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Sepp in der Hamat

„Klingendes Österreich“ aus dem Pustertal: Welche ganz besondere Beziehung Fernsehmoderator Sepp Forcher zu Sexten hat. Und warum die Niederdorfer Schützen voller Vorfreude auf Mittwochabend warten.

von Silke Hinterwaldner

Vor ziemlich genau einem Jahr fanden die Gebrüder Stoll aus Niederdorf einen Brief in ihrem Postkasten, der sie ganz besonders freute. Darin stand zu lesen:

„Herzlichen Dank, lieber Elmar Stoll für Dein Schreiben und die Unterlagen dazu. Wie Du Dir vielleicht denken kannst, sind Niederdorf und das Pustertal kein unbekannter Boden für mich und Du wirst von mir sofort verständigt, wenn es mir gelingt „die Hamat“ in ein Klingendes Österreich 2018 oder 2019 einzubringen.“

Mit diesen Worten hatte Fernsehmoderator Sepp Forcher auf eine Einladung aus Niederdorf reagiert. Die Erfüllung des Wunsches folgte auf dem Fuß: Mitte Juli dieses Jahres wurde die Sendung „Klingendes Österreich. Im Pustertal“ aufgezeichnet. Morgen um 2015 Uhr wird sie auf ORF 2 ausgestrahlt. Im Gartencafe in Niederdorf wird die Sendung auf Leinwand groß gezeigt.

Das alles macht die Brüder Elmar und Richard Stoll ganz besonders stolz. Ersterer ist Schießbetreuer in der Schützenkompanie Johann Jaeger, der andere ist deren Hauptmann. „Es freut mich so“, sagt Richard Stoll, „dass wir auf diese Weise unsere Heimat so schön präsentieren können.“ Alles war perfekt vorbereitet, als am 16. Juli um 13.00 Uhr bei Postkartenwetter die Dreharbeiten für diese 194. Ausgabe von „Klingendes Österreich“ in Niederdorf begannen. Bereits nach eineinhalb Stunden war alles schon wieder vorbei und die wichtigsten Aufnahmen im Kasten. Zu den Hauptdarstellern gehören die Schützenkompanie und die Musikkapelle von Niederdorf. Aber auch die Gaslkrocha namens „Tiroler Adler“  werden morgen Abend im Fernsehen zu sehen sein.

„Hier wird nichts dem Zufall überlassen“, sagt Richard Stoll schwer beeindruckt von der Professionalität aller, die hinter einer solchen TV-Produktion stehen. Der Hauptmann der Schützenkompanie hat Moderator Sepp Forcher dann auch noch persönlich getroffen.

Dabei muss man wissen, dass Sepp Forcher eine ganz besondere Beziehung zu Südtirol hat. Er hat das Land nicht nur immer wieder für Dreharbeiten und Aufnahmen besucht. Er ist selbst auch Südtiroler. Zur Information: Sepp Forcher kam am 17. Dezember 1930 in Rom als Giuseppe Forcher zur Welt. Er wuchs in Sexten in bescheidenen Verhältnissen auf. Der Vater war Hüttenwirt. Seine Eltern entschieden sich nach dem Südtirol-Abkommen zwischen Hitler und Mussolini für die Option. Sie kehrten ihrem Heimatort Sexten den Rücken und zogen nach Werfenweg im Pongau in Salzburg um.

Für Sepp Forcher steht mittlerweile fest, dass dies seine letzte Sendung aus Südtirol sein wird. Immerhin ist der Moderator heute 87 Jahre alt. Er hat angekündigt, insgesamt 200 Ausgaben von „Klingendes Österreich“ machen zu wollen. Dann hört er auf.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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