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Schnee trotz Hitze

Ein innovatives Pilotprojekt kommt seit dem 1. Juli am Stilfser Joch zum Einsatz: Snow4Ever produziert Neuschnee unabhängig von den Außentemperaturen und ganz ohne Chemie.

von Karin Gamper

Die anhaltende Hitze der vergangenen Wochen macht auch einem der letzten alpinen Sommerskigebiete Europas, dem Stilfser Joch zu schaffen. 

Abhilfe bei Tageshöchsttemperaturen von 18 °C verspricht ein innovatives Beschneiungssystem, das seit zwei Monaten zwischen der Seilbahnstation am Livrio und dem Tellerlift, der auf den Gletscher führt, zum Einsatz kommt. Es nennt sich Snow4Ever und wird von der Firma Demaclenko angeboten, die wiederum zur Unternehmensgruppe Leitner gehört. 

Snow4Ever produziert Neuschnee – unabhängig von den Außentemperaturen und ganz ohne Chemie, wie die Hersteller betonen. „Der Schnee entsteht durch die rein natürlichen Ressourcen Wasser und Luft“, erklärt Sofia Falaschi von Demaclenko, „durch chemische und physikalische Prozesse entstehen durch Kristallbildung echte Schneeflocken, und zwar unabhängig von den Außentemperaturen im Innern der Anlage“. 

Das System wurde von einem jungen Ingenieur, Francesco Besana, entwickelt und mit Unterstützung von EU-Fördermitteln und Trentino Sviluppi (eine Art Trentiner IDM) verfeinert.

Snow4Ever wird laut Sofia Falaschi am Stilfser Joch erstmals in einem Südtiroler Skigebiet eingesetzt. Die Maschine ist seit 1. Juli vor Ort und produziert rund um die Uhr Neuschnee. Etwa 300 m³ sind es pro Woche. Dank einer Fernsteuerung kann die Anlage u.a. auch dezentral und ortsunabhängig über das Smartphone bedient werden. Genutzt wird der Neuschnee am Stilfser Joch laut Herstellerangaben insbesondere für die Verbindung zwischen der Seilbahnstation am Livrio und dem Tellerlift, der auf den Gletscher führt. 

Ein wegweisendes Projekt für die Zukunft, in der der Klimawandel wohl den Skigebieten weiterhin zu schaffen machen wird? „Das System hat sich bewährt und es herrscht am Markt bereits große Nachfrage nach dem Produkt“, erklärt Falaschi. So gebe es u.a. bereits Bestellungen aus Seefeld in Tirol, Frankreich, Spanien, Italien und Neuseeland.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • schwarzesschaf

    ist das noch wirtschaftlich, und kann sich das eine Familie leisten da es ja jetzt schon teuer ist. und mus man mit aller Gewalt die skisaison verlängern.????

  • roberto

    Anderenorts nennt man dies Snowdoping oder Snowmax, dabei werden Eiweisse oder Bakterien herangezogen um den Kristallisierungseffekt zu erhalten. Ob dann dieser abgeschmolzene Schnee auch Trinkwasserqualitäten hat steht auf einem andern Blatt Papier geschrieben.

  • george

    Totale Energie- und Wasserverschwendung und dies zu einer Zeit, wann die Ressourcen immer knapper werden. Hier spricht keiner dieser „Großkopfeten“ von Klimabelastung.

  • meintag

    Alles muss dabei von Etwas aktiviert werden. Ob Dies dann natürlich abläuft wird von Keinem hinterfragt. Es zählt das Endergebnis. Man will sollte es wieder einen kühlen Sommer geben, die Snow Saison über das ganze Jahr anbieten da mit Winter und Schnee mehr verdient wird.

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