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„Abzocke bei Bus und Bahn“

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Wer mehrere Bus- oder Bahnfahrkarte für Familie oder Gruppen kauft, muss seit 1. Oktober tiefer in die Tasche greifen, kritisiert die BürgerUnion.

Der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, wirft der Landesregierung vor, die Fahrkartenpreise für Gruppentickets mit einem Trick angehoben zu haben.

„Ein neuer von der Landesregierung angeordneter Aufrundungsmodus mach die Fahrpreise für Familien-oder Gruppentickets um rund 13 Prozent teurer. Kaufte man bisher beispielsweise 5 Fahrkarten oder auch 10 oder 50 für Familien bzw. Gruppen, so wurde der Gesamtpreis am Ende um ca. 49 Cent aufgerundet. Seit 1. Oktober erfolgt die Aufrundung auf jedes einzelne Ticket, was den Gesamtfahrpreis natürlich erhöht“, so Pöder.

„Diese Abzocke mit einem Trick treibt Geld in die Kassen des Landes und verteuert den Bus- und Bahnverkehr in Südtirol.“

Auch wer öfters Tickets für die Familie oder für Gruppen kauft, zahlt auf Dauer deutlich mehr.

Andreas Pöder

Pöder nennt ein Beispiel:

Jede Einzelfahrkarte wird auf den nächsten 50 Cent Betrag aufgerundet …  z.B. von 4,15 auf 4,50 € oder von 3,51 auf 4€.

Beispiel für eine Bus- oder Zugfahrkarte:

Kostet eine Einzelfahrkarte 3,51€  wird auf 4 Euro aufgerundet.

Kaufte bisher jemand 5 Karten, so wurde der Fahrpreis von 3,51 € x 5 multipliziert, was 17,55 € ergab. Dieser Endbetrag wurde dann auf 18 € aufgerundet.

Seit 1. Oktober wird zuerst jeder Einzelpreis aufgerundet und dann erst mit 5 multipliziert.

Also seit 1. Oktober bei fünf Fahrkarten: 4 € x 5 = 20 €, also ganze 2 Euro mehr für 5 Fahrkarten.

Bei 10 oder 20 oder gar 50 Fahrkarten fällt diese heimliche Fahrpreiserhöhung natürlich noch mehr ins Gewicht, und wird auch durch Gruppenrabatte nicht aufgefangen.

Ein anderes Beispiel:

Kauft man beispielsweise 10 Fahrkarten für Hin- und Rückfahrt mit der Rittnerseilbahn zahlt man am Ende heute trotz Gruppenrabatts 4 Euro mehr als noch vor zwei Wochen. (Fahrpreis einer Hin- und Rückfahrkarte nach Gruppenrabatt 10,56 €).

Pöder bezeichnet die Entscheidung des Landes als beschämend und gegen die Wahlkampfaussagen gerichtet, dass man den Nahverkehr ausbauen und fördern will.

„Es ist eine Aufrundung schon an und für sich eine Zumutung, dass aber jetzt beim Kauf mehrerer Karten jede Karte  und nicht mehr der Gesamtpreis aufgerundet wird, ist eine absolute Frechheit.“

Pöder fordert die Landesregierung auf, sofort wieder die neue Aufrundung der Fahrkartenpreise zurückzunehmen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • guyfawkes

    Meines Wissens decken die Erlöse aus dem Verkauf der Fahrkarten deutlich weniger als 30% der Kosten des öffentlichen Nahverkehrs.

    Begriffe wie „Abzocke“, „beschämend“ und „Frechheit“ sind folglich nicht angebracht. Für Inhaber des „Südtirol Pass“ kommt der von Herrn Pöder angeprangerte „Trick“ ohnehin nicht zur Anwendung. Also – wie bei Pöder üblich: viel Aufregung um Nichts.

  • rowa

    Herr Pöder, auch die an euch Landtagsabgeordneten ausbezahlten Rentenvorschüsse sind beschämend …

  • andreas

    Die Allgemeinheit zahlt ca. 65% des Fahrpreises und das auch erst seid es ein EU Gesetz gibt, dass max. 65% subventioniert werde dürfen, vorher waren es 75%.
    Alles was das Land mehr einnimmt, ist also zum Vorteil der Allgemeinheit.

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