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„Für die Kruzifix-Pflicht“

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Die Lega will, dass in allen öffentlichen Gebäuden Kruzifixe hängen. Hannes Zingerle von den Freiheitlichen begrüßt die Gesetzesinitiative.

Die Regierungspartei Lega hat im römischen Parlament einen Gesetzentwurf eingebracht, wonach Kruzifixe in allen öffentlichen Gebäuden hängen sollen. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, bemerkt der freiheitliche Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle in einer Aussendung.

Er sagt: „Das Kruzifix und die christliche Religion prägen nicht nur unsere Heimat Südtirol, sondern gehören auch seit jeher zur abendländischen Kultur. Die unkontrollierte Masseneinwanderung brachte den europäischen Staaten am Mittelmeer zu einem Großteil Asylanten, die eine andere Kultur, andere Traditionen und einen anderen Glauben leben. Die sogenannten Gutmenschen trugen und tragen dazu bei, aus einer falsch verstandenen Toleranz immer öfter das Kruzifix, das Zeichen unseres christlichen Glaubens, aus den Gebäuden und Räumen zu beseitigen.“

Der Landtagsabgeordnete weiter:

Hannes Zingerle

„Wenn wir erst damit angefangen haben, unsere religiösen Symbole infrage zu stellen und teils sogar Moscheen und Minarette errichten, die in unserem Kultur- und Glaubenskreis nichts zu suchen haben, dann werden tatsächlich jene Prinzipien infrage gestellt, auf denen unsere Identität basiert. Das hat die Lega richtig erkannt und deshalb ist ihr Kruzifix-Vorstoß zu begrüßen.“

Besonderes Augenmerk gelte den Schulklassen, in denen es für Lehrpersonen der Kategorie „Toleranzromantik“ oft ein Leichtes sei, Kruzifixe ungestört verschwinden zu lassen. „Es ist deshalb unumgänglich, den integrationswilligen Mitbürgern neben unserer Sprache, Geschichte, Kultur und Traditionen auch unsere Religion zu erklären sowie die Bedeutung der religiösen Symbole“, so Zingerle.

Er berichtet von einer „interessanten und vielaussagenden Episode“ im Sommer 2009:

„Damals war ich als Volunteer bei den Leichtathletik-Jugendweltmeisterschaften in Brixen tätig. Ich durfte jene Mannschaften begleiten, die im Kloster Neustift untergebracht waren. So kam etwa die Mannschaft aus Saudi Arabien ins Kloster Neustift, doch die Kruzifixe in den Schlafzimmern sowie das Glockengeläut waren für sie ausschlaggebend, die Unterkünfte zu verlassen und den Veranstalter kurzfristig vor eine schwierige logistische Herausforderung zu stellen, da ihre Hauptreligion der Islam ist.

Auch die Mannschaft aus Katar war im Kloster Neustift untergebracht, ebenso ein Land mit dem Islam als offizielle Religion. Jenes Team wurde allerdings von einem Trainer aus Deutschland gecoacht, der die Teilnehmer im Vorfeld darauf vorbereitet hatte, in welches Land sie für die Jugend-Weltmeisterschaften reisten und dass sie zu Gast sind in einem christlich geprägten Territorium waren. Jene Mannschaft verhielt sich demzufolge korrekt und hatte keinerlei Schwierigkeiten mit der Übernachtung im Kloster Neustift.“

Natürlich gelte es, Minderheiten zu respektieren, doch dies sei nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf die Symbole unserer Geschichte, Kultur und Tradition. „Vielmehr wäre dies eine Vorstufe für eine Zukunft, in der wir irgendwann fremd im eigenen Land wären – und soweit soll es nie kommen“, betont Zingerle.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • noando

    religion soll privatsache sein.

    toleranzromantik? umgekehrt beim kruzifix nur dasselbe! völkermord, verfolgung und denunziationen, systematischer missbrauch, machtmissbrauch … aber alles unter den teppich kehren. geschichtliche aufarbeitung gleich null. da braucht es keine masseneinwanderung um das zu verstehen.

    „… die in unserem kultur- und glaubenskreis nichts zu suchen haben, dann werden tatsächlich jene prinzipien infrage gestellt, auf denen unsere identität basiert. …“ ja, die kirche sollte sich tatsächlich öfters hinterfragen! und nur, weil kein kreuz in der gemeindestube oder im klassenzimmer hängt, habe ich keine identitätskrise als südtiroler.

  • andreas

    Söder hat sie vor kurzem in Bayern im Stile eines Inquisitors sogar noch selber angebracht, gut, nicht alle, nur eines für das Pressefoto.
    Auf die Idee kam die Lega wohl nach dem Treffen Salvini – Seehofer vor ein paar Tagen.

  • roger

    glückliches Südtirol, wenn unsere Probleme die Kreuze in Neustift und die Doppelstaatsbürgerschaft ( die keiner braucht ) sind…omg!!!

  • pat

    Allgemein tut mir leid wer heut zu Tage noch irgend eine Religion auslebt…
    allerdings finde ich es gut, dass den Migranten gezeigt wird, dass hier nicht ihre Sitten und Bräuche in den Vordergrund stehen, da sie das anscheinend nicht von alleine verstehen und tun und lassen was sie wollen, dazu noch fordern, fordern und fordern. Man möchte meinen ein „Flüchtling“ müsste dem Gastgeber auf Knien danken, dass er hier in Sicherheit und auf kosten des Steuerzahlers im Verhältnis zu deren Herkunftsland, sogar SEHR gut leben kann. Aber so wie es aussieht habe ich da wohl falsch gedacht.

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