mobilität oder der Sanität aufgeführt haben, nicht mal viel.
    Die Italiener sind seid langem wieder einigermaßen geeint, was man beim Ergebnis der Lega sieht, das war absehbar.
    Casa Pound kommt nicht rein, ein großer Erfolg.
    Die Grünen bleiben wie sie waren, Gratulation an Staffler.
    Team Köllensperger ist hoffentlich eine starke Opposition, welche nervt wie Pöder, schade um den. Köllensperger teilt das Schicksal mit den Grünen in Bayern, ein großartiger Erfolg, bei den Regierungsverhandlungen können sie aber von Außen zusehen.
    SVP + Grüne mit Dello Sbarba wäre möglich, mit einer Foppa aber wohl zu wackelig.
    Um national etwas zu erreichen, wäre natürlich eine Koalition mit der Lega besser, welche wohl kommen wird. Ich gehe davon aus, dass die meisten SVP Wähler diese Konstellation erwartet haben.

    Der Doppelpass scheint auch nicht so gewollt zu sein, wie manche angenommen haben.

  • esmeralda

    seht ihr, so schlimm ists gar nicht ausgegangen! Die Schreier und Großbuchstabenschreiber hier im Forum sind doch nicht so relevant, wie sie immer glauben (tiroler, goggile, …)

  • guyfawkes

    Die Lega hat ja anscheinend auch viele Stimmen von der deutschen Sprachgruppe angehörigen Südtirolern erhalten. Diesbezüglich muss man sich schon fragen: Wie blöd sind diese Leute eigentlich? Weshalb glauben diese ignoranten Mitbürger dass die Lega ihre Interessen vertritt?

    Es gibt aber eine einfache Antwort auf diese Fragen:
    Es handelt sich vorwiegend um ehemalige Freiheitlichen-Wähler. Diese haben schon per Definition eingeschränkte kognitive Fähigkeiten; ansonsten hätten sie bei den lezten Wahlen ja nicht die Freiheitlichen gewählt. 😉

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