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„Wolfsfreies Südtirol“

Vorwahlsieger: Josef Noggler, Franz Locher, Joachim Reinalter und Maria Hochgruber Kuenzer

Die vier (SVP)-Landtagskandidaten des Bauernbundes stellen einen Maßnahmenkatalog mit 50 Punkten vor. Dazu zählt auch die „Entnahme“ von Wölfen.

von Thomas Vikoler

Wer das „bäuerliche Wahlprogramm“ studieren will, braucht eine gewisse Ausdauer. Nicht weniger als 50 Punkte umfasst es. Gestern wurde es zusammen mit den vier Landtagskandidaten des Südtiroler Bauernbundes (SBB) – die amtierenden Abgeordneten Maria Hochgruber Kuenzer und Josef Noggler und den beiden Bürgermeistern Franz Locher (Sarntal) und Joachim Reinalter (Percha), die Sieger der Vorwahl – am Pfannenstielhof in Bozen vorgestellt.

Ein immer größeres Thema wird laut Wahlprogramm die Wasserversorgung, um die landwirtschaftliche Produktion abzusichern. Deshalb brauche es schnellere Wasserrechtsverfahren und eine unbürokratische und flexible Wassernutzung. „Der Bau bzw. die Sanierung von Bewässerungsanlagen sollten stärker unterstützt werden“, sagt Josef Noggler. „Die Landwirtschaft wird ihren Teil zum Wassersparen beitragen, etwa durch den Einsatz der Tropfbewässerung.“

Ein weiteres Anliegen: Attraktivere Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Neben der Ansiedelung von neuen Unternehmen, die Arbeitsplätze bringen, sollen Teile der öffentlichen Verwaltung und öffentliche Dienste, die standortunabhängig sind, verstärkt in die Peripherie verlagert werden. Als Beispiel wird das Denkmalamt genannt.

„Um die Attraktivität des ländlichen Raumes abzusichern, müssen auch in den kleinen Ortschaften die wesentlichen Grundversorgungsleistungen aufrechterhalten werden. In Servicepoints, die in Dorfläden, Gasthäusern oder Handwerksbetrieben eingerichtet werden, könnten z. B. Post- und Paketdienste angeboten werden“, sagt Franz Locher. „Auch muss eine dezentrale ärztliche Versorgung wie Erste Hilfe garantiert werden.“

Einsetzen wollen sich die vier SVP-Landtagskandidaten auch dafür, dass die Peripherie an das Breitband angeschlossen wird – und das zu den gleichen Kosten wie in den Zentren. Eine stärkere Landesfinanzierung für den Bau und die Instandhaltung des ländlichen Wegenetzes ist eine weitere Forderung aus dem Wahlprogramm. Die Gemeinden hätten oft nicht das Geld, die notwendigen Investitionen alleine zu finanzieren.

Maria Hochgruber Kuenzer fordert hingegen eine gesetzliche Pflicht für öffentliche Mensen, Produkte von hiesigen Bauern zu verwenden. Franz Locher verlangt Ähnliches für Holz aus Südtiroler Wäldern.

Ebenfalls ein Thema ist der Ausbau des Zu- und Nebenerwerbs. Als Beispiel nannte Joachim Reinalter den Urlaub auf der Alm, der für einige Bergbauern ein Standbein am Hof werden könnte. Im Berggebiet seien Jungbäuerinnen und Jungbauern, die Vieh halten, gezielt zu unterstützen.

Und nicht zuletzt fordern die Bauernbund-Kandidaten ein „wolfsfreies Südtirol“: „Das kann z.B. durch die Entnahme von Tieren erreicht werden“, sagt Franz Locher.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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