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„Ein schlechter Witz“

Spatzen-Sänger Norbert Rier verteidigt den freundlichen Empfang für Innenminister Matteo Salvini beim Spatzen-Fest in Kasteruth.

von Thomas Vikoler

In den sozialen Netzwerken rumort es und auch bei der Südtiroler Volkspartei ist man wenig angetan darüber, wie Innenminister und Lega-Parteichef Matteo Salvini am Sonntag am 34. Kastelruther-Spatzen-Fest empfangen wurde: Sehr freundlich, zum Teil euphorisch.

Die Kritik richtet sich auch gegen die Spatzen selbst, die mit Salvini auf der Bühne „Ein Prosit“ angestimmt haben. „Salvini selbst hat das vorgeschlagen“, sagt Spatzen-Sänger Norbert Rier.

Beim Salvini-Besuch hätten sich die Ereignisse in gewisser Weise überschlagen, die Spatzen nichts anderes getan, als darauf zu reagieren. „Es war nicht geplant, dass der Minister auf die Bühne steigt und offiziell begrüßt wird. Aber da es ein großes Gedränge um ihn gab, wurde entschieden, ihn ein paar Worte sagen zu lassen“, rechtfertigt sich Rier, „bei uns wird keiner von der Bühne gejagt“.

Der Spatzen-Sänger hatte die Ankündigung des Minister-Besuchs am Spatzen-Fest zunächst für „einen schlechten Witz“ gehalten: „Meine größte Sorge war von Anfang an, dass es im Zelt zu Tumulten kommen und Panik ausbrechen würde. Dazu ist es Gott sei Dank nicht gekommen, deshalb bin ich froh, wie es am Ende gelaufen ist“.

Die Kritik an den Spatzen, dem populistischen Minister eine Bühne geboten zu haben, um politische Botschaften zu verbreiten („sichere Grenzen“), lässt Rier nicht gelten: „Ich habe kein schlechtes Gewissen, wir haben das Beste aus der Situation gemacht und unser Programm durchgezogen. Wir haben uns auf die Musik konzentriert, die von der Politik zu trennen ist. Es ist aber auch klar, dass Salvini ein Minister ist, bei dem man nicht so tun kann, als wäre er nicht da“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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