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Im Kraut Camp

Beim „Kraut Camp“ bot der lvh ein ganz besonderes Format, um sich über die alternative Finanzierungsform Crowdfunding zu informieren und auszutauschen.

Während die jungen Unternehmer am Vormittag ihr Wissen in 30-minütigen Sessions teilten, erhielten sie am Nachmittag Profitipps von renommierten Crowdfunding-Plattform-Betreibern.

Egal ob Rinderzucht, handgemachte Lampen aus Laub oder Filmemacher: alle drei Projektteilnehmer haben über die Südtiroler Crowdfundingplattform www.crowdfunding-suedtirol.it ihre Ideen finanziert und umgesetzt. Der Vorteil der Schwarmfinanzierung (Crowdfunding): sie bietet eine attraktive Alternative, um frisches Kapital für Projekte aufzutreiben, immer mehr auch für Handwerksbetriebe.

Der lvh versucht seit nunmehr zwei Jahren auch seine Mitglieder sowie Investoren zum Schwärmen zu bringen. Heute wurde in Bozen erstmals ein „Kraut Camp“ abgehalten, wo sich interessierte Unternehmen aktiv und passiv einbringen konnten. „Mit der Gründung dieser Plattform wollten wir zeigen, dass es nicht immer eine Bank oder ein Kreditinstitut sein muss, die ein Projekt finanziert. Mittlerweile gibt es alternative Finanzierungsformen wie das Crowdfunding. Es freut uns sehr, dass wir in den letzten zwei Jahren zwölf Projekte erfolgreich umsetzen und hierfür über 145.000 Euro sammeln konnten“, erklärte lvh-Vizepräsident Martin Haller im Rahmen des Kraut Camps.

Am Vormittag tauschten sich die Unternehmen untereinander aus und erläuterten in 30-minütigen Sessions ihr Projekt. Am Nachmittag folgten Workshops, bei denen die Teilnehmer ganz konkrete Tipps und Erklärungen zum Thema Crowdfunding erhielten. Stargast war Markus Streichardt von Startnext, einem der größten deutschen Gegenleistungsbasierten Crowdfunding Plattformen.

Mit großer Experimentierfreude und der gleichzeitigen Fokussierung konnten in den letzten acht Jahren 58 Millionen Euro gesammelt werden. Für ihn stellt die Südtiroler Plattform eine besondere Stärke dar. „Der Vorteil einer kleinen Plattform wie Crowdfunding Südtirol liegt in der Regionalität. Sie kann Starter vor Ort beraten und ihnen ein Netzwerk bieten. Gerade für Handwerksbetriebe bieten sich solche Plattformen an, da Handwerker immer eine Geschichte zu erzählen haben, die sich gut verkaufen lässt“, erklärte Streichardt.

Mittlerweile hat auch die Europäische Kommission das Potential der sogenannten Schwarmfinanzierung erkannt und arbeitet Strategiepapiere dazu aus. Francesca Passeri, Koordinatorin des European Crowdfunding Networks, erläuterte die Pläne dazu.

Das langfristige Ziel des lvh: Handwerker zu animieren, diese Plattform zu nutzen. „Die Betriebe können dabei doppelt profitieren. Neben der Kapitalbeschaffung ist es ein effizienter Markttest, ob das Produkt oder die Idee überhaupt bei den Kunden ankommt, es ist hilfreich bei der Markteinführung und trägt dazu bei, neue Kundengruppen ausfindig zu machen und den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern“, brachte es Haller auf den Punkt.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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