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„Die Saat wird aufgehen“

Die Süd-Tiroler Freiheit gab sich am Samstag auf ihrer Landesversammlung kämpferisch. Carles Puigdemont schickte eine Videobotschaft.

Rot-weiße Fahnen, strahlender Sonnenschein, alt-ehrwürdige Schlossgemäuer und ein volles Haus:

Das war die Kulisse für die Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit. Auf Schloss Maretsch schworen sich die Mitglieder der Bewegung auf die Landtagswahlen ein. Höhepunkte dabei waren die Hauptrede der ehemaligen Landtagsabgeordneten Eva Klotz und die Vorstellung der 35 Landtagskandidaten der Bewegung. Mit der Landesversammlung gab die Süd-Tiroler Freiheit gleichzeitig den Startschuss für die intensive Phase des Wahlkampfes.

Grußworte an die Süd-Tiroler Freiheit richteten u.a. Christian Peintner vom ASGB, Florian Weber von der Bayernpartei und Oscar Olivo, Koordinator von „Patrie Furlane“.

Eine ganz besondere Videobotschaft schickte der legitime Präsident Kataloniens, Carles Puigdemont, aus seinem Exil in Brüssel. Er betonte, dass Südtirol und Katalonien dieselben Ziele verfolgen: die Selbstbestimmung, die Verteidigung von Kultur und die Wahrung der Identität. „Wir haben eines gemeinsam, den Willen, die Selbstbestimmung friedlich und demokratisch umzusetzen. Ich wünsche euch eine gute Landesversammlung und gratuliere euch zu eurer Arbeit“, betonte Puigdemont.

Nach dem Tätigkeitsbericht der Bewegung und der Jugend ergriff die langjährige Landtagsabgeordnete und Mitbegründerin der Süd-Tiroler Freiheit, Eva Klotz das Wort. Sie dankte den vielen Vorarbeitern der Süd-Tiroler Freiheit, vor allem den Freiheitskämpfern.

Keiner, so Klotz, sei so aktiv wie die Süd-Tiroler Freiheit: „Was Sven Knoll in den letzten Jahren für die Erlangung der doppelten Staatsbürgerschaft geleistet hat, hat die ganze SVP in 30 Jahren nicht erreicht“, betonte Klotz unter großem Beifall. Gerade vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Instabilität und zunehmenden Nationalismus in Italien, werde die Geschichte erst enden, wenn Süd-Tirol nicht mehr zu Italien gehöre und von Rom bevormundet werde. Eva Klotz betonte abschließend: „Wir können noch nicht das ernten, worauf wir hinarbeiten. Aber die Saat wird aufgehen!“

In diesem Sinne wurden die 35 Landtagskandidaten der Süd-Tiroler Freiheit vorgestellt und auf die Bühne gebeten.

Auf der Liste der Süd-Tiroler Freiheit seien alle Alters- und Berufsschichten vertreten: Angestellte, Handwerker, Unternehmer, Ärzte, Bauern, Studenten, Hausfrauen, Wissenschaftler und Pensionisten.

Das Schlusswort gebührte den Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit. Bernhard Zimmerhofer blickte auf die letzten fünf Jahre im Landtag zurück: „Gar einige Erfolge konnten in dieser Zeit erzielt und viele weitere Projekte auf den Weg gebracht werden, die wir, sofern es der Wähler wünscht, in der nächsten Legislatur einem positiven Ende zuführen möchten!“

Landtagsabgeordnete Myriam Atz Tammerle warnte, dass das Autonomiestatut nicht ausreichend Schutz für die Zukunft biete. Die Folgen der Lücken spüre man bereits: „Trotz geltender Zweisprachigkeitspflicht wird in verschiedenen Bereichen, wie im Gesundheitswesen oder beim öffentlichen Personentransport, vermehrt einzig italienisch gesprochen. Der schleichenden Aushöhlung des muttersprachlichen Unterrichtes in den deutschen Schulen, die von der Landesregierung vorangetrieben wird, gilt es entgegenzuwirken!“

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, nahm zur aktuellen Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft Stellung und unterstrich: „Wir werden uns weder von den italienischen Rechtsparteien, noch von der italienischen Regierung unsere Identität vorschreiben lassen. Wir Südtiroler sind eine österreichische Minderheit und die Süd-Tiroler Freiheit wird solang am Thema dranbleiben, bis wir unsere österreichische Staatsbürgerschaft wieder in den Händen halten!“

Mit dem Absingen der Landeshymne endete die Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit und startete gleichzeitig die heiße Phase des Wahlkampfes.

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