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Das Renten-Minus

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Die Gewerkschaft ASGB hat nachgerechnet: Die Südtiroler Rentner haben in den letzten sieben Jahren einen Kaufkraftverlust von meist elf bis zwölf Prozent erlitten. Eine der Forderungen: Die INPS soll ans Land.

von Heinrich Schwarz

Bei der Gewerkschaft ASGB häufen sich die Klagen von Rentnern. „Sie sagen, dass sie mit ihrer Rente nicht über die Runden kommen, weil sie einen enormen Kaufkraftverlust erlitten haben“, erklärt ASGB-Chef Tony Tschenett.

Für die Gewerkschaft ein Grund nachzurechnen. „In Bezug auf die Entwicklung der Löhne und den Kaufkraftverlust gibt es mehrere aktuelle Studien, in Bezug auf die Renten allerdings nicht“, so Tschenett.

Der ASGB hat stichprobenartig Steuererklärungen aus den eigenen Steuerbeistandszentren analysiert. Konkret wurden die Renten der Jahre 2010 und 2017 miteinander verglichen und der Inflation in diesem Zeitraum gegenübergestellt, um so den Kaufkraftverlust zu ermitteln.

Das Ergebnis: „Die Südtiroler Rentner haben allesamt einen massiven Kaufkraftverlust erlitten“, sagt Tony Tschenett.

Ein Beispiel:

Ein Rentner bezog im Jahr 2010 ein Bruttoeinkommen von 22.840 Euro. Sieben Jahre später waren es 23.776 Euro und damit 4,1 Prozent mehr. Allerdings lag die Inflation in Südtirol in diesem Zeitraum bei 15,1 Prozent (vier Prozentpunkte mehr als national). Somit beträgt der Kaufkraftverlust sage und schreibe elf Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei allen vom ASGB analysierten Renteneinkommen ab 20.000 Euro.

Bei Niedrigrentnern ist der Kaufkraftverlust etwas geringer. So bezog ein Rentner mit 15.568 Euro im Vorjahr eine um 10,8 Prozent höhere Rente als noch im Jahr 2010. Der Kaufkraftverlust aufgrund der Inflation beträgt für ihn dennoch 4,3 Prozent.

„Die Landesregierung erhöhte vor einigen Jahren den IRPEF-Freibetrag. Ansonsten wäre der Kaufkraftverlust noch höher gewesen“, kommentiert der ASGB-Vizevorsitzende Alex Piras die Studie. Bisherige staatliche Rentenerhöhungen – die es aber nicht jedes Jahr gegeben habe – seien bei weitem nicht ausreichend gewesen, um die Inflation auszugleichen. Erst recht nicht in Südtirol, wo die Inflation deutlich höher als national sei.

MEHR DAZU UND DIE FORDERUNGEN DES ASGB – UNTER ANDEREM „INPS ANS LAND“ – LESEN SIE IN DER FREITAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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