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Anita-Pichler-Platz eröffnet

Renate Mumelter und Geschwister/Verwandte von Antia Pichler

Jüngst wurde der neue Anita-Pichler-Platz im Stadtteil Kaiserau in Anwesenheit des Bürgermeisters, den zuständigen Stadträten und den Vertretern des Stadtviertelrates eröffnet.

Es handelt sich um den zentralen Platz im Mittelpunkt des sogenannten „Bauloses C“ in der Erweiterungszone „Kaiserau“ des Stadtviertels Don Bosco. Benannt ist der Platz nach Anita Pichler (1948-1997), der ersten Schriftstellerin der Nachkriegsgeneration, die über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt wurde.

Der Platz wurde unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten Fristen in einer Bauzeit von knapp 6 Monaten, zwischen Februar und Juli, errichtet. Die Gesamtkosten für die Ausführung der Bauarbeiten liegen bei Euro 855.340.. Der großzügige Platz ist über vier breite Zugänge erreichbar und ist videoüberwacht.

Bei seiner Ansprache betonte der Bürgermeister von Bozen, dass der Platz ein wichtiger Bezugspunkt im neuen Stadtteil ist und der öffentliche Raum einen wichtigen Treffpunkt für die Bevölkerung dieses Wohngebietes darstellt.

Renate Mumelter, Journalistin, Nachlassverwalterin und Freundin vonAnita Pichler, ging auf die Biographie und das Schaffen der Schriftstellerin ein. „Anita Pichler ist 1948 in Schenna geboren und am 6.4.1997 gestorben. Mit 17 Jahren verließ sie ihren Herkunftsort und lebte in Triest, absolvierte ein Sprach- und Literaturstudium in Venedig. 1978 Umzug nach Ostberlin, ab 1982 Universitätslektorin in Venedig, ab 1986 freie Schriftstellerin zwischen Venedig, Wien, Berlin, Südtirol.Dieser Tag hätte Anita Pichler sehr gefreut. Sie hatte immer ein besonderes Interesse an den nachkommenden Generationen, an der Zukunft“ – so Renate Mumelter

Biographie: Anita Pichler

Am 6. April 1997 ist Anita Pichler 49jährig in Bozen gestorben. Sie war die erste Südtiroler Schriftstellerin der Nachkriegszeit, die über die Grenzen des Landes hinaus bekannt wurde. 1986 hatte sie am Ingeborg Bachmann Wettbewerb in Klagenfurt teilgenommen, im gleichen Jahr erschien ihre erste Erzählung „Die Zaunreiterin“ bei Suhrkamp (mit dem ursprünglichen Titel „Haga Zussa“ 2004 im Folio-Verlag neu erschienen). Anita Pichler hat mit dieser Erzählung sowohl formal als auch von der Rezeption her für eine Zäsur in der Südtiroler Literatur gesorgt.
Nach einer Kindheit zwischen Schenna, Meran und Sulden, dem Studium in Venedig und Prag lebte Anita Pichler zwischen Berlin, Venedig, Wien, Bozen und ihrer Bergheimat Sulden. Nach Erscheinen ihrer ersten Erzählung gab sie ihren „Brotberuf“ als Lektorin an der Universität Venedig auf und lebte für das Schreiben und – so gut es ging – vom Schreiben.
1989 erschien die Erzählung „Wie die Monate das Jahr“ bei Suhrkamp, 1992 „Die Frauen aus Fanis“, 1995 „Beider Augen Blick. Neun Variationen über das Sehen“ beide: Haymon Verlag, Innsbruck. 1995 verlegte sie krankheitsbedingt ihren Lebensmittelpunkt nach Bozen. Letzte Lesung im September 1996 im Stift Stams: „Das Herz“ mit Musik von Haymo Wisser.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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