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„Große Schwierigkeiten“

Tamara Oberhofer

Tamara Oberhofer schlägt Alarm: Nicht nur die Pensionierungswelle der nächsten fünf Jahre stelle die Sanität vor großen personellen Herausforderungen.

Es gibt eine Reihe weiterer Hindernisse, die hinsichtlich eines garantierten Pflegedienstes durch die Aufstockung von Pflegepersonal und dessen vorausgehender Anwerbung überwunden werden müssen.

„Unbefristete Stellen müssen schneller ausgeschrieben werden, Wettbewerbsprüfungen bei Pflegehelfern müssen überdacht werden und die Muttersprache des Patienten muss gewährleistet werden“, fordert die Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer.

„Fakt ist, dass viele Pfleger zu lange über befristete Stellen eingestellt werden, weil Stammrollen zu sporadisch ausgeschrieben werden. Dies führt dazu, dass viele Pfleger Stellen im Ausland annehmen und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb verloren gehen. In einigen Nachbarländern werden bereits nach einem Monat Probezeit fixe Stellen vergeben. Insbesondere denjenigen, die sich mit dem Thema Familienplanung auseinandersetzen und sesshaft werden wollen, ist ein sicheres und stabiles Arbeitsverhältnis wichtig. Aus diesem Grund müssen Stammrollen im Südtiroler Sanitätsbetrieb in Zukunft schneller und häufiger ausgeschrieben werden. Nur so wird man junge Pfleger und Pflegehelfer in Südtirol halten können und der Bevölkerung einen guten Dienst sichern können“, erklärt Oberhofer.

„Aus dem zunehmenden Mangel an Pflegehelfern haben sich in den vergangenen Jahren weitere Probleme herauskristallisiert. Der Bedarf wurde letzthin vermehrt durch ausländisches Personal abgedeckt, dessen Fachkompetenz grundsätzlich nicht angezweifelt werden darf. Große Schwierigkeiten ergeben sich jedoch im Zusammenhang mit der Sprachkompetenz, weil es keine Kontrollen gibt“, stellt die freiheitliche Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer fest.

„Für das Vertrauensverhältnis zwischen Pflegehelfer und Patient ist eine reibungslose Kommunikation essentiell. Sprechen beide unterschiedliche Sprachen, dann erschwert dies das Verhältnis, weil keine richtige Kommunikation stattfinden kann. In Vergangenheit wurde bei der Vergabe der Pflegehelferstellen die Muttersprache des Personals zu wenig berücksichtigt. Kontrollen, ob der Bewerber de facto die Sprache spricht, für dessen Sprachgruppe die Stelle ausgeschrieben worden ist und somit die Voraussetzungen für die Gewährleistung eines guten Dienstes erfüllt, gibt es nicht. Der Grund: Aufgrund der Datenschutzbestimmungen darf angeblich nicht geprüft werden, ob die eigene Muttersprache mit der Sprachgruppenerklärung übereinstimmt.

Eine fatale Bestimmung für Südtirols Proporzregelung, weil grundsätzlich jeder an jedem Wettbewerb teilnehmen kann. Daher muss in Zukunft bei den Wettbewerben ein besonderes Augenmerk auf den Sprachgebrauch gelegt werden und Prüfungen müssen in der Sprache abgehalten werden, für die die Stelle vorgesehen ist. Derzeit ist es nämlich möglich, unabhängig von der für die Sprachgruppe vorgesehene Wettbewerbsstelle, die Prüfung in deutscher oder italienischer Sprache abzulegen. Diese Möglichkeit schwächt den Proporz, die jeweilige Sprachgruppe und bietet Freiräume für Falscherklärungen. Künftig muss sichergestellt werden, dass der Bewerber für eine öffentliche Stelle, welche für eine Sprachgruppe vorgesehen ist, auch der entsprechenden Sprache auf hohem Niveau mächtig ist“, fordert Oberhofer.

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