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Mindestens 30 Tote

Fotos: Feuerwehr

Auf der Autobahn A10 in Genua ist am Dienstag eine Brücke eingestürzt. Mehrere Fahrzeuge sollen in die Tiefe gestürzt sein. Die Behörden gehen von mindestens 30 Todesopfern aus.

In der italienischen Hafenstadt Genua an der ligurischen Küste ist am Dienstag  eine vierspurige Autobahnbrücke eingestürzt.

Quelle: Liguria Oggi

Es brach offenbar ein größeres Teil der Fahrbahn komplett weg.

Das Unglück habe sich während eines gewaltigen Unwetters ereignet, teilte die Polizei mit.

An der eingestürzten Autobahnbrücke waren zum Zeitpunkt der Tragödie Bauarbeiten im Gange.

Wie die Betreibergesellschaft am Dienstag auf ihrer Homepage mitteilte, sei an der Sohle des Polvecera-Viadukts gerade gearbeitet worden. Der Zustand der Brücke sei während der Arbeiten immer wieder kontrolliert worden.

Laut Nachrichtenagenturen sollen mehrere Fahrzeuge in die Tiefe gestürzt sein.

Die Fahrbahn der Brücke an der Unglücksstelle führt in einer Höhe von mehr als 40 Metern quer über das Tal des Flusses Polcevera.

Die Fahrbahn stürzte auf einem Abschnitt von rund 100 Metern Länge ein.

Augenzeugen berichten von einem Blitzeinschlag zum Zeitpunkt des Einsturzes.

„Es war kurz nach 11:30 Uhr, als wir den Blitz in die Brücke haben einschlagen sehen – und wir haben gesehen, wie die Brücke zusammenfiel“, zitiert die italienische Nachrichtenagentur Ansa den Augenzeugen Pietro M.

Auch auf Videos vom Einsturz, die im Netz gepostet wurden, ist ein Aufblitzen zu sehen.

Erste Bilder aus Genua ließen bereits kurz nach Mittag das Schlimmste vermuten.

Der Einsturz erfolgte offenbar in zwei Phasen: Nach dem Absturz eines Fahrbahnabschnitts brach offenbar auch noch eine der beiden Pfeilerkonstruktion in sich zusammen.

Rettungskräfte sind seit Stunden mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Infrastrukturminister Danilo Tonelli (Cinque Stelle) sagt in einer ersten Stellungnahme:

„Diese Tragödien dürfen sich in einem zivilisierten Land nicht ereignen.

Die Instandhaltung kommt an erster Stelle und die Verantwortlichen werden für das Geschehene bezahlen.“

Quelle: Blitz Quotidiano

Die Feuerwehr veröffentlichte ein dramatisches Bild, auf dem ein  Lastwagen zu erkennen ist, der unmittelbar vor der abgerissenen Fahrbahn zum Halten kam.

Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen laut Zivilschutz-Chef Angelo Borrelli mindestens 35 Pkw und drei Schwerfahrzeuge auf der Brücke unterwegs gewesen sein.

Bei der betroffenen Brücke handelt es sich um den Autobahn-Viadukt, der in der Region auch als „Ponte Morandi“ bekannt ist.

Ob es bei dem Einsturz auch Verletzte oder gar Tote im Bereich unterhalb der Brücke gab, ist noch unklar.

Einige Medien sprechen von zahlreichen verschütteten Personen und Autos und mindestens 30 Toten, darunter ein Kind.

Am Nachmittag wurden Luftaufnahmen der Feuerwehr veröffentlicht, auf denen das Ausmaß des Unglücks zu erkennen ist.

Bereits wenige Stunden nach dem Unglück wurden Stimmen laut, die von einer angekündigten Katastrophe sprachen.

Screenshot: CorSera Online

Der „Corrriere della Sera“ berichtet in seiner Online-Ausgabe von einem Dozenten der Fakultät für Ingenieurwesen der Universität Genua, Antonio Brencich, der bereits vor zwei Jahren Sicherheitsbedenken äußerte und in Zusammenhang mit der Morandi-Brücke, die am Dienstag eingestürzt ist, von einem „Versagen der Planer“ sprach. Und: Die Instandhaltung, so Brencich, habe mehr gekostet als der Bau der Brücke.

Der Dozent sagte laut CorSera im Jahr 2016:

„Quel ponte è sbagliato. Prima o poi dovrà essere sostituito. Non so quando. Ma ci sarà un momento in cui il costo della manutenzione sarà superiore a quello della sostituzione. Alla fine degli anni Novanta erano già oltre l’80 per cento del costo della costruzione.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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