Der Bruch
„Unwürdig und ohne Niveau“: Warum die SVP in Rom zum ersten Mal gegen die neue Sterne-Lega-Regierung gestimmt hat.
„Die Ziele des Würdedekrets sind nachvollziehbar. Die Mittel und Methoden aber sind unwürdig und ohne Niveau. Daher haben wir dagegengestimmt”, so Julia Unterberger, Sprecherin der Autonomiefraktion im Senat. Es habe keinen dringlichen Anlass gegeben, um per Dekret vorzugehen und die Gesetzgebungskommissionen an einem Wochenende im August einzuberufen, ohne der Opposition die Möglichkeit zu geben, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Nicht überzeugend sei auch die Vorgangsweise, auf Druck alles ändern zu wollen, ohne auf erfolgreiche Maßnahmen der Vorgängerregierung, wie zum Beispiel den Jobs Act, aufzubauen.
„Ich befürchte, dass die Rücknahme von Flexibilisierungen des Arbeitsmarktes Arbeitsplätze vernichtet, statt unbefristete Arbeitsplätze zu schaffen”, sagt Unterberger.
Auch in Bezug auf die Voucher war die Eile kein guter Ratgeber für die neue Regelung. Sie ist zu restriktiv für den Bereich des Tourismus und es wurden die Notwendigkeiten des Volontariats, des Handels und der Gebietskörperschaften nicht berücksichtigt.
Mit einem umfassenden Gesetzestext und auch mit einem anderen Zugang wäre vielleicht eine Regelung entstanden, die den hochtrabenden Namen annähernd verdient und die hochgesteckten Erwartungen erfüllt. Leider wurde diese Chance vertan.
Die SVP hat zum ersten Mal gegen die Sterne-Lega-Regierung gestimmt. Bislang hatte man sich immer enthalten.
Dieter Steger konnte dennoch einen Teilerfolg verbuchen: Mit dem Milleproroghe-Dekret wird die Frist für die Anpassung an die neuen Branschutzbestimmungen für die Schutzhütten auf 31. Dezember 2019 aufgeschoben. Abgelehnt wurde Stegers Antrag, die Fristen-Verschiebung auf alle Gastbetriebe auszuweiten. (mat)
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Kommentare (9)
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leser
Zum ersten mal entscheiden unser römischen vertreter klar!
Ist doch egal, wie sie in rom stehen, sie spielen doch keine rolle, zu ihrem glück kriegen das unsere wahlschafe nicht mit , dank dem dekret der ehre dürfen die wallschen jetz wieder ihre mussulinifähncgen auspacken und durch die strassen ziehen, ja ja die italianitá steht wieder auf, auch wenn der staat pleite ist oder erst recht
erich
Wenn die Freiheitlichen nur ein bißchen Courage gehabt hätten dann säße einer in der Regierung, dann bräuchten wir uns nicht mehr solche bedeutungslos Märchen anhören.
tiroler
Die Freiheitliche Versagertruppe??!!
Diese sind es nichteinmal wert , dass man über sie spricht
prof
Mit einen Sitz in Rom könnten die Freiheitlichen sicher über gutes oder schlechtes Wetter bestimmen.
robby
Ist Frau Unterberger dagegen weil sie ihre Haushaltshilfe nun also regulär anmelden muß?