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Der Lichtblick

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Aktuell sind in Südtirol 71 Hausarztstellen unbesetzt. Die Situation war schon einmal schlimmer. Kann der Pensionierungswelle entgegengewirkt werden?

von Heinrich Schwarz

Kann die ärztliche Grundversorgung durch die Hausärzte auch in Zukunft für alle Südtiroler gewährleistet werden? Oder führen die Pensionierungswelle und der allgemeine Ärztemangel zu immer mehr Engpässen? Die Szenen der Arztwahl in Bruneck, als sich in den frühen Morgenstunden eine schier endlose Warteschlange von Patienten bildete, lösten landesweit Besorgnis aus.

Fakt ist: Schon heute gibt es in Südtirol zu wenige Hausärzte, wenn man die optimale Patientenanzahl als Grundlage für die Berechnung heranzieht. Diese Optimalzahl liegt seit einigen Jahren – seit eine Hausärzte-Gewerkschaft erfolgreich gegen die Landesbestimmungen geklagt hat – bei 1.300 Patienten pro Arzt. Als Höchstgrenze sind nun 1.575 Patienten vorgesehen. Früher waren auch mehr als 2.000 Patienten kein Problem.

Somit hinterlassen jene Hausärzte, die in Rente gehen, auch mehr Patienten als ein neuer Hausarzt theoretisch aufnehmen darf. Nur dank einer Vereinbarung dürfen in unterversorgten Gebieten bis zur Besetzung aller Stellen aber doch mehr Patienten betreut werden, damit niemand ohne Arzt bleibt.

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb muss zweimal jährlich die Liste jener Gebiete veröffentlichen, in denen Ärzte für die Grundversorgung fehlen. Die nun aktualisierte Liste zeigt, dass es in Südtirol derzeit 273 Hausärzte gibt und – gemessen an der optimalen Patientenanzahl – 71 Stellen unbesetzt sind.

Die gute Nachricht: Die Situation war schon einmal schlimmer. Im Frühjahr etwa fehlten noch 85 Hausärzte. Seither traten viele Jungärzte nach Abschluss ihrer Ausbildung eine Stelle an. Aussagekräftiger ist der Vergleich zum Herbst des Vorjahres: Damals fehlten 74 Hausärzte.

Die schlechte Nachricht: Die Pensionierungswelle bei den Hausärzten ist erst gestartet. Um den heutigen Betreuungsstandard zu halten, braucht es in den nächsten Jahren also mindestens genauso viele Jungärzte wie Renteneintritte.

Hier gibt es nun einen Lichtblick.

IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG LESEN SIE MEHR DAZU. ZUDEM:

  • In welchen Gesundheitssprengeln und Einzugsgebieten wie viele Hausärzte fehlen
  • Das Interview mit Sanitätslandesrätin Martha Stocker über die Hausärzte-Zukunft, italienische Absolventen und die Brunecker Warteschlange
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